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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geschäfte.«
    »Welcher Art sind die?« fragte ich.
    »Nicht immer sauber, wenn man sie mit den Augen eines Polizisten sieht«, erwiderte Akina. »Man verkauft geschmuggelte Waren oder auch gestohlene. Das ist nicht zu beweisen. Ich habe es auch nur am Rande gehört.«
    »Welchen Stellenwert hat Nagato innerhalb der Hierarchie?« erkundigte ich mich.
    »Keinen.«
    »Bitte? Ein Mann wie er?«
    »Hono Nagato hat sich völlig unauffällig verhalten. Er hatte keine Ambitionen, sich in den Vordergrund zu spielen. In seinem Zimmer lebte er sehr unauffällig. Nie hat er sich gegen die Chefs hier aufgelehnt. War stets freundlich und unauffällig.«
    »Dann werden wir Acht geben«, sagte Suko. »Oder müssen wir auf irgendwelche Chefs Rücksicht nehmen?«
    Akina zuckte mit den Schultern. »Das kann ich nicht sagen. Man wird uns schon Fragen stellen, denke ich mir.«
    »Gut warten wir es ab.«
    Wir hatten mittlerweile die Vorderseite des Hauses erreicht. Sie war sehr breit. Es verteilten sich fünf Geschosse. Von Parterre an zogen sich die Balkone an der vorderen Seite hin. In regelmäßigen Abständen zeichneten sich die Umrisse der Wohnungstüren ab. Die Brüstungen der Balkone waren dunkel gestrichen, und die Lücken zum Boden hin wurden durch graues Mauerwerk geschlossen.
    Licht drang durch die Fenster. Wir hörten auch Stimmen. Musik ebenfalls. TV-Geräte strahlten ihre Programme aus. Die Gerüche waren nicht schwächer geworden, und nahe der breiten Eingangstür sahen wir die Gestalten im Licht. Es fiel aus dem Flur und umschmeichelte die dunklen Gestalten, die dort wie Wächter standen.
    »Wer ist das denn?« fragte ich.
    »Sie stehen immer hier«, erklärte Akina. »Sie sind so etwas wie die Türhüter.«
    »Aha. Wobei sie uns sicherlich kontrollieren wollen.«
    »Das auch.«
    »Und wie sieht das aus?«
    »Ich hoffe, dass sie mich erkennen. Ansonsten sind sie Fremden gegenüber mehr als misstrauisch. Wenn sie nicht wollen, kommt niemand ins Haus. Lasst euch durch ihre lässigen Haltungen nicht täuschen. Sie sind gefährlich. Der Mandarin persönlich hat sie ausgesucht.«
    »Wer ist der Mandarin?«
    Akina lächelte mir knapp zu. »Der Chef. Der oberste Boss, der hier alles unter Kontrolle hat. Er hat unzählige Augen und Ohren. Es gibt so gut wie nichts, was er nicht erfährt.«
    »Da war Nagato aber schlau.«
    »Er wurde akzeptiert, denn hier im Haus ist er niemals negativ aufgefallen.«
    »Lassen wir uns überraschen.«
    Vier Aufpasser standen nahe der Tür. Sie gaben sich cool und lässig.
    Jede ihrer Bewegungen wirkte wie einstudiert, als befänden sie sich in einem Studio für Kampfsport. Sie trugen dunkle Kleidung. Wenn sie sich unterhielten, dann nur leise und flüsternd.
    »Lass mich das machen, ja?«
    Wir hatten nichts dagegen und blieben etwas zurück, als Akina auf die vier Wächter zuging.
    Sie blieb stehen, als sich zwei vor ihr aufbauten. Die anderen beiden ließen uns nicht aus den Augen. Die jungen Männer schienen Koreaner oder Vietnamesen zu sein. So genau konnte ich es nicht unterscheiden.
    »Was wollt ihr hier?« Die Frage galt Akina.
    »Wir möchten einen Freund besuchen.«
    »Wen?«
    »Hono Nagato.«
    »Wo lebt er genau?«
    »In der zweiten Etage.«
    »Weiß er, dass ihr kommt?«
    »Wir sind verabredet.«
    »Wer ist das?«
    Mit dieser Bemerkung war ich gemeint. Akina reagierte gut. »Es ist ebenfalls ein Freund von Hono.«
    Der Frager grinste. »Er hat viele Freunde, wie?«
    »Es geht, aber die wenigen sind wichtig. Ihr kennt mich doch. Ich bin öfter mit ihm gekommen. Oder erinnert ihr euch nicht?«
    »Doch, schon. Du kannst auch hochgehen, wenn du möchtest, aber deine beiden Freunde nicht.«
    »Was hast du gegen sie?«
    »Wir kennen sie nicht. Sie passen nicht hierher. Ich mag sie auch nicht.«
    »Was haben sie dir getan?«
    »Sie sollen verschwinden.«
    Wir wussten nicht, was wir falsch gemacht hatten. Die Typen schienen eine Nase dafür zu haben, wer hier nur einen Besuch abstatten wollte oder wer hier schnüffeln wollte. Akina hatte uns berichtet, was in diesem Haus vorging, da lag es auf der Hand, dass man Fremde lieber draußen ließ.
    Abweisen lassen wollten wir uns nicht. Akina war auch mit ihrem Latein am Ende. Sie drehte sich zur Seite, um uns einen Blick zuwerfen zu können. Dann hörte ich, wie Suko durch die Nase Luft holte. Bei ihm kein gutes Zeichen. Er fühlte sich ausgegrenzt, und als Akina hilfesuchend zu uns blickte, da ging Suko vor.
    Augenblicklich spannten sich die beiden

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