Das ist die schwarze Sieben
Stöhn e n, d ann ein s o nderbares hohes Wimmern, dann Geräusche von einem furc h tbaren Kampf, bei dem die zwei Männer wild keuchten und schnauften.
Jack konnte sich nicht vorstellen, was das für Geräusche sein mochten, und er wollte es auch nicht. Er wollte ü berhaupt nichts mehr, er wollte nach Hause, bevor ihm irgendwas passierte. Denn irgendetwas Scheußliches geschah da draußen auf der schneeverwehten Landstraße, das war klar. Und man müsste schon sehr, sehr kühn sein und tapfer, wenn man sich da einmengen wollte. Und Jack war nicht kühn – jedenfalls nicht in dieser Nacht.
Er kam zu Hause an, keuchend und mit klopfendem Herzen. Er schlich zur Gartentür, schloss sie sorgfältig hinter sich und schob beide Riegel vor. Dann taumelte er die Treppe hinauf, ohne Rücksi c ht auf die quietschenden, knarrend e n Stufen. Er drehte das Licht in seinem Schlafzimmer an – ah, das t at gut! Langsam wich die Angst von ihm, nun, da es hell war.
Er sah sich selbst im Spiegel: sehr blass und noch i m mer über und über von Schnee bedeckt. Das kam daher, weil er in der Schneewehe gelegen hatte. Dann sah er das Abzeichen, das an seiner Jacke steckte. Das hatte er jedenfalls.
»Ich wollte nur das Abzeichen finden, Gott weiß, was ich außerdem noch gefunden hab e «, dachte der Junge. »I c h muss es u n bedingt den anderen erzählen. Das ist etwas für die Schwarze Sieben. Na, das wird eine Überraschung für sie sein.«
Aber konnte er darauf warten, es erst am nächsten Tag zu berichten? Nein, er musste noch ein m al hinaus, zum Schuppen in Peters Garten. Er musste doch noch eine Nachricht dort hinterlegen, d a m it Peter die 7 auch s ofort zusammenrufen konnte.
»Es ist ja wichtig, sehr, sehr wichtig«, sagte Jack, als er sein Erlebnis auf ein S t ück Papier kritzelte, » das ist wirkli c h etwas für unsere Schwarze Sieben . «
Noch ein m al schlich e r die Trep p e hinunter und zur Gartentür h i n a us. Nun h a tte er k e ine Angst mehr. Er rannte die Straße entlang und rund um Pe t ers Haus. Das Baue r nhaus stand dunkel und still. Jeder war im Bett, denn auf dem Hof gingen alle früh schlafen.
Jack ging zum alten Schuppen. Er rüttelte an der Tür, aber die war verschlossen. Seine Finger ertasteten die große Sieben. Dann bückte er sich und s chob den Zettel unt e r der Tür durch. Peter würde ihn gleich am nächsten Morgen finden.
Danach g i ng er na c h Hause und ins Be t t. Aber an Schlaf war nicht zu denken. Was konnte das für e i n Geräusch g e 'wesen sein? Und was für ein seltsamer A n hänger war das nur? Und die Männ e r? Fragen über Fragen. Wie sollte man da schlafen können!
Die große Aufg a b e
Am nächsten Morgen ging Janet zum Schuppen.
Peter bürs t ete Lump. Er wurde jeden Morgen treu und brav gepflegt. Kein Wunder, d ass sein F e ll gl a tt w a r wie Seide.
»Mach den Schuppen doch mal a uf, damit f r ische Luft hineinkommt«, ordnete Peter an. » H eute brauchen wir ihn ja nicht. Heute ist ja keine Versammlung.«
Janet schlenderte den Weg entl a n g und sang dabei vo r sich hin. S i e nahm den Schlüssel aus dem V ersteck – einem kleinen Vorsprung unter der Dachrinne – und schob ihn ins Schlüsselloch. Sie öffnete die Tür.
Der Schuppen roch wirklich ein wenig muffig. Sie ließ darum die Tür offen und ging zu m Fenster, um das auch noch zu öffnen.
Als sie sich umdrehte, sah sie Jacks Botschaft auf d em Boden liegen. Zuerst dachte sie, das sei ein altes Stück Papier. Sie nahm es auf und zerknüllte es, um es weg z uwerfen. Aber dann sah sie zufällig auf der Außenseite vier gr o ß geschriebene Wörter: »DRINGEND!
SEHR WICHTIG! EILT!«
Erstaunt faltete sie das Papier auseinander, strich es glatt und las. Der Mund blieb ihr offen stehen vor Erstaunen.
Sie raste aus dem Schuppen, so schnell s i e konnte, und schrie: »Peter! Peter! Wo bist du? Es ist etwas passiert! Schnell!«
Ihre Mutt e r hörte sie und rief erschrocken: »Janet, Janet, was ist denn, Liebes? Was ist passiert?«
»Ach, nichts weiter, Mutti«, ri e f Janet zurück, der plötzlich einfiel, dass dies ja nur die Sieben anging.
»Warum schreist du denn so nach Peter! Ich hab einen schönen Schrecken bekommen!«
Janet flog die Stufen hinauf, wo Peter immer noch Lump bürstete. » Peter! Hast du nicht gehört? Es ist etwas passiert, Peter!«
»Was denn?«, fragte Peter erstaunt.
»Schau! Das hab ich gefunden, dieses Stück Papier, im Schuppen, eben gerade.« Janet gab ihm Jacks Botschaft.
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