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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Berg. Das wird sich auch heute nicht geändert haben, aber trotzdem ist es anders gewesen. Shao war sehr schnell mit allem einverstanden.«
    Ich ließ mir Sukos Worte durch den Kopf gehen, bevor ich die schlichte Frage stellte: »Was folgerst du daraus?«
    »Dass sie möglicherweise ihre eigene Suppe kocht.«
    Ich wusste, was Suko meinte. »Getrennte Wege gehen und vereint zuschlagen?«
    »Ja, so ähnlich.«
    Ich musste an einer Vorfahrtstraße halten, um den fließenden Verkehr vorbeiziehen zu lassen. »Du fürchtest, dass sie einen Alleingang unternehmen könnte?«
    »Daran glaube ich sogar. Das Janus-Monster ist auch Shaos Feind. Vergiss nicht, dass es auch bei ihr eine zweite Existenz gibt. Das Phantom aus dem Jenseits. Die letzte Person in der langen Ahnenreihe der Sonnengöttin Amaterasu. Da kommt einiges zusammen, John. Ich kann mir vorstellen, dass Shao nicht eben aufgeben wird. Als andere Person könnte ich sie mir gut vorstellen.«
    Das war nicht von der Hand zu weisen. »Andeutungen hat sie doch nicht gemacht - oder?«
    »Nein, hat sie nicht. Aber ich kenne sie. Shao hat sich sehr schweigsam verhalten.« Er hob die Schultern. »Möglicherweise auch überlegt, wie jemand, der genau weiß, was er tut. Ich bin mir da nicht sicher, aber ich traue ihr auch nicht über den Weg. Sie leidet zudem stark darunter, dass sie ein in der Regel so normales Leben führt. Shao kann nicht begreifen, dass sie in ihrer anderen Rolle recht wenig zum Einsatz kommt. Zuletzt war sie ja in ihre eigenen Totenwelt gefangen. Natürlich hat sie daraus keine Lehren gezogen und will weitermachen. Möglicherweise sieht sie jetzt ihre Chance kommen.« [1] Ich hatte mich wieder in den normalen Verkehr eingereiht. »Allein gegen das Janus-Monster?«
    »John… du kennst sie doch. Ist einmal ein bestimmter Zeitpunkt erreicht, kennt sie keine Rücksicht. Davon müssen wir einfach ausgehen. Täusche dich nicht in ihr. Wenn Shao etwas will, zieht sie es auch durch. Bis zum Ende.«
    »Okay, Suko, angenommen, du hast recht. Was willst du denn tun? Wieder zurückfahren?«
    »Nein.«
    »Sie anrufen und warnen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Auch das nicht. Ich möchte sie nicht blamieren. Das wäre auch nichts für sie, da bin ich ehrlich. Shao braucht keine Kontrolle. Ich käme mir auch blöde vor, wenn ich das tue. Ich werde sie auch nicht anrufen, aber es kann mich auch keiner davon abbringen, dass Shao eventuell ihren eigenen Weg gehen wird und nun versucht, mit dem Janus-Monster Kontakt aufzunehmen.«
    »Wie denn?«
    »Da gibt es den Spiegel.«
    »Der zu ist?«
    Suko warf mir einen längeren Blick zu. »Ist er das wirklich, John? Bist du davon überzeugt?«
    Ich relativierte meine Antwort. »Für mich ist er verschlossen, denke ich mal.«
    »Genau das ist unser Problem. Shao wird versuchen, den Weg in die andere Welt zu finden.«
    »Aber nicht als Shao!«
    »Nein, als Phantom aus dem Jenseits. Als weiblicher Ritter der Sonnengöttin. Sie kämpft gegen das Böse, obwohl sie noch immer in der Dunkelwelt gefangen ist. Auch Shao hat es noch nicht schaffen können, sie zu befreien. Daran hat sie zu leiden. Und sie sucht immer wieder nach einer Chance, einzugreifen. Ich kann sie davon auch nicht abhalten.«
    »Sind Kato und Amaterasu nicht zwei verschieden Paar Schuhe?«
    »Weiß ich nicht, John. Mag sein, doch irgendwie hängt alles zusammen, finde ich. Dir brauche ich über den Kreislauf nichts zu erzählen, in dem sich alle Ereignisse wiederfinden. So wird auch Shao denken.«
    »Nur können wir daran nichts ändern.«
    »Nicht, wenn wir so weitermachen.«
    Ich schwieg. Zurückfahren wollte ich nicht, aber ich überlegte, ob ich Suko drängen sollte, auszusteigen. Er hatte meine Gedanken erraten, denn er sagte: »Nein, John, lass es bleiben. Ich werde nicht aussteigen. Außerdem kann ich Shao nicht helfen. Sie würde es nicht zulassen. Sie würde sich dagegen stemmen. Ich kenne ihren Dickkopf. Zudem kann sie sich wehren. Gerade als Phantom aus dem Jenseits ist sie ziemlich stark. Eine Unruhe bleibt trotzdem in mir. Wer einmal in Katos Klauen geraten ist, der kommt nicht mehr weg. Das hat Glenda schließlich erlebt.«
    »Ach ja, Glenda. Meinst du, dass Shao sie mit hineinziehen wird?«
    »Nein, John, das auf keinen Fall. Sie weiß genau, was sie einem anderen Menschen zumuten kann und was nicht. Da brauchen wir keine Angst zu haben.«
    »Oder sicherheitshalber anrufen.«
    Suko lachte leise. »Ich wusste, dass du das sagen würdest.« Er holte

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