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Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition)

Titel: Das Janson-Kommando: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Paul Garrison
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Leinen der Varna Fantasy wurden bereits gelöst, das Schiff stand kurz vor dem Ablegen.
    Ein Schiffsoffizier hielt Flannigan oben auf der Gangway auf.
    »Holen Sie den Zahlmeister.«
    »Er schläft.«
    »Ich garantiere Ihnen, er wird froh sein, dass Sie ihn wecken. Er wird Ihnen sogar danken. Wenn Sie’s nicht tun, wird er Sie kielholen.«
    Der Zahlmeister erschien schlaftrunken in einer weißen Jacke über dem Pyjama.
    »Guten Abend, Sir«, sagte Flannigan. »Falls Ihr Schiffsarzt nicht schon hier abgehauen ist, wird er’s wahrscheinlich im nächsten Hafen tun. Stimmt’s?«
    »Was geht Sie das an?«, fragte der Mann misstrauisch.
    »Ich bin Arzt. Unfallchirurg. Ich weiß, wie man mit den Passagieren auf einem Kreuzfahrtschiff umgeht, wie man die Geschlechtskrankheiten der Mannschaft heilt und wie man vermeidet, dass die Leute vom Essen an Bord die Ruhr bekommen. Ich habe viele Jahre auf Schiffen wie dem Ihren gearbeitet.« Er öffnete die wasserdichte Brieftasche, die er immer bei sich hatte. »Hier, mein Pass und die Papiere. Bringen Sie mich zu meiner Kabine.«
    Terry Flannigan wusste, dass er dem Zahlmeister nicht erst den Rat geben musste, seine Anwesenheit vorerst für sich zu behalten, solange das Schiff die Hoheitsgewässer von Île de Forée nicht verlassen hatte. Zum Verantwortungsbereich des Zahlmeisters gehörte auch die Gesundheit der zweitausend Passagiere, die auf dem engen Raum des Schiffs zusammengepfercht waren. Deshalb würde er sich diesen unerwarteten Glückstreffer nicht zunichtemachen, indem er den Behörden meldete, dass ein Mitglied seiner Mannschaft erst im letzten Moment an Bord gekommen war, offenbar bestrebt, die Stadt heimlich zu verlassen. Egal, was der Fremde an Land getan haben mochte, ein guter Arzt war ein unbezahlbares Gut.

Zweiter Teil
    DIE MACHT IM DUNKELN
    Nacht
    3°11' S, 14°13' W
    40 000 Fuß über dem Südatlantik

12
    »Warum tun wir das nicht öfter?«, flüsterte Jessie Kincaid.
    Sie begannen immer ganz langsam, wie Schwimmer, die im Sternenlicht ins tiefe Wasser wateten. Und sie zelebrierten ihre Rituale: untersuchten ihre Wunden, ihre blauen Flecken, streichelten einander erst mit den Händen, dann mit den Lippen. Jetzt lag sie auf Paul Janson, die Brüste an seine muskulöse Brust gedrückt, ihre Lippen in sanfter Berührung, die Beine ineinander verschlungen, schwer atmend und mit hämmerndem Herzen.
    Die Embraer brummte durch den Nachthimmel. Jessica dachte schon, Janson habe sie bei dem Dröhnen der Triebwerke nicht gehört. »Warum …«
    »Weil mein armer Kadaver so viel Lust gar nicht aushalten würde.«
    »Nicht lügen.«
    »Wie ist die Strafe für Lügen?«
    »Weich mir nicht aus. Beantworte meine Frage, Paul. Warum tun wir das nicht öfter?«
    »Wir haben Angst«, flüsterte Janson in ihren Mund. Er umfasste ihren Hinterkopf mit einer Hand und streichelte mit der anderen langsam über ihren Rücken.
    »Wovor?« Sie löste sich von seinen Lippen, um seinen Hals von oben nach unten mit Küssen zu bedecken.
    »Wir fürchten, einer von uns könnte eines Tages allein von einem Job zurückkommen.«
    Seine Hand, die eben noch ihren Hinterkopf berührt hatte, tauchte plötzlich zwischen ihren Beinen auf. »Ich hab keine Angst«, flüsterte sie.
    »Gut. Ich wünschte, ich könnte das Gleiche sagen.«
    Sie stützte sich auf ihre Knie, bis sie auf ihm saß. Er setzte sich unter ihr auf.
    »Gib mir deine Hände«, sagte sie.
    Er hielt beide Hände hoch. Die Hände an seine gedrückt, stützte sie die Füße auf das Bett und begann sich zu bewegen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir je allein sein werden.«
    »In diesem Augenblick«, hauchte Janson, »würd ich dir zustimmen.«
    »Boss?«, meldete sich Mike, der Pilot, über die Sprechanlage. »Tut mir furchtbar leid, dass ich störe.«
    »Was gibt’s?« Die Mikrofone in der Kabine wurden durch Jansons Stimme aktiviert.
    »Quintisha ist am Satellitentelefon. Sie sagt, es ist wichtig.«
    Quintisha Upchurch war die Operationsmanagerin von CatsPaw Associates und der Phoenix Foundation. Sie war der einzige Mensch auf der Welt, der Paul Janson immer erreichen konnte, Tag und Nacht.
    »Stell’s durch, Mike, und schalte bei dir ab.«
    Schwer atmend schaute Jessie ihn an. »Verdammt, wie spät ist es eigentlich? Schläft diese Frau denn überhaupt nie?«
    »Hallo, Quintisha«, sagte Janson.
    »Ich hab Sie nicht auf Ihrem Telefon erreicht, Mr. Janson.« Er dachte sich nicht zum ersten Mal, dass in ihrer wohlklingenden

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