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Das Kadett

Das Kadett

Titel: Das Kadett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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eingeschaltet. Neunzig Prozent Erfolg waren anscheinend, die richtigen Fragen zu stellen. Trickreich, aber nach mehreren Stunden schien er den Trick herauszuhaben. »Außerdem liegt Mayhew im Gästezimmer. Da bleibt mir nur die Couch.«
    »Ich dachte, mein Vater hätte die Couch.«
    »Er hat sie mir mit leiser Schadenfreude überlassen. Er hasst die Couch. Solange ich hier in die Schule ging, schlief er darauf. Seitdem gibt er ihr die Schuld für jedes Wehwehchen und die Kreuzschmerzen, die er hat. Dabei ist das schon über zwei Jahre her. Es ist doch nicht möglich, dass er plötzlich das Alter spürt? – O nein!«
    Elena unterdrückte ein Kichern. Sie beugte sich über Miles’ Schulter, um auf den Bildschirm zu sehen. Das Licht versilberte ihr Profil. Der Duft der langen Haare machte ihn schwindlig. »Was gefunden?«, fragte sie.
    Miles gab drei falsche Anweisungen hintereinander. Er fluchte und zwang sich wieder zur Aufmerksamkeit. »Ja, ich glaube schon. Man muss viel mehr Faktoren berücksichtigen, als ich anfangs gedacht hatte. Aber jetzt habe ich – glaube ich – etwas gefunden …« Er holte die Daten zurück auf den Bildschirm und fuhr mit dem Finger durch den Holoschirm. »Das ist meine erste Ladung.«
    Auf dem Bildschirm stand ein ellenlanges Manifest.
    »Landwirtschaftliche Maschinen?«, las Elena. »Bestimmungsort – wo oder was ist denn Felice?«
    »Das ist ein Land auf Tau Verde IV, wo immer das liegen mag! Die Fahrt dauert vier Wochen – ich habe die Kosten für Treibstoff und Proviant berechnet und die allgemeine Logistik des Unternehmens geprüft: Von den Ersatzteilen bis zum Klopapier! Interessant ist, dass ich mit dieser Fracht die Fahrt bezahlen und meine Schulden bei Calhoun problemlos innerhalb der Frist begleichen kann.« Dann wurde seine Stimme leiser. »Ich fürchte, ich habe die Zeit, die ich brauche, um mit der RG 132 genügend Frachten zu befördern, um den Wechsel einlösen zu können, etwas unterschätzt. Was heißt etwas? – Total! Es kostet viel mehr, dies Schiff zu betreiben, als ich dachte. Das habe ich jetzt bei der Endkalkulation feststellen müssen.« Er zeigte auf eine Zahl. »Aber das bieten sie für den Transport, C.O.D. zahlbar bei Lieferung, Felice. Und die Ladung steht abrufbereit da.«
    Elenas zog die Augenbrauen erstaunt hoch. »Für das ganze Schiff mit einer Fahrt bezahlen? Aber das ist herrlich! Aber …«
    Er grinste. »Aber?«
    »Aber warum hat niemand anderer dir die Ladung weggeschnappt? Sie scheint schon eine ganze Weile im Lagerhaus zu stehen.«
    »Kluges Mädchen«, lobte Miles. »Sprich weiter!«
    »Ist das normal, dass sie nur bei Lieferung zahlen?«
    »Ja …« Er ließ das Wort wie Butter zergehen. »Sonst noch etwas?«
    Sie schürzte die Lippen. »Irgend etwas ist komisch.«
    »Stimmt.« Seine Augen sprühten. »In der Tat ist da etwas – wie du sagst – komisch.«
    »Muss ich raten? Dazu habe ich keine Lust. Da gehe ich lieber wieder ins Bett.« Sie unterdrückte ein Gähnen.
    »Nein! Tau Verde IV ist im Moment Kriegsgebiet. Es scheint da ein planetarischer Krieg stattzufinden. Die eine Seite hat den örtlichen Wurmlochausgang blockiert – nicht mit eigenen Leuten, das Land scheint industriell unterentwickelt zu sein. Sie haben eine Söldnerflotte angeheuert. Und warum liegt die Ladung so lange im Speicher? Keine der großen Schifffahrtsgesellschaften will ins Kriegsgebiet fahren, weil dann ihre Versicherung sie rausschmeißt. Das gilt auch für die meisten kleinen unabhängigen Firmen. Da ich aber nicht versichert bin, betrifft es mich nicht.«
    Elena sah ihn zweifelnd an. »Ist es gefährlich, die Blockade zu durchbrechen? Wenn du anhältst und das Schiff durchsuchen lässt …«
    »In diesem Fall werde ich das tun. Die Ladung ist für die andere Seite in diesem Krieg bestimmt.«
    »Aber dann beschlagnahmen die Söldner sie doch nicht. Roboter Mähdrescher oder so sind doch keine Schmuggelware! Außerdem müssen sie sich an die interstellaren Konventionen halten, oder?« Jetzt war sie deutlich misstrauisch.
    Miles reckte sich, immer noch lächelnd. »Du hast beinahe ins Schwarze getroffen. Was ist Betas Hauptexportartikel?«
    »Na, hoch entwickelte Technologie natürlich. Waffen und Waffensysteme …« Ihr Misstrauen schlug jetzt in Entsetzen um. »O Miles!«
    »Landwirtschaftliche Maschinen«, kicherte er. »Was wetten wir? Aber da ist dieser Felicianer, der behauptet, der Agent der Firma zu sein, welche die Ladung kauft. Das ist noch ein

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