Das Jesus Video
über dessen vielfältige Beziehungen — wurde das Verfahren beschleunigt, so daß schließlich nur der Vorwurf übrigblieb, archäologische Funde von möglicherweise großem historischem Wert fahrlässig oder böswillig zerstört zu haben, ferner eine Reihe weiterer Vorwürfe, die von der Begehung groben Unfugs bis hin zum illegalen Waffenbesitz reichten.
Das Geschwisterpaar Judith und Yehoshuah Menez wurde von einer Mitschuld freigesprochen. Der Richter beließ es bei eingehenden Ermahnungen, künftig mehr Vorsicht walten zu lassen, wenn es darum gehe, wie mit historischen Funden zu verfahren sei, und im Zweifelsfall die staatlichen Stellen zu informieren, die für derlei Angelegenheiten zuständig waren.
Yehoshuah Menez blieb weiterhin ein geschätzter Mitarbeiter des Rockefeiler Museums, wandte sich aber verstärkt der Papyrus-und Papierrestauration zu und wurde im Lauf der Zeit zu einer anerkannten Kapazität auf diesem Gebiet. Er entwickelte unter anderem ein Verfahren, das als Meneziation bekannt werden sollte.
Judith Menez entschied sich für ein Studium der vergleichenden Religionswissenschaften und trat kurz darauf zum Buddhismus über.
Der amerikanische Student Stephen Cornelius Foxx wurde vom Gericht des groben Unfugs und der Behinderung staatlicher Stellen für schuldig befunden. Der Vorwurf, in das Rockefeller Museum eingebrochen zu sein, ließ sich nicht beweisen. Foxx wurde des Landes verwiesen und mit einem fünfjährigen Einreiseverbot belegt. Er kehrte an die Universität zurück und setzte sein Studium fort. Nach heftigen internen Debatten beschloß die Explorer’s Society, ihm die Mitgliedschaft abzuerkennen.
Der Amerikaner Keith Hegarty Ryan, der sich der Verhaftung am Wadi Mershamon durch Flucht entzogen und dem Anschein nach das Land mit unbekanntem Ziel verlassen hatte, blieb weiterhin auf der Fahndungsliste. Die Anklage gegen ihn, die unter anderem den Vorwurf des unerlaubten Waffenbesitzes, des illegalen Abhörens, der Freiheitsberaubung, der tätlichen Bedrohung und der Anstiftung zu Straftaten umfaßte, wurde aufrechterhalten.
Der Amerikaner John Kaun konnte glaubhaft machen, von den kriminellen Machenschaften seines Sicherheitsberaters nichts gewußt und ihm im guten Glauben vertraut zu haben wurde jedoch der Zerstörung archäologischer Funde sowie der Anstiftung zu einer Reihe von minder schweren Straftaten für schuldig befunden und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. In einem Nachverfahren, bei dem der bereits erwähnte Journalist Uri Liebermann in einem vieldiskutierten Zeitungskommentar die Protektion einflußreicher Gönner unterstellte, wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. John Kaun durfte Israel verlassen. Er kehrte nach New York zurück und ließ sich kurz darauf von seiner Frau scheiden, was in den einschlägigen Blättern der Yellow Press ein nahezu weltweites Echo fand. In der Folge demontierte er mit grimmiger Entschlossenheit seinen Konzern und verkaufte zum Schluß sogar dessen Herzstück, den Sender N.E.W., an einen seiner größten Konkurrenten. Danach verschwand John Kaun von der öffentlichen Bühne.
Der Engländer Professor Charles WilfordSmith wurde von allen Anklagepunkten, die sich auf Straftaten bezogen, freigesprochen. Man legte ihm jedoch nahe, Israel zu verlassen, und gab ihm zu verstehen, daß er niemals wieder eine Ausgrabungserlaubnis erhalten würde. Vor der Presse erklärte er, daß er alle Vorfälle bedaure, aber ohnehin vorgehabt habe, sich angesichts seines vorgerückten Alters aus der aktiven Forschung zurückzuziehen. Er kehrte nach England zurück.
Sein langjähriger Assistent, der israelische Historiker Shimon Bar-Lev, wurde im darauffolgenden Jahr stellvertretender Leiter des Rockefeller Museums.
Das Mershamon-Kloster schloß seine Tore wieder und geriet erneut in Vergessenheit.
Der Journalist Uri Liebermann, während der Prozesse eine Art Hauptberichterstatter, schrieb ein Buch über die Ausgrabungen bei Bet Hamesh und die Ereignisse, die Gegenstand des Prozesses waren. Als das Buch jedoch fertig war, war der Fall längst aus dem Bewußtsein der Öffentlichkeit verschwunden, und er fand keinen Verleger dafür.
Der Schriftsteller Peter Eisenhardt, der bereits vor dem Höhepunkt der Ereignisse aus Israel abgereist war, wurde als Zeuge nach Israel bestellt, zog es aber vor, nicht zu erscheinen. Unmittelbar nach seiner Rückkehr packte er die Aufzeichnungen über seine Erlebnisse in eine Schachtel, verstaute sie ganz hinten auf
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