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Das Jahr auf dem Lande

Das Jahr auf dem Lande

Titel: Das Jahr auf dem Lande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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aber gehen Sie nicht zu hart mit meiner Verwandtschaft um.«
    Sie lachten beide, und eine Freundschaft nahm ihren Anfang. Als sie in »Gipfelkreuz« ankamen, fragte Christine nach einer beiläufigen Begrüßung, ob Jo vielleicht daran gedacht habe, daß ihnen die Zwiebeln ausgegangen waren. Aber als sie dann mit Adrian allem war, sagte sie: »Das ist endlich mal ein junger Mann, der es mit unserer Jo aufnehmen kann.«
    Adrian meinte, seine Frau habe sich in dieser Hinsicht schon so oft falsche Hoffnungen gemacht, daß er es erst glauben werde, wenn er es sehe. Und ob sie wisse, was sie heute morgen mit Beth angestellt hätten? Christine antwortete lächelnd: »Ich habe da so eine Ahnung, aber ich weiß nichts Bestimmtes. Doch sobald ich klarsehe, werde ich dich sofort informieren.«
    Jo sagte noch immer nichts. Sie hatte auch keine Gelegenheit dazu, denn Sheikh, traurig, weil sie ihn am Vormittag nicht mitgenommen hatte, warf sie fast um bei der stürmischen Begrüßung. Im gleichen Augenblick klingelte das Telefon. »Chris, geh bitte ran! Ich kann nicht den Hörer halten und gleichzeitig dieses Monstrum abwimmeln!«
    »Was ist denn los?« Adrian kam aus seinem Arbeitszimmer und hob die Brauen. »Ah, da bist du ja, und das schlechte Gewissen steht dir ins Gesicht geschrieben. Was hast du denn angestellt?«
    »Ich habe dem armen Sheikh nicht erlaubt, an einer Hochzeitsfeier teilzunehmen«, antwortete sie, und Adrian fragte, ob denn nun die ganze Welt und Jo im besonderen verrückt geworden sei.
    In diesem Augenblick kam Christine zurück und warf ihrer Tochter einen ernsten Blick zu. »Das war Caroline Trent. Sie hat Craigs Brief gefunden. Ich hatte mir schon gedacht, daß ihr so was Ähnliches vorhattet. Nun, wenigstens ist Beth glücklich, und das ist immerhin etwas. Aber du hast dich sehr unbeliebt gemacht, was dich allerdings nicht stören dürfte.«
    Jo lachte. »Weil du eine perfekte Mutter bist, werde ich dir alles erzählen.« Das tat sie auch und schloß mit den Worten: »Wir wollten euch nicht hineinziehen, und Craig hatte ein sehr schlechtes Gewissen, weil er seine Familie hinterging. Aber die Trents werden es sicher besser aufnehmen als die Holdens.«
    »Caroline ist schon jetzt nicht mehr böse. Aber was für eine Rolle hat Lester Severne bei dieser Verschwörung gespielt?«
    »Beth konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihm alles zu erzählen, obwohl ich ihr das verboten hatte. Aber sie liebt ihn wie einen Bruder, und sie brachte es nicht übers Herz, ihn zu beschwindeln.«
    »Und er war mit allem einverstanden? Erstaunlich!«
    »Er tat sein Bestes, um unseren Plan zu vereiteln, aber das konnte er nicht, und so gab er sich geschlagen. Das war gut so, denn er hat gewissermaßen als Vertretung der Familie an der Zeremonie teilgenommen, und das war eine große Beruhigung für Beth.«
    »Ein netter Junge. Ich habe ihn schon immer gemocht«, sagte Adrian. »Und Caroline war wirklich nicht wütend?«
    »Sie war sehr vernünftig«, berichtete Christine. »Die Trents sehen ein, daß das die einzige Möglichkeit für die jungen Leute war, und sie sind auch nicht gekränkt. Ein modernes Elternpaar, an dem du deine helle Freude haben kannst, Jo.« Sie räusperte sich und fügte dann trocken hinzu: »Caroline hat sich nur eine einzige sentimentale Bemerkung gestattet. >Natürlich wären wir gern dabei gewesen, wenn unser einziges Kind heiratete.<
    »Seid ihr gekränkt, weil wir euch nichts gesagt haben?«
    »Kein bißchen. Auf diese Weise trifft uns wenigstens keine Schuld.«
    »Wir wollten mit Kusine Jane nach Avesville fahren, dann wäre nicht einmal euer Auto an dem Täuschungsmanöver beteiligt gewesen. Nobel von uns, nicht wahr?«
     
    Am nächsten Morgen kam Lester vorbei. Er sagte, er sei auf dem Weg nach Avesville, um sich ein paar Lämmer anzusehen, und wolle nur kurz hereinschauen. Er gab sich heiter und gelassen, eine Haltung, die Jo trotz intensiver Bemühung nicht gelang. »Nun, wie war’s?« stieß sie hervor.
    »Wie Sie sehen, lebe ich noch. Man stellte mir die ganz natürliche angstvolle Frage: >Wo ist unsere Tochter?<«
    »Und? So lassen Sie sich doch nicht jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen!«
    »Hetzen Sie mich nicht! Sie waren natürlich nicht begeistert, als ich ihnen erzählte, daß Beth mit Craig Trent verheiratet und auf Hochzeitsreise sei. Als die Aufregung abebbte und ich wieder zu Wort kam, sagte ich: »Leider erfuhr ich es erst heute morgen. Ich versuchte es ihr auszureden, aber

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