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Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Titel: Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cédric Bannel
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stellenweise durchlöchert.
    »Material der italienischen Armee, aus der Gegend von Herat«, sagte der Händler. »Das ist das Beste, was es derzeit auf dem Markt gibt, noch besser als das Zeug der Amerikaner, sie statten damit ihre Gebirgsjäger aus.«
    Osama deutete auf die Löcher.
    »Einschusslöcher?«
    »Ich weiß es nicht, edler Besucher. Vielleicht wollten diese Italiener ihren Schlafsack nicht hergeben? Vielleicht wurden sie von den Taliban getötet? Niemand kennt die Antwort. Dreitausend Afghanis für beides zusammen.«
    Osama handelte den Händler auf hundertzwanzig Dollar für die gesamte Ware herunter.
    »Ich benötige noch etwas anderes«, sagte Osama. »Material, das im Handel nicht zu bekommen ist.«
    Der Händler spitzte die Ohren.
    »Ich kann Dinge auftreiben, die andere nicht bekommen können. Was suchen Sie?«
    »Eine Kalaschnikow mit klappbarem Kolben. Eine Dragonow mit Munition. Granaten.«
    »Das ist machbar. Wie zahlen Sie?«
    »In Dollar«, erwiderte Osama und dankte im Stillen dem Justizminister für seinen Weitblick.
    »Dann gibt es zwanzig Prozent Rabatt. Fünfhundert Dollar für die Dragunow, hundert für die Kalaschnikow und fünfzig Dollar für zehn Magazine.«
    Sie einigten sich schließlich auf dreihundertachtzig Dollar. Osama hielt die Scheine hin, die der Händler mit übertriebener Ehrerbietung entgegennahm. Er verschwand im Hinterzimmer des Ladens und tauchte einige Augenblicke später mit einer Decke wieder auf, die er vor Osama ausbreitete. Die Dragunowwar gebraucht, aber in gutem Zustand. Osama überprüfte den Schlagbolzen, den Verschluss und das Zielfernrohr, ein Weiss, das Beste, was es gab. Die Granaten waren ein russisches, in Pakistan hergestelltes Fabrikat. Er hätte lieber original russische gehabt, aber das war vermutlich hier in Kandahar zu viel verlangt.
    »Wunderbar, könnte ich vielleicht eine etwas neutralere Verpackung bekommen?«, fragte Osama.
    Durch die Gepäckstücke behindert, bemerkten Osama und Rangin nicht den jungen Mann, der ihnen im Auftrag des Händlers folgte, nachdem sie den Laden verlassen hatten.

16
    Da Margaret in geheimer Mission auswärts unterwegs war, konnte Nick mittels ihrer Zugangscodes in aller Ruhe mehrere Stunden die Daten der Einwanderungsbehörde auswerten. Das Ausbleiben von Reaktionen auf seine Recherchen der letzten Tage bewies, dass er mit seiner ursprünglichen Vermutung recht gehabt hatte: Die Innere Sicherheit der Firma registrierte die von ihm besuchten Seiten im Internet mittels seiner Log-ins, konnte aber nicht alle Rechner gleichzeitig überwachen. Außerdem hatte er zwei Sitzungen parallel geöffnet, eine von seinem Computer mit seinen Zugangsdaten, die andere von Werners Rechner mit den Zugangsdaten Margarets.
    Trotz seiner Anstrengungen hatte er noch nicht die geringste Spur der Frau gefunden, nach der er suchte. Es gab einfach zu viele Zahras.
    Es war ärgerlich. Er besaß potentiell explosive Informationen, war aber allein nicht in der Lage, sie einzusetzen, um die Personen zu finden, die er suchte.
    Schließlich schaltete er die beiden Rechner aus. Anstatt sich weiterhin im Kreis zu drehen, wollte er lieber noch einmal nach Zürich fahren, ins Haus des Gesuchten. Er hatte das Gefühl, bei seinem Besuch dort etwas Wichtiges übersehen zu haben.
    In dem Haus in der Kleinstraße hatte sich nichts verändert. Seine dreistündige Suche förderte keine neuen Erkenntnisse zutage. Seufzend ließ er sich auf einen Schreibtischstuhl sinken. Er kam einfach nicht weiter.
    Mechanisch ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Bis ein Detail plötzlich seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Interessiert trat er näher. Um den Rahmen herum war die Wand etwas dunkler, als hätte hier bislang ein anderes, größeres Bild gehangen.
    Bedächtig fuhr er mit dem Finger über die Signatur. Ein Manet. Das Bild musste ein Vermögen gekostet haben. Er machte sich auf die Suche nach einer Rechnung, die er dann tatsächlich auch fand. Das Bild war 2002 gekauft worden, bei Christie’s in London, zu einem Preis von fünfzehn Millionen Pfund.
    Seltsam, dachte er. Der Gesuchte hatte dieses Bild ein paar Jahre zuvor gekauft. Warum hatte er es offenbar erst kürzlich hier aufgehängt, anstelle eines anderen Bildes? Fieberhaft begab sich Nick auf einen Rundgang durchs Haus, auf der Suche nach Hinweisen, wo das Bild vorher gehangen haben könnte. Er kam zu keinem schlüssigen Ergebnis. Was konnte das bedeuten?
    Schließlich entschied er sich zu einer

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