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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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Mutter Branson setzte sich vor dem Krieg als erste weibliche Pilotin durch, indem sie sich als Mann verkleidete. Nach dem Krieg wurde sie, wiederum mit einigen findigen Tricks, Stewardess, obwohl man dafür damals eigentlich Krankenschwester sein musste. Immer fand sie Mittel und Wege, über einen kreativen Zugang doch noch zum Ziel zu kommen. Wer so ist wie die Branson-Familie, hat gewonnen. Nur leider IST nicht jeder so. In den Jahren meiner Tätigkeit als Beraterin begegneten mir maximal eine Handvoll Bewerber, die ähnlich kreative Zugänge und hartnäckige Vorgehensweisen wie Familie Branson entwickeln konnten und – das ist das Entscheidende – auch wollten. Menschen, die den geringsten Zweifel an ihrem Ziel haben, können das nicht. Deshalb sind Alles-Erreicher immer an der Grenze zum Wahnsinn. Nicht ohne Grund unterstellen manche Psychologen Managern eine Persönlichkeitsstörung. 76
    Nur als Alles-Erreicher kann man sich mit aller Kraft der Zielerreichung verschreiben. Nur so wird man sich in Ziele verbeißen, um dahin zu kommen, wo man hinwill. Nur so wird man »Wadenbeißer« im positiven Sinn, mit dieser Mischung aus Empathie und Durchsetzungsstärke, die ein gewinnendes Wesen ausmacht. Vielleicht ist es auch das, was man »Charisma« nennt. Rückschläge und Ablehnung müssen anstacheln und anfeuern und zum Weiterkämpfen motivieren. Diese Eigenschaften haben nur wenige Promille der Bevölkerung von Geburt an. Einige entwickeln sie mit zunehmendem Alter und der Erkenntnis, dass man damit weiterkommt. Andere entwickeln sie nie.
    Menschen mit KIQ sind Macher
    Diese Mischung aus Empathie und Durchsetzungsstärke ist etwas ganz anderes als Kopf-Intelligenz. Alles-Erreicher sind meist auch Gestalter und Macher und nie zufrieden mit kleinen Schritten und erst recht nicht mit eingeschränkten Entscheidungsspielräumen. Deshalb sind sie vor allem dort erfolgreich, wo sie bestimmen, wo es langgeht, und das ist, wenn sie einen gewissen Idealismus hegen – wie etwa Branson –, am ehesten im eigenen Unternehmen der Fall. Ohne Idealismus geht das auch in Konzernen, denn durch die Umstrukturierungen muss man sich so oft verbiegen, dass man persönliche Überzeugungen ad acta legen muss. Aber insgesamt werden nur wenige Alles-Erreicher, und besonders wenige schon am Anfang des Berufslebens.
    Trotzdem können Sie sich etwas abschauen, vor allem in Sachen Quer- und Weitdenken. So höre ich oft »das geht doch nicht« oder »das kann man doch nicht machen«, wenn ich ungewöhnliche Vorschläge zur Zielerreichung mache. Dabei können Sie mit ganz kleinen Dingen anfangen, die Sie einfach einmal weiter denken als sonst. Jeder von uns verhält sich ja stets in seinem angestammten Kontext und innerhalb der eigenen Glaubenssätze und inneren Überzeugungen, woher diese auch immer stammen mögen. Es ist ein wichtiger Schritt, darüber nachzudenken, ob diese Überzeugungen überhaupt Sinn ergeben und einen persönlich weiterbringen.
    Einmal schlug ich einem engagierten Mitarbeiter vor, der besser sichtbar werden wollte im Unternehmen, doch einfach mal in der Mittagspause auf den in der Kantine immer allein sitzenden Geschäftsführer zuzugehen und sich vorzustellen. Er reagierte mit blankem Entsetzen. Das geht doch nicht. Was sagen die anderen? Und so weiter. »Warum geht das nicht? Was kann schlimmstenfalls passieren?« Mit solchen Fragen überzeugte ich ihn schließlich, es doch zu tun. Es war ein kleiner, aber wichtiger Schritt, das eigene Selbstbewusstsein aufzubauen. Denn natürlich passierte nichts, außer dass der Geschäftsführer freundlich »hallo« sagte und ihn künftig im Fahrstuhl grüßte. Auch die anderen bewunderten letztendlich nur, dass sich da einer was getraut hatte. Bei größeren »Projekten« ist das nicht anders. Solange man die Höflichkeits- und Umgangsformen wahrt. Aber auch das können Sie sich von Alles-Erreichern abschauen.
Wie hoch ist Ihre Arbeitsmarkt-Überlebensfähigkeit?
    KIQ = die Fähigkeit, sich auf den Arbeitsmarkt einzustellen
    Den normalen Karriere-IQ – also nicht den der Alles-Erreicher – kann jeder jetzt und sofort entwickeln. Er beschreibt nichts anderes als die Fähigkeit, sich auf Arbeitsmarktbedingungen so einzustellen, dass man gut überleben kann und dauerhaft gefragt ist. Das setzt voraus, dass Sie sich als »Produkt« sehen, das Arbeitgeber für Geld einkaufen. Dafür muss dieses Produkt, Sie selbst also, die Kenntnisse, Fähigkeiten und die Qualifikationen mitbringen,

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