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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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auf, doch die Flügel trugen die Maschine bereits, und die Triebwerke beschleunigten sie auf die nötige Geschwindigkeit, um sich in die Luft zu erheben.
    »Fahrwerk hoch.«
    Janson ignorierte die wiederholten Funkrufe der italienischen Flugverkehrskontrolle.
    »Geh runter, so tief wie möglich«, sagte er zu Jessie. Die Bodenradarantennen konnten sie noch in über dreihundert Meilen Entfernung von der Küste erfassen. Sie mussten unterhalb des Radars fliegen.
    »Wäre dreißig Meter okay?« Sie war sichtlich stolz auf ihren geglückten Start, ihre Wangen waren gerötet, und ihre Augen glühten.
    »Wenn’s geht, nimm keine Boote mit.«
    Sie flogen Richtung Süden, zehn Meilen vor der Küste, zweihundert Fuß über den Wellen, und zogen die erschrockenen Blicke von Fischern und Yachtkapitänen auf sich.
    Janson hoffte, dass die Flugverkehrskontrolle angesichts der frühen Stunde, der territorialen Spannungen und der allgemeinen Verwirrung zögern würde, sich an die italienischen Luftstreitkräfte zu wenden, damit diese ihre Panavia-Tornado-Abfangjäger schickten. Es war Zeit, das Chaos noch ein bisschen zu vergrößern: Er tippte auf dem Keyboard des Copiloten einen privaten Code ein, mit dem zusätzliche Transponder-Optionen aufgerufen wurden. Der Transponder sollte die Embraer identifizieren und ihren Flugplan sowie die Flughöhe durchgeben, wenn eine Radaranfrage der Flugverkehrskontrolle kam. Was Janson tat, verstieß gegen alle Regeln der zivilen Luftfahrt: Die Embraer würde auf Radaranfragen mit falschen Daten über ein Phantomflugzeug antworten, das sich auf einer Fantasie-Flugroute bewegte.
    Nach zwanzig Minuten umkurvten sie die Südspitze Sardiniens und flogen westwärts über das Mittelmeer hinaus. »Du kannst wieder hochgehen«, sagte Janson.
    Jessica schaltete den Autopiloten ein. »Über oder unter eins-acht-null?«
    Oberhalb von achtzehntausend Fuß galt es, nach den Regeln des Instrumentenflugs vorzugehen.
    »Oberhalb«, antwortete Janson. Er setzte ganz auf ihre falschen Transpondersignale und auf eine Maßnahme der europäischen Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol, Flugzeuge im schwach frequentierten Luftraum zwischen Europa und Nordafrika nach eigenem Ermessen fliegen zu lassen, statt den Anweisungen der Flugverkehrskontrolle zu folgen. Es war leichter zu verschwinden, wenn man nicht jedes kleine Manöver melden musste.
    Janson hoffte außerdem, dass die Situation am Flughafen Tortoli so verwirrend war, dass die Polizei die Transall der falschen Fremdenlegionäre noch gar nicht von der Embraer unterscheiden konnte. Die italienischen Polizisten, deren Auto zerschossen worden war, hatten bestimmt eine Transall C-160 der französischen Fremdenlegion gemeldet.
    Der Himmel war blau und leer, so weit das Auge reichte. Sie hatten die aufgehende Sonne hinter sich und die Weite des Mittelmeers vor sich. Doch sie befanden sich immer noch in Europa, wo die Hälfte der erwachsenen Bürger für irgendeine Kontrollbehörde zu arbeiten schien. Janson konnte nicht viel mehr tun als beten, dass die italienischen Behörden erst einmal über die entsprechenden diplomatischen Kanäle ihrem Unmut gegenüber den Franzosen Luft machten, sodass sie unbehelligt durch die Straße von Gibraltar hinaus auf den Atlantik gelangten.
    »Wo fliegen wir hin?«
    »Mir fällt nur ein Ort ein, wo wir landen können, ohne irgendwelche Fragen beantworten zu müssen: Île de Forée. Wie sieht’s mit Treibstoff aus?«
    »Ed und Mike haben in Rom vollgetankt, trotzdem kommen wir nicht mal in die Nähe von Île de Forée.«
    Ein Blick auf das Kontrolldisplay bestätigte, dass der Treibstoff nicht reichte. Janson begann, an einem Flugplan zu basteln. »Es dürften an die zweitausend Meilen bis zu den Kanarischen Inseln sein, wenn wir an Gibraltar vorbeikommen.«
    »Ja … wenn.«
    Die Meerenge zwischen Spanien und Marokko wurde von spanischen, marokkanischen, amerikanischen und britischen Militärstützpunkten bewacht.
    »Solange uns niemand jagt, kann ich uns irgendwie durchschummeln. Wir sind ja hier nicht im Ärmelkanal, wo wir’s mit ganzen Flotten von Transatlantikjets zu tun hätten. Also, wir tanken auf den Kanaren auf und fliegen dann die gut dreitausend Meilen bis Île de Forée.«
    »Dreitausend Meilen, das wird knapp.«
    »Wenn es eng wird, können wir’s in Praia oder Dakar versuchen, aber ich würd’s lieber vermeiden. Freddys Leute können uns auf den Kanaren helfen, aber in Kap Verde oder im Senegal haben wir keine

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