Das Karrieremacherbuch
dazu lese . Die veraltete Ansicht »einmal lernen hält für immer« hat sich leider auch in Ihre Generation vererbt. Zudem orientieren sich viele bei der Wahl der Weiterbildung nicht am aktuellen Bedarf, sondern an ihren Wunschvorstellungen.
Traumjobs haben bedeutet auch wenig Geld
So hängen nicht wenige unrealistischen Traumbildern nach. Leider gilt das vor allem für Mädchen und Frauen. Nach wie vor sind Frauen schwer für Technik zu interessieren und stürzen sich stattdessen in eher überlaufene Fächer und Berufsfelder. Dabei ist die Berufsentscheidung aus meiner Sicht zentral davon bestimmt, was man kennt oder eben nicht. Die Tochter einer Bekannten studierte Informatik, weil der Vater als SAP-Berater arbeitete. Er war ein role model . Doch es gibt noch zu wenige davon, zudem sind sie weder in Zeitschriften noch im Fernsehen anzutreffen. So heißt es dann immer: Ich will in die Kultur! Mode! Zu den Stars! Was mit Musik machen! Was mit Menschen! Sinnvolles tun!
Lesen Sie sich die Beispiele in Berufsfindungsbüchern oder Frauenmagazinreportagen durch: Es geht fast immer um schö ne, weiche, menschenorientierte oder soziale Berufe – Berufe, die in der Wissensgesellschaft entweder eine Nebenrolle spielen und/oder in denen wenig Geld zu verdienen ist. Lassen Sie sich besser nicht von der Glitzerwelt blenden und von sozialen Ansprüchen einlullen, sofern Sie nicht hundertprozentig überzeugt davon sind. Wenn Arbeiten zum Hobby wird, weil es so mies bezahlt wird, sollten Sie sich entweder sehr bewusst dafür oder bewusst dagegen entscheiden. Reinstolpern führt fast immer zu späterem Frust. Sie erinnern sich an die Maslow’ sche Bedürfnispyramide? Sie sollten bei alldem nicht vergessen, dass Geld frei macht. Neuere Untersuchungen bestätigen dies auch. 77
Erst Geld, dann Glück
Menschen, die genügend Geld haben, können sich verrückte Entscheidungen leisten. Unternehmerisch gesehen: Sie können in Neues investieren. Es gibt beispielsweise eine Menge Informatiker oder Ingenieure, die weit entfernt davon sind, leidenschaftliche Techies zu sein (allerdings ein Grundinteresse haben, das muss da sein). Doch das Arbeiten in einem gefragten Umfeld macht sie frei, um sich später andere Verrücktheiten erlauben zu können oder noch mal in ganz andere Felder vorzustoßen. Wer als Entwickler genug Geld verdient hat, kann es sich später leisten, eine Ausbildung zum Ergotherapeuten zu machen und in diesem Job glücklich zu werden. Wer dagegen als Altenpfleger oder Sozialarbeiter anfängt, wird ohne das Glück einer Erbschaft und einen radikalen Schnitt aufgrund des niedrigen Gehalts nie mehr aus der Mühle der Niedrigbezahlung rauskommen.
Karriere-IQ im Job
Der Karriere-IQ zeigt sich nicht nur bei der Berufswahl, bei Weiterbildung und Jobwechsel, sondern auch im Job. Hier kennzeichnet er die Fähigkeit, sich mit Ideen einzubringen und die eigenen Leistungen angemessen darzustellen. Immer wichtiger wird zudem die Networking-Kompetenz. Diese bezieht sich nicht nur auf das externe Netzwerk, sondern auch auf das interne im Unternehmen und im Umfeld des Unternehmens und darüber hinaus.
Manche Menschen arbeiten fleißig und haben viele Kontakte, aber sie konzentrieren sich so sehr auf ihre Arbeit, dass sie nur jenen kleinen Teil ihres Umfelds wahrnehmen, den sie für ihre Arbeit brauchen – oder besser: glauben zu brauchen. Ein Beispiel: Ein Junior-Einkäufer hat täglich mit Lieferanten in aller Welt zu tun und begegnet auf Messen vielen Vertretern anderer Unternehmen. Er nutzt diese Kontakte nur, um seine in seiner Zielvereinbarung definierten Verhandlungsziele zu erreichen, und erinnert sich kurze Zeit später nicht mal mehr an die Namen. Er weiß auch nichts Persönliches über seine Ansprechpartner. Karrieretechnisch grob fahrlässig. Ein Junior-Einkäufer mit hohem Karriere-IQ hätte sich Notizen zu jedem Kontakt gemacht und genau beobachtet, welche Beziehungen untereinander bestehen. Er hätte zugehört, wie das Klima in den Unternehmen der »anderen« ist, und wüsste genau, welche Firma gerade auf einem guten Kurs ist und welche auf einem schlechten.
Erfolgs-Basic: Mit Schlüsselpersonen verdrahten
Je besser Sie sich in ein Unternehmen einweben und mit Schlüsselpersonen verdrahten, desto stärker ist Ihre Wirkung und desto größer Ihr Erfolg. Für das Unternehmen und für sich selbst, was letztendlich auch kaum zu trennen ist. Ein möglichst heterogenes Netzwerk kann unterschiedliche Anregungen geben
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