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Das Jobinterviewknackerbuch

Das Jobinterviewknackerbuch

Titel: Das Jobinterviewknackerbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Jacoby , Florian Vollmers
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Automobilzulieferer |60| passen, auch wenn Sie eigentlich genau das können, was dort gebraucht würde. Wobei auch das kein Naturgesetz ist.
    Wir haben es immer wieder erlebt, dass die Stimmung in einem Unternehmen von einer Abteilung zur nächsten sehr unterschiedlich sein kann – es kommt darauf an, wie der Abteilungsleiter tickt. Er kann eine andere Chemie verbreiten als die Kollegen nebenan oder die Chefs obendrüber. Wir können also nur raten: Antennen ausfahren, ein feines Gespür für soziale Unterschiede entwickeln und selbstbewusst entscheiden, »Ja, da passe ich mit meinen Wertvorstellungen hin!« – oder »Nein. So bin ich einfach nicht.«
    Oft wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als eine mehr oder weniger leichte Wertverbiegung zähneknirschend hinzunehmen. Denn die spezifischen Wertmuster Ihres individuellen Milieus »brechen sich oft genug an der Härte des gesellschaftlichen Systems der Statusverteilung, wie es durch Ausbildung und Arbeitsmarkt, durch Leistungsbewertung und Rekrutierungsmuster repräsentiert wird«, schreibt Sighard Neckel, Professor für Soziologie an der Universität Wuppertal, in seiner Studie
Status und Scham
. So bunt unsere Lebensstile heute auch seien – sie alle blieben doch auf »das zentrale System der Verteilung von Markt- und Lebenschancen bezogen«, das man schlicht und ergreifend Kapitalismus nennen kann.
    »Chemie« liegt in der Luft
    Neben den feinen Unterschieden im Sozialen gibt es auch noch atmosphärische Differenzen, die mehr oder weniger zu Ihnen passen können. So haben Sie vielleicht Spaß daran, in einer superhektischen Nachrichtenagentur zu arbeiten, in der alle so in Eile sind, dass sie im Stehen telefonieren, und so cool, dass sie dabei Baseballkappen tragen. Mag sein, dass so ein Gehabe Ihnen aber auch absolut auf die Nerven geht und Sie lieber in einem Büro arbeiten, in dem es etwas ruhiger, seriöser und reflektierter zugeht.
    |61| Zum Thema »Atmosphärische Intelligenz« hat sich Management-Coach Raimund Schöll in der
zfo, Zeitschrift Führung und Organisation,
im Juni 2007 Gedanken gemacht. Er beschreibt fünf verschiedene Arbeitsatmosphären, die in Unternehmen vorherrschend sein können:
     
    Die aufgekratzt-hektische Atmosphäre Hier herrscht Betriebsamkeit, alle sind in Bewegung, sprechen im Stakkato-Stil, gehen locker und lässig miteinander um, sind aber durchaus nervös.
     
    Die kämpferisch-hitzige Atmosphäre Hier wird »eher marschiert als gegangen«, es wird laut von Sieg, Schlacht und Kampf gesprochen, es geht rau und hitzig zu, dennoch aber fokussiert. Als typischen Vertreter sieht Schöll zum Beispiel Ferdinand Piëch.
     
    Die niedergeschlagen-ohnmächtige Atmosphäre Eingefrorene Mimik, bewegungslose Körper und ein gedämpfter bis weinerlicher Sprachstil prägen diese Atmosphäre. Mitarbeiter sehen sich als Schicksalsgemeinschaft und wirken müde.
     
    Die freundlich-gelassene Atmosphäre Unverkrampft, routiniert und engagiert wirken Mitarbeiter in diesem Klima. Sie sprechen ruhig und sachlich, aber auch humorvoll miteinander, ihre Stimmung wirkt leicht und klar.
     
    Die kühl-distanzierte Atmosphäre Hier wirken unnahbare Karrieremenschen. Man spricht nüchtern und mit viel Fachjargon, agiert betont sachlich und manchmal dünkelhaft bis abweisend. In diese Schublade sortiert Schöll beispielsweise Olaf Henkel.
     
    In welcher Atmosphäre laufen Sie zu großer Form auf? Lieben Sie operative Hektik oder eher netten Flow? Wenn Sie schon in mehreren Unternehmen oder Abteilungen gearbeitet haben, dann haben Sie bereits verschiedene Atmosphären erlebt und wissen recht genau, wo |62| Sie sich wohlgefühlt und gute Leistungen gebracht haben – und wo eher nicht.
    Trendcheck: Atmosphäre wittern
    Versuchen Sie also, im Vorstellungsgespräch Atmosphäre zu wittern. Das wird oft nicht so einfach sein, gerade in größeren Unternehmen. Hier werden Sie zumeist eine von Personalern inszenierte Show erleben, die mit dem Arbeitsalltag in den Fachabteilungen nur wenig zu tun hat. Sollten Sie aber die Chance auf einen Rundgang durch die Firma haben, nutzen Sie diese unbedingt für Ihren ganz persönlichen Trendcheck.
    Fazit
    Wenn Sie wollen, dass im Vorstellungsgespräch »die Chemie« stimmt, dann suchen Sie sich nach Möglichkeit Unternehmen aus, deren Milieu und Atmosphäre zu Ihnen passen. Tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, um möglichst viel über diese beiden Punkte herauszufinden. Und wenn Sie im Vorfeld schon merken, dass

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