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Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott

Titel: Das Kabul-Komplott - Bannel, C: Kabul-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cédric Bannel
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Ergebnisse des Hepatitis B- und C-Tests, aber seine Leber sah ganz normal aus, meiner Meinung nach war er vollkommen gesund.«
    »Was wirst du in deinem Bericht schreiben?«
    »Was soll ich denn schreiben?«
    »Die Wahrheit, aber so formuliert, dass ich meine Untersuchungen fortsetzen kann.«
    »Ich werde schreiben, dass der Betroffene an einer Kugel in seinem Kopf starb, und verschweige, dass es keine Spuren eines Kampfes gibt. Außerdem werde ich darauf hinweisen, dass die Indizien nicht für einen Selbstmord sprechen.«
    »Hast du einen Schießpulvertest auf der Hand durchgeführt?«, fiel Osama plötzlich ein.
    »Ich habe das Reagenzmittel nicht und bekomme auch keines. Dem Labor sind die letzten Tests ausgegangen, sie stammten noch von den Engländern.«
    Das überraschte Osama nicht. Scotland Yard hatte der naturwissenschaftlichen Abteilung der Polizei im Jahr 2002 etliche moderne Untersuchungsmaterialien zur Verfügung gestellt, doch die Kooperation war nach wenigen Monaten eingeschlafen, und seitdem hatte man kein neues Material angeschafft. Die Franzosen hatten zwar die alten Gebäude renoviert, neue Techniker ausgebildet und ein modernes Labor errichtet, doch die Ausstattung ließ bislang auf sich warten.
    »Wenn ich den Test durchführen soll, musst du mir das Reagenz im Ausland besorgen«, fügte Katun hinzu. »Und du musst dich beeilen, denn ich kann den Leichnam nicht mehr sehr lange im Kühlraum aufbewahren.«
    »Ich versuche es.«
    »Gott stehe dir bei, Osama Kandar«, sagte Katun und gab ihm einen Wangenkuss zur Verabschiedung.
    Als Osama bereits am Ende des Ganges war, hörte er den Arzt hinter ihm herrufen.
    »Und wenn du wiederkommst, vergiss den Korb mit den Erdbeeren nicht. Dein Assistent hat mir einen besonders schönen versprochen.«
    ***
    Zürich, Kleinstraße. Nick eilte die Stufen zur Eingangshalle hinauf. Vor ihm türmte sich ein schmuckloser Bau mit großen Sprossenfenstern auf. Eine Alarmleuchte war oberhalb des Fensters in der ersten Etage eingelassen. Das Haus des Gesuchten wies nichts Verdächtiges auf, kein verstecktes Auto, nichts. Er ging durch den kleinen Garten um das Haus herum. Auf der Rückseite waren die Fensterläden grau gestrichen. Hinter einerGlastür befand sich die Küche. Wenige Augenblicke später stand er im Innern des Hauses.
    Das Haus war luxuriös möbliert, und zwar in einer seltsamen Mischung aus Holz, Stahl und modernen Teppichen in schreienden Farben. Ein Stil, der so gar nicht zu der disziplinierten Persönlichkeit des Gesuchten passte.
    Nick zog seinen Mantel aus. Er mochte als bester Analyst der Firma gelten, doch was verstand er von kriminalistischen Untersuchungen? War es vielleicht ein wenig überheblich gewesen, dass er den Auftrag seines Chefs angenommen hatte?
    Er begann im Erdgeschoss mit der Suche. Hier befanden sich das Wohnzimmer, in dem er seine Sachen abgelegt hatte, ein getäfeltes, ultramodernes Esszimmer und eine riesige Küche, deren Wände und Decke in demselben dunkelgrauen Farbton gestrichen waren, die Ausstattung stammte von Boffi. Die Einrichtung musste ein Vermögen gekostet haben.
    Er öffnete den Kühlschrank. Eine Flasche Champagner, einige Produkte von Fauchon, kurz vor Überschreiten des Haltbarkeitsdatums. Ob sich die Männer der Firma wohl im Vorübergehen daran bedient hatten? Nach einer Stunde erfolgloser Suche – er war nicht auf ein noch so kleines Versteck gestoßen – beschloss er, sich das Arbeitszimmer vorzunehmen, das sich über beinahe die gesamte Fläche der ersten Etage hinstreckte. Der Treppenaufgang war mit Geldscheinen aus allen Kontinenten dekoriert. Euro, Yen, Yuan, auch exotischere Banknoten waren darunter: Escudo, Dinar. Er lächelte, als er einen Geldschein mit dem Antlitz von Saddam Hussein erblickte. Wie das Erdgeschoss war auch das Arbeitszimmer mit wertvollen Möbeln bestückt; ein Regal nahm die gesamte Wandbreite ein. An der gegenüberliegenden Wand hatten die Männer der Firma – und das war das einzige Anzeichen für Anomalität – den Tresor offenstehen lassen. Die beiden Kollegen hatten den Pass des Hausbesitzers mitgenommen, außerdem dreißigtausend Dollar, die Originale diverser Abschlusszeugnisse sowie die Zugangsdateneines Nummernkontos bei der UBS, auf dem sieben Millionen Dollar lagen.
    Er ist noch immer in Europa, dachte Nick. Oder in einem Land, in das man ohne Visum gelangt, oder per Schiff, sofern man bei der Ankunft ein Schmiergeld zahlt – in Afrika vielleicht … Es sei denn, er

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