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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Tür zu ziehen. Zu Jansons Überraschung zerschoss der Letzte der vier nicht das Fahrwerk der Embraer. Stattdessen salutierte er und zog die Tür zu, während sich das Flugzeug bereits in Bewegung setzte.
    Janson sprang die Treppe zur Embraer hinauf, Jessie dicht hinter ihm.
    »Legt los, Jungs! Folgt dem Flugzeug … O Gott!«
    Ed und Mike hingen in den Gurten ihrer Sitze. Ihre Kehlen durchgeschnitten, das Cockpit voller Blut.

38
    »So sinnlos … so widerwärtig …« Jessies Stimme brach, ihre Lippen zitterten. »Warum haben sie nicht einfach uns umgebracht?«
    »Ed und Mike waren leichter zu töten.«
    Es gab Moment, dachte Janson, in denen er sich schämte, ein menschliches Wesen zu sein. Diese beiden sanftmütigen, fähigen Männer, die ihre Maschine so hervorragend beherrscht hatten, die stets bereit gewesen waren, Janson auf ein Wort hin an jeden Ort der Erde zu bringen, jederzeit den Kurs zu ändern und in Erfüllung ihrer Aufgaben immer wieder ihre Lizenzen aufs Spiel zu setzen, hatten es nicht verdient, kaltblütig ermordet zu werden.
    »So sinnlos«, flüsterte Jessie. »Sie sind doch nur Piloten. Keine … O Gott, sie waren immer so freundlich zu mir.«
    Sinnlos vielleicht, dachte Janson, aber nicht unlogisch. Der Mord an den beiden Piloten hatte einen ganz bestimmten Zweck. Die falschen Legionäre hatten dafür gesorgt, dass er und Jessica auf dem Boden festsaßen, mit zwei Toten, für deren Tod man sie verantwortlich machen würde. Man würde sie wochenlang verhören. Das italienische Gesetz machte es möglich, sie zwei Jahre ohne Anklage festzuhalten.
    Es war so deprimierend. Der innerste Kreis von CatsPaw und Phoenix war sehr klein. Seine Familie. Jessie, Quintisha, seine Piloten. Er starrte durch die Frontscheibe hinaus. Wie viele Stunden hatten Ed und Mike durch dieses Fenster geschaut, während sie ihn zu all den fernen Orten gebracht hatten? Die Embraer war nach Osten ausgerichtet und hatte die Startbahn vor sich. Der Himmel über dem Meer hellte sich zunehmend auf. Bestimmt hatten die Carabinieri bereits Verstärkung angefordert.
    »Ich hole Handtücher und Decken«, sagte er. »Wir legen sie nach hinten.«
    Jessica folgte ihm wie benommen in den hinteren Bereich der Maschine. Sie holten Decken und Handtücher aus einem Schrank und eilten nach vorne. Janson hatte seine Entschlossenheit wiedergefunden. Er blieb kurz stehen, um die Treppe einzuziehen und die Tür zu verschließen. Als er ins Cockpit kam, wischte Jessie bereits den Boden auf. Sie hüllten Ed und Mike, so gut es ging, in die Decken, trugen sie nach hinten und schnallten sie an die Klappbetten.
    »Iboga hat überrascht gewirkt. Die Rettung kam wohl für ihn unerwartet.«
    »Ja, hab ich gesehen. Scheiß-SR.«
    »Es könnte auch jemand anders gewesen sein. Die SR hätte jeden erschossen, der ihnen über den Weg gelaufen wäre. Die Bullen, uns.«
    »Ed und Mike haben sie umgebracht.«
    »Das haben sie getan, damit die Italiener hinter uns her sind, statt hinter ihnen. Wir können ein Jahr in Italien verbringen. Oder wir versuchen, zu verschwinden und Iboga zu finden.«
    »Und die Typen zu erwischen, die Ed und Mike ermordet haben?«
    »Hast du eigentlich Starts am Simulator geübt?«
    Sie riss ihre Augen von den verhüllten Leichen los. »Ja. Mit Mike zusammen.«
    »Wie ist es gelaufen?«
    »Hab’s geschafft. Beim zweiten Versuch.«
    »Es ist eine Weile her, dass ich geflogen bin«, meinte Janson. »Du bist wahrscheinlich besser als ich.«
    »Das will nicht viel heißen.«
    »Ich versuche, uns unsichtbar zu machen. Du bringst uns hier raus.«
    Jessie Kincaid wischte Mikes Blut vom linken Sitz, setzte sich und schob ihn nach vorne, um die Pedale des Seitenruders zu erreichen. Ed hatte eine Karte an den Gashebel geklebt, auf die er »V114« und »V130« geschrieben hatte.
    Vwar die besonders wichtige Entscheidungsgeschwindigkeit, bis zu der sich der Pilot entschließen musste, im Falle eines Problems den Start abzubrechen. War man schneller als hundertvierzehn Knoten – oder zweihundertzehn Stundenkilometer –, so musste man auf jeden Fall versuchen, zu starten, weil die Startbahn nicht mehr lang genug war, um den Vorgang abzubrechen. Jessica zeigte Janson die Markierung bei hundertvierzehn Knoten auf dem Fahrtmesser. Es war Jansons Aufgabe, ihr ein Signal zu geben, wenn die Entscheidungsgeschwindigkeit erreicht war. Bei V, der Rotationsgeschwindigkeit, die Ed mit hundertdreißig Knoten festgesetzt hatte, würde Janson »Rotieren«

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