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Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Titel: Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cédric Bannel
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hergekommen, um sie zu retten.«
    »Um mich zu retten?«, wiederholte Mandrake. »Was ist mit Zahra? Wie geht es ihr?«
    »Wir haben sie in Sicherheit gebracht … Sie braucht medizinische Hilfe, aber sie ist am Leben, das ist die Hauptsache.«
    Osama löste die eisernen Fesseln und half Mandrake auf. Er wankte, Osama musste ihn stützen, damit er nicht stürzte.
    »Tut mir leid. Ich bin diese Höhenlage nicht gewohnt und habe Durchfall.«
    Osama legte ihm den Arm um die Schultern. »Kommen Sie, ich stütze Sie.«
    »Meine Tasche dort.«
    »Dazu haben wir keine Zeit.«
    »Es ist wichtig!«
    »Der Bericht?«
    »Ja.«
    Osama griff nach der ledernen Umhängetasche. Als sie ins Freie traten, erhob sich ein empörtes Raunen unter den Dorfbewohnern. Mullah Bakir erkannte, dass es Zeit war, einzugreifen; er drückte dem Dorfanführer ein Bündel Geldscheine in die Hand und hob die Hände in die Höhe.
    »Meine Brüder, ich habe eurem Anführer viele Afghanisgeschenkt, Geld, das mir Mullah Omar persönlich gegeben hat. Hunderttausend Afghanis!« Die Empörung schlug in Zustimmung um. »Mit diesem Geld«, fuhr Mullah Bakir fort, »könnt ihr euch Pferde und Schafe kaufen, außerdem Hühner und Ziegen, Zwiebeln und Knoblauch und Eier, so viele ihr wollt.
Alhamdullilah!
«
    »Allahu Akbar, Allahu Akbar!«,
skandierten die Männer zur Antwort.
    Mullah Bakir, Osama und Mandrake gingen zum Wagen, begleitet von den ausgelassenen Dörflern, die unter ohrenbetäubendem Geschrei Gott, Bin Laden und den Sieg der Taliban beschworen. Nick stieg aus und lief ihnen entgegen. Vorsichtig half Nick dem angeschlagenen Mandrake auf die Rückbank des Toyotas.
    »Liebste … Was haben sie dir bloß angetan?« Schluchzend schloss Mandrake Zahra in seine Arme.
    Im selben Moment ließ sich ein leises Dröhnen in der Ferne vernehmen, das von Sekunde zu Sekunde lauter wurde.
    »Was ist das?«, rief Nick und blickte zu Mullah Bakir.
    »Das sind sie«, sagte Osama tonlos.
    Ein riesiger Transporthubschrauber tauchte über ihnen auf, unmittelbar darauf ein zweiter, schließlich ein dritter. Die drei Maschinen schwirrten über das Dorf hinweg, wie überdimensionale Libellen, dann setzten sie sanft auf. Bevor die Rotorblätter stillstanden, sprangen gleichzeitig schwerbewaffnete Soldaten aus den Helikoptern. Trotz des ohrenbetäubenden Lärms der Motoren hörte Nick die martialischen Befehlsrufe der Offiziere. Ein Dorfbewohner legte sein Gewehr an, es traf ihn augenblicklich eine Gewehrsalve in den Brustkorb, und er brach zusammen. Einen anderen Mann ereilte das gleiche Schicksal. Die versammelten Dorfbewohner liefen durcheinander, doch gezielte Salven streckten sie nieder. Innerhalb weniger Sekunden war das Gelände leergefegt. Erst dann bemerkte Nick, dass die Soldaten keine normale Armeeuniform trugen,sondern schwarze Kampfanzüge. Ein schwarzer Riese und ein Mann mit weißem Haar, in Parka und elegantem dunklem Anzug kamen auf den Geländewagen zu.
    »Das ist Joseph, der Chef der K-Truppen«, rief Nick. »Wir haben ausgespielt.«
    »Bleiben Sie ruhig«, erwiderte Osama. »Es hat keinen Sinn, dass wir uns wie Hasen abknallen lassen. Sie sind in der Überzahl.«
    Ein neuerliches Geräusch ließ sie nach oben blicken. Eine Drohne flog in niedriger Höhe über sie hinweg. Sie beschrieb eine Schleife über ihren Köpfen und stieg dann wieder zu den Wolken auf. Unterdessen fielen die Killer der Firma über das Dorf her. Joseph beobachtete die Szenerie mit kritischem Blick. Plötzlich entdeckte er Nick und Osama. Er stieß den Anzugträger im Parka mit dem Ellbogen an und wies mit dem Kinn auf den Geländewagen. Ein gefährliches Lächeln erhellte das Gesicht von Josephs Begleiter.
    »Was ist los?«, fragte Mandrake aus dem Inneren des Toyotas.
    »Es ist aus«, sagte Nick leise. »Sie haben uns gefunden.«
    »Wer?«
    »Meine ehemaligen Kollegen aus der Schweiz. Sie arbeiten für Willard Consulting.«
    »Nein, für die arbeiten sie nicht«, warf Mandrake ein. »Sie arbeiten für die CIA.«
    Joseph und der Anzugträger kamen näher. Mit beeindruckenden schwarzen Pumpguns bauten sie sich vor ihnen auf. Ihre Mienen ließen keinerlei Gefühlsregung erkennen. Nur leichten Überdruss.
    »Du traust dich was, Nick.« Joseph lachte böse.
    »Wie habt ihr uns gefunden?«
    »Das interessiert dich, ja? Ein brandneuer Geländewagen mitten im Gebirge – der fällt auf. Wir haben ihn per Satellit ausfindig gemacht, nachdem der Mann, bei dem euer FreundMandrake den Wagen

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