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Das kalte Gift der Rache

Das kalte Gift der Rache

Titel: Das kalte Gift der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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nicht alles um die Ohren haben. Natürlich behielt ich meine Meinung für mich, aus Angst, angeschrien oder gefeuert zu werden, oder beides. Eigentlich ist Charlie ein ganz umgänglicher Typ, ein guter Freund, er vergisst sich nur gern, wenn man unpünktlich ist, und, in Wahrheit, auch wenn man pünktlich ist.
    »Ich hab gehört, was dem Opfer zugestoßen ist, und ich will, dass man diesem perversen Psycho ein für allemal das Handwerk legt. Verdammter Irrer.«
    Ach ja, hätte ich beinahe vergessen, Charlie führt den Namen des Herrn nie einfach so im Munde, aber verdammt und zur Hölle und zum Teufel noch mal waren durchaus gestattet. Immerhin war er ein praktizierendes Mitglied der südlichen Baptisten, und ich fragte mich, was er von unserem neuen Freund, dem Erlöser-Direktor in Weiß, halten würde.
    »Hey, Sheriff, kennen Sie einen gewissen G. Richard Johnstone, den Direktor der Begabtenakademie Höhlensystem?«
    Mein Vorgesetzter sah mich finster an. Ich zuckte innerlich zusammen, hielt mich aber wacker.
    »Ja, doch, ein paar Mal bin ich ihm begegnet. Verdammt, das ist der saublödeste Name für eine Schule, der mir je untergekommen ist. Was soll das überhaupt heißen?«
    Bud schaltete sich ungefragt ein. Das macht er manchmal. Der Kerl hat durchaus Mumm. »Es bedeutet, dass alle Kids dort wahre Lerngenies sind.«
    »Mag sein, Davis, aber siehst du das auch, wenn dir eins über den Weg läuft?«
    Bud tat die Frage mit einem Achselzucken ab; wenn er sah, dass sein Chef schlechter Laune war, dann akzeptierte er das auch.
    »Okay, fangen wir endlich an«, sagte Buckeye glücklich. Das Opfer lag in grellem Licht auf einem Stahltisch vor uns.
    Mann, wie ich Obduktionen hasse, aber andererseits wäre es auch pervers, wenn ich Spaß daran hätte. Andererseits jedoch machten Buckeye und seine Leute ihre Arbeit wirklich gern, und sie waren nicht pervers, jedenfalls nicht alle.
    Während er noch vor sich hin schimpfte, weil er Kittel, Handschuhe und Mundschutz anlegen musste, trat Charlie an den Tisch. Seine mechanischen Anordnungen durchdrangen das Geräusch der Lüftung. »Du meine Güte, kann eine Spinne wirklich so eine tiefe Wunde verursachen?«
    Ich sagte: »Doch, Sir. Die Braune Einsiedlerspinne schon. Und der Schlafsack des Opfers war voll davon, mindestens ein Dutzend.«
    Charlie wandte seinen Blick zu mir, und er wirkte nicht sehr glücklich. Bei ihm eigentlich der Normalfall. Aber nun war am Ozarks-See ein Mord geschehen, in seinem Revier, das mordfrei sein sollte, verdammt noch mal. In der Tat war die Mordrate bei uns ziemlich niedrig, abgesehen von einigen wirklich bizarren Fällen in jüngster Zeit.
    »Wir haben den 17. Dezember, 14.00 Uhr. Anwesend in der Gerichtsmedizin des County Canton sind Sheriff Charlie Ramsay, Detektive Bud Davis und Detektive Morgan, der Kriminalist John Becker und ich.«
    Shaggy hatte bereits Position bezogen, und die Kamera lief. Den hochwinterlichen Verhältnissen zum Trotz trug er lange, überweite Nylonshorts und ein Sweatshirt mit herausgetrennten Ärmeln. Früher in seinem Leben hatte er mal beschlossen, Strandgammler in Kalifornien zu werden, hatte es aber nie bis ins sonnige L.A. geschafft. So war er weitgehend nur ein Gammler, aber ein liebenswerter, der noch dazu verdammt gut in seinem Job war, tatsächlich einer der Besten in ganz Missouri.
    »Das Opfer ist männlich, von weißer Hautfarbe, Alter 34, Haare, Gewicht 81 kg, Größe 177 cm. Der Tod wurde durch mehrere giftige Spinnenbisse verursacht, wobei Unterkühlung verschärfend hinzutrat.«
    Ich stand nun am unteren Ende des Tisches, Charlie und Bud rechts und links neben mir. Ich starrte auf die faulig riechenden, offenen Fleischwunden auf Simon Classons Körper, von welchen manche bis zu fünfzehn Zentimeter im Durchmesser aufwiesen. Neue Schreckenswellen erfassten mich, als Buckeye die Wunden beschrieb, und ich zuckte regelrecht zusammen, als er begann, mit einem Skalpell darin herumzustochern. Ich verzog das Gesicht, als er eine tote Spinne aus Classons Haaren zupfte und auf ein Stück Papier legte. Charlie äußerte etwas, das ich lieber nicht wiederholen werde.
    Buck sagte: »Seitlich an seinem Kopf befindet sich eine tiefe, durch stumpfe Gewalteinwirkung verursachte Wunde. Ich schätze, der nekrotische Prozess ist seit mindestens vierundzwanzig bis sechsunddreißig Stunden im Gange, der Tiefe der Wunden und dem Grad der Gewebezerstörung nach zu urteilen.« Er wandte sich zu uns. »Mann, so etwas hab ich in

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