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Das Jahr auf dem Lande

Das Jahr auf dem Lande

Titel: Das Jahr auf dem Lande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Jahre in Rangimarie gelebt habe, in Onkel James’ Nachbarschaft. Von Großmutter ganz zu schweigen...«
    »Und was wird aus den beiden geworden sein, wenn sie dich fünf Jahre lang ertragen haben? Aber so schlimm wird’s nicht werden. Ich habe dich nur darum gebeten, zwei oder drei Jahre mit mir in Rangimarie auszuharren. Gestern habe ich mit meinem Buchhalter Bilanz gemacht. In zwei Jahren werden wir die Farm verkaufen können, zu einem Preis, der meinen Eltern einen angenehmen Lebensabend ermöglichen wird, zusammen mit dem Einkommen, das sie bereits haben. Zwei Jahre sind doch nicht zuviel verlangt, Jo, oder?«
    »Doch, wenn man schon dreiundzwanzig ist. Die Frage ist: Wieviel wird nach diesen zwei Jahren von mir noch übriggeblieben sein? Ich fürchte, nicht mehr viel von der Jo, die du angeblich liebst...«
    »Nicht nur angeblich. So, da sind wir. Da vorn ist der Viehmarkt. Willst du im Wagen sitzen bleiben oder auf den Zaun klettern — wie eine emanzipierte junge Frau von heute?«
    »Ich steige auf den Zaun. Natürlich werde ich meinen Mann immer auf den Markt begleiten und mir die Rinder ansehen — das heißt, wenn mein Mann Farmer sein wird...«
    »Er wird Farmer sein, verlaß dich drauf. Und nach den ersten beiden Jahren wirst du auch nicht mehr die Zäune von Eldado verzieren.« Sie stiegen aus dem Wagen und ließen Sheikh zurück, den sie sicherheitshalber festgebunden hatten, rannten lachend davon, von seinem Protestgeheul verfolgt.
     
    Inzwischen tippte Christine langsam und akkurat fünf Mitteilungen für die Komiteemitglieder, die den Termin der verschobenen Sitzung erfahren mußten. Sie konnte nur mit zwei Fingern tippen: Adrian konnte es besser und schneller. Aber er war nach einem Kampf mit vier Durchschlägen so in Wut geraten, daß sie darauf bestanden hatte, ihm die Arbeit abzunehmen. Nun saß sie an der Schreibmaschine und fragte sich ungeduldig, ob sich die Mühe überhaupt lohnte. War es richtig gewesen, Adrian zu dieser Aktion zu ermutigen, die wahrscheinlich zu nichts führen würde? Sobald die Müllgruben der Farmer voll waren, würden sie ein neues Versteck für ihren Abfall finden, und alles wäre wieder beim alten.
    Dann lächelte sie, als sie sich an ihren letzten Besuch im Dorf erinnerte. Bruce hatte ihr stolz die große Grube gezeigt, die er hinter dem Laden ausgehoben hatte. »Ich habe das Grundstück für ein Butterbrot bekommen, weil es niemand haben wollte. Hier kann ich nun für lange Zeit meinen Abfall deponieren, und wer weiß, vielleicht haben wir bald eine Müllabfuhr in Eldado.«
    Adrian bedankte sich, als sie ihm die fünf sorgfältig getippten Seiten brachte. »Hoffentlich sind die Burschen pünktlich«, sagte er. »Wir haben viel zu besprechen.«
    »Was denn?«
    »Nun, erst einmal muß die Schweinerei im Wald verschwinden. Da werden wir wohl mit Bulldozern anrücken müssen. Das wird Zeit und Geld kosten. Aber wir können’s uns leisten, wenn alle ihr Scherflein dazu beitragen. Jedenfalls finde ich keine Ruhe, solange dieser Misthaufen das schöne Tal verschandelt. Ich habe sogar Alpträume. Es ist, als würde die Stimme der Natur nach mir rufen.«
    »Denk nicht dauernd dran, dann wirst du auch keine Alpträume haben. Bald werden ohnehin Büsche über dem Müll wachsen, alles zudecken und die Stimme der Natur zum Schweigen bringen.«
    »Und bis dahin würde ich der Natur sagen, sie soll den Mund halten, wenn ich du wäre«, sagte Robert, dem dieses Thema allmählich auf die Nerven ging.
    Adrian runzelte die Stirn. »Unglücklicherweise denkt das Komitee ebenso. Ich muß sagen, daß mich diese Politik des Laisser-faire schockiert und überrascht. »Lassen Sie doch den Dingen ihren Lauf«, hat dieser junge Farmer gesagt. >Das Unkraut wird sich schon um den Müll da draußen kümmern.< Anscheinend glauben sie alle, mit den fünf Dollar, die sie mir geschickt haben, hätten sie ihre Pflicht und Schuldigkeit getan.«
    Robert grinste seine Mutter an, dann ging er zu seinen Schafen hinaus. Er war wie sie der Meinung, daß man Adrian nicht mehr lange als Wohltäter betrachten würde.
    Zu seinem Leidwesen mußte Adrian feststellen, daß sein Plan beim Komitee auf Widerstand stieß. »Ein Bulldozer? Das ist zu teuer. Lassen Sie den Müll in Ruhe, mit der Zeit wird er von selbst verschwinden.«
    »Aber ein paar Farnkräuter und wilde Weinreben können dieses Grauen doch nicht zudecken, das ich da draußen gesehen habe. Wir müssen den Müll eingraben, dann kann die Natur ihr

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