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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deutete durch ihr Nicken an, dass sie schon Bescheid wusste.
    Dann kam Shao auf die Bestrafung zu sprechen. Schon wurde es spannend, selbst Glenda bekam eine Gänsehaut. Die Stimme der Chinesin klang ungewöhnlich ernst. »Nagato hat seine Bestrafung bekommen, weil er durch seine Sünden reif für die Hölle gewesen ist. So einfach lässt sich das zusammenfassen. Es musste erst eine bestimmte Anzahl von Sünden zusammenkommen, um reif für die Jigoku zu sein.«
    Ich hatte eine Frage. »Weißt du denn auch, welche Sünden dieser Nagato begangen hat?«
    »Ja, John, er hat gekillt. Gemordet. Er ist der Auftragskiller einer bestimmten Organisation gewesen. Ich könnte mir vorstellen, dass die japanische Mafia, die Yakuza, dahintersteckt. Euch muss ich nicht erst erzählen, dass sie ihr Einflussgebiet auch nach Europa hin ausgeweitet hat. Aber das ist nur eine Vermutung.«
    »Hört sich trotz allem irgendwie logisch an«, meinte Suko. Danach wandte er sich direkt an Shao. »Du hast aber nicht erfahren, ob Nagato der einzige gewesen ist, der in die Hölle geholt wurde. Oder sehe ich das falsch?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Suko. Wahrscheinlich nicht. Kato wird sich bestimmt um viele Sünder kümmern.«
    Das dachten wir auch. »Wäre es sinnvoll, den Spiegel zu zerstören?« fragte ich.
    »Nein, nein!« Shao regte sich beinahe auf. »Das auf keinen Fall. Wir hätten Kato damit nicht gestoppt.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil er mir gegenüber zugegeben hat, dass er überall hin kann. Außerdem ist der Spiegel eine kleine Kostbarkeit, John. So etwas darf man nicht zerstören.«
    Ich stimmte Shao zu. Gut fühlte ich mich trotzdem nicht. Ich wusste jetzt zwar mehr, doch durch meine Waffen würde es mir kaum gelingen, diesen Kato zu stoppen. Darüber ärgerte ich mich, aber es war leider nicht zu ändern.
    »Was habt ihr denn vor?« erkundigte sich Glenda.
    »Wir werden mit Akina, der Bedienung, dorthin fahren, wo Nagato gewohnt hat. Er war sicherlich nicht der einzige Killer, den die Organisation beschäftigte. Kann ja sein, dass wir Hinweise finden und natürlich welche auf Kato.«
    »Das heißt, ihr hofft, dass er euch in die Quere kommt.«
    »So ungefähr. Schließlich hat er Shao erklärt, dass er überall hinkommt.«
    »Stimmt.«
    Shao ging auf Suko zu und legte die Hände auf seine Schultern. »Dann fahre ich am besten nach Hause und nehme Glenda mit. Das ist euch doch bestimmt recht, oder?«
    Suko lächelte breit. »Sogar mehr als das.«
    Sie küsste ihn auf die Lippen. »Gebt gut auf euch acht, dieser Kato ist gefährlich.« Sie drehte sich um. Glenda stand schon an der Tür. Sie sah aus wie jemand, der froh war, diese Stätte verlassen zu können. Bei Shao war ich mir da nicht so sicher…
    ***
    Wie ein verschüchtertes Reh saß Akina im Fond des Rovers und drückte sich dabei in die rechte Ecke. Über ihre Kleidung hatte sie einen Wollmantel gestreift und war noch nicht in der Lage, das Verschwinden ihres Geliebten zu überwinden. Ob sie dabei an seinen Tod glaubte oder auf eine Rückkehr hoffte, wussten wir nicht. Des öfteren redete sie vor sich hin. Verstehen konnten wir kein Wort. Hin und wieder zog sie die Nase hoch.
    Den Weg hatte sie uns beschrieben, so dass wir ihn jetzt ohne ihre Hilfe fanden.
    Auch Suko und mir war nicht wohl bei diesem Fall. Wir hatten es hier mit einem brutalen, heimtückischen und furchtbaren Gegner zu tun, dessen Aufgabe es war, einen alten Mythos wieder aufleben zu lassen.
    Wenn man es genau nahm, dann war er derjenige, der den Nachschub für die Hölle besorgte. Waren die Menschen einmal grausam genug gewesen, dann hatten sie sich den Eintritt in die Hölle verdient, wo Schlimmes auf sie wartete. Möglicherweise ein endloses Sterben, unvorstellbare Qualen, unter denen möglicherweise auch Hono Nagato litt.
    Ich lenkte den Rover. Suko saß neben mir, und ich wunderte mich darüber, dass er seine Unruhe nicht vor mir verbergen konnte. Er blieb zwar normal sitzen, doch die angedeuteten Bewegungen fielen mir bei ihm schon auf. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und fragte deshalb: »Was ist mit dir? Geht dir der Fall so an die Nieren?«
    »Was sollte ich denn haben?«
    »Hör auf, ich kenne dich. Irgend etwas bedrückt dich.«
    »Kann schon sein.«
    »Und was?«
    »Es geht um Shao.«
    »Warum?«
    »Sie war mir einfach zu schnell weg. Sie hat kaum nachgefragt, und das ist eigentlich nicht ihre Art. Normalerweise hat sie ihre eigene Meinung, und damit hält sie auch nicht hinter

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