Das kalte Schwert
Weise, wie es Euch gefällt.
Ihr eigener blöder Wille, der die Zähne zusammengebissen hatte, während sie dagestanden und diese ganze hellhäutige Schönheit angestarrt hatte, die ihr dargeboten wurde. Und sie hatte trocken gesagt:
Ich werde zweifelsohne eine Tätigkeit in meinem Haushalt für dich finden, aber im Augenblick fällt mir nichts weiter ein.
Die Macht des Krinzanz. Sie erkannte sie jetzt als solche, weil sie diese Stärke hier und jetzt nicht mehr aufbrachte. Jetzt schmolz sie dahin wie die Kerze in Ishgrims Fingern.
Sie ist eine Sklavin, Archeth.
Neun Monate Krinzanz-Stärke und eiserner Wille. Drei Jahreszeiten verdrängten Verlangens und Ishgrim die ganze verfluchte Zeit über im Haus. Ishgrim, deren Wunden sich langsam schlossen, sodass das schüchterne, verängstigte Mädchen, das sie einmal gewesen war, zu einem Menschen erblühte, den man hin und wieder lachen hören konnte, der sich das Haar aus dem Gesicht zurückschob, der einen Blick zu Archeth hinüber wagte und …
Sie war aus dem Bett, bevor sie völlig begriffen hätte, was sie tat. Eine zitternde flache Hand, wenige Zoll von Ishgrims Gesicht entfernt. Ihr brach die Stimme.
»Ishgrim …«
Das Mädchen sah mit geneigtem Kopf zu ihr auf. »Ja, Mylady.«
Und Archeths Hand ging stattdessen zu der Kerze, drückte die Flamme zwischen dem schwieligen Zeigefinger und Daumen aus. Die rechte Gesichtsseite des Mädchens versank ebenso wie die linke im Schatten. Sie lächelte, und die letzten rostigen Schlösser fielen von Archeths Selbstbeherrschung ab. Sie packte Ishgrim an beiden Schultern und schwang sie herum, drückte sie hinab aufs Bett und setzte sich breitbeinig über sie. Sie beugte sich herab und küsste sie, teilte ihre Lippen und fand ihre Zunge, saugte sanft daran, während sich das Pochen in ihrer Brust aufbaute und ihre Hand nach einer der versprochenen Brüste griff.
Ishgrim gab einen leisen, wahnsinnig machenden Laut von sich.
Sie ist eine Skl…
Zitternd zog Archeth sich zurück. Starrte hinab in das Gesicht des Mädchens, atmete schwer. Spürte das Pulsieren in ihrem Geschlecht, das sich fest gegen den Bauch des Mädchens presste.
»Sag’s mir«, sagte sie.
»Ich, Mylady …?«
»Sag mir, dass du das nicht möchtest. Sag’s mir! Jetzt, wo du es noch kannst. Sag’s mir, und ich höre auf.«
Ishgrim streckte zögernd eine Hand aus und legte sie ihr auf die Wange. »Ihr seid meine Erretterin gewesen, Mylady. Ich kann Euch nichts verweigern. Ich würde Euch nichts verweigern.«
Archeth bleckte die Zähne. »Das ist keine …«
Ishgrim hob die andere Hand. Nahm Archeths Gesicht zwischen die Handflächen. Aus dem kleinen Mädchen wurde etwas anderes, plötzlich. Ihre Lippen öffneten sich. Archeth
spürte, wie sie die Beine spreizte, spürte, wie sich ein langer trelaynischer Schenkel fest an sie drückte und sie von hinten rieb.
»Dann ja«, sagte sie, auf einmal mit starkem trelaynischen Akzent. »Ja, ja. Fickt mich! Fickt mich!«
Sie richtete sich auf dem Bett auf, so rasch, dass sie fast mit der Stirn Archeths Nasenspitze gestreift hätte. Überrascht wich Archeth zurück. Das Mädchen hatte die Arme hochgerissen und kämpfte darum, sich aus dem Nachthemd zu befreien. Archeth beeilte sich, ihr zu helfen, zog und zerrte ihr das dünne Gewebe über den Kopf. Ishgrim wand sich ungeduldig, befreite den Stoff unter ihren Beinen. Jetzt war das Gewand herunter, die schweren Brüste schwangen kurz in die Höhe und dann wieder herab, und bei dem Anblick stockte Archeth der Atem. Dann tauchte Ishgrims Gesicht wieder auf, rosig von der Anstrengung, das Haar zerzaust. An einem Arm verfing sich das Hemd am Gelenk, und beide mussten lachen, als sie den Grund verstanden – sie hielt nach wie vor die Kerze, hatte vergessen, sie loszulassen.
Sie ließ sie los und befreite die Hand. Wiederum ergriff sie Archeths Gesicht mit beiden Händen, drückte ihr einen Kuss auf den Mund und legte sich auf die Ellbogen zurück.
»Ja«, wiederholte sie, inzwischen schwer atmend. »Ja. Tut mit mir, was Ihr wollt! Zeigt mir, was Ihr wollt!«
Archeth fiel über sie her wie eine einstürzende brennende Holzfassade.
Fleisch an Fleisch, und die Hitze dieses Gefühls nach einer so, so langen Zeit der Entbehrung, und Heranziehen, Saugen, Küsse, dieses ganze bleiche Fleisch hinab, es bearbeiten, die Hände damit füllen, es besitzen und dann, schließlich, strichen ihre
Finger über die Nahtstelle von Ishgrims Schenkel, während
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