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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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rufen, damit Jessica wusste, wann sie die Nase beziehungsweise das Bugrad des Flugzeugs anheben musste.
    Janson nahm den Platz des Copiloten ein, setzte das Headset auf und wandte sich den Verteidigungseinrichtungen der Embraer zu. Es ging darum, die Flugverkehrskontrolle über die Position des Passagierjets im Unklaren zu lassen.
    Zuerst schaltete er den Transponder aus, der auf Radaranfragen von der Bodenkontrolle oder anderen Flugzeugen antwortete. Als Nächstes auch das AFIRS (Automated Flight Information Reporting System), sodass sie keine elektronisch verstärkte Spur mehr am Himmel hinterließen.
    Er überprüfte den Flugplan im Computer. Ed hatte als Flugziel Den Haag, Holland, eingegeben, achthundert Meilen nördlich. Das war nun hinfällig.
    »Wir drehen nach rechts ab und fliegen möglichst tief und schnell die Küste hinunter, an Sardinien vorbei aus dem italienischen Luftraum und auf das Mittelmeer hinaus.«
    »Schauen wir erst mal, ob ich sie in die Luft bekomme.«
    Jessica betätigte den Triebwerkshauptschalter, dann den Starthebel. Der Kompressor des ersten Triebwerks wurde mit Hilfe der Batterie gestartet. Janson beobachtete, wie ihre Augen zwischen den Steuerelementen und den Monitoren hin und her sprangen. Das Triebwerk startete augenblicklich, und Jessica nutzte den Generator, um den Kompressor des zweiten Triebwerks zu starten – doch er wollte nicht anspringen.
    Janson sah Scheinwerfer zwischen den Ästen der Bäume um den Kontrollturm aufleuchten. »Wenn wir wegwollen, dann schnell.«
    Das zweite Triebwerk war immer noch nicht angesprungen, doch Jessica löste die Bremsen und setzte das Flugzeug mit dem ersten Triebwerk in Bewegung. Ein Polizeiwagen brauste um den Tower herum. Der Fahrer schickte sich an, vor das rollende Flugzeug zu fahren. Plötzlich heulte das zweite Triebwerk auf, worauf der Fahrer es sich im letzten Moment anders überlegte und das Auto herumriss. Die vollautomatische elektronische Triebwerkssteuerung FADEC (Full Authority Digital Engine Control) stellte sicher, dass die Triebwerke den für den Start benötigten Schub erzeugten.
    »Die gute Nachricht ist«, murmelte Jessie, »dass Ed und Mike sie startklar gemacht hatten. Sie sind die Checkliste durchgegangen und haben die Motoren warmlaufen lassen. Wie warm, das werden wir gleich sehen. Die zweite gute Nachricht ist, dass diese Rolls-Royce-Triebwerke schnell genug Schub zum Abheben liefern.«
    »Und die schlechte Nachricht?«
    »Die kurze Startbahn. Ich muss wenden und noch mal zurück an den Start gehen.«
    Janson nickte widerstrebend. Die Maschine war schon mehrere hundert Meter gerollt, und das Meer am Ende der Startbahn schien sehr nah im Licht des beginnenden Tages. Jessica drehte das Bugrad, wendete das Flugzeug um hundertachtzig Grad und fuhr auf den Polizeiwagen zu. Janson schaltete die mächtigen Landescheinwerfer ein und blendete die Polizisten. Der Streifenwagen beschleunigte und flüchtete sich hinter das Terminal.
    Am Anfang der Startbahn wendete Jessica das Flugzeug erneut, zog die Bremsen an und schob die Gashebel nach vorne, bis sie bei der Markierung »TO/GA« (takeoff/go-around) einrasteten. Die Triebwerke heulten auf, und das Flugzeug erzitterte. Jessica checkte noch einmal die Triebwerksanzeigen – eigentlich unnötig, dachte Janson, weil die elektronische Triebwerkssteuerung den gesamten Ablauf regelte. Doch Jessie ging mit der gleichen Gewissenhaftigkeit wie Ed und Mike vor, die ihre Pilotenlaufbahn vor der Zeit der Automatisierung begonnen hatten.
    Jessica löste die Bremsen.
    Neun Tonnen geballter Schubkraft trieben die Embraer vorwärts. Janson wurde in den Sitz gedrückt. Der Boden zog immer schneller an ihnen vorbei. Die Anzeige auf dem Fahrtmesser schnellte hoch wie bei einem Spielautomaten. Janson wartete angespannt auf die kleine Markierung bei hundertvierzehn Knoten. Die Embraer fühlte sich schwer an auf ihren Rädern, während sie über die unebene Startbahn donnerte. Der Strand raste auf die Frontscheibe zu, die Brandung blutrot, als die Sonne am Horizont erschien. Seine Hand ging wie von allein zum Fahrwerksschalter.
    »Noch nicht«, sagte Jessie ruhig.
    »V«, sagte Janson.
    Jetzt hatten sie keine Wahl mehr.
    Janson wartete auf V. Schließlich erreichte der Fahrtmesser die 130-Knoten-Marke.
    »Rotieren.«
    Jessica zog das Steuerhorn zurück. »Los geht’s, mein Freund.«
    Die Embraer begann wenige Zentimeter vor dem Strand abzuheben. Das Hauptfahrwerk wirbelte noch Sand und Wasser

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