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Das Karrieremacherbuch

Das Karrieremacherbuch

Titel: Das Karrieremacherbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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und erleichtert Veränderungen jeder Art. Schon deshalb sollten sich BWLer nie nur mit anderen BWLern und Psychologen nie ausschließlich mit anderen Psychologen umgeben. Erst recht gilt dies für situationsbezogene Netzwerke: Arbeitslose, die sich mit anderen Arbeitslosen in Arbeitslosenclubs zusammentun, sind aus meiner Sicht keine Interessenverbände, sondern Interessenverhinderungsverbände.
    Ähnlich schädlich ist es, wenn sich Berufsgruppen, denen es durchschnittlich finanziell eher schlecht geht, zusammenrotten, um den Zustand ihres Standes zu beklagen. Journalisten und Kulturschaffende etwa. Ideal, wenn Ihr »Draht« in alle möglichen Bereiche führt, in verschiedene Branchen, Länder und weit über das (ehemalige) studentische Netzwerk hinaus. Immer wieder begegnen mir Bewerber mit einem wenig effektiven Netzwerk. Wer nur Künstler kennt oder nur Beamte oder nur Ingenieure, schränkt seinen Blick ein und dämpft Erfolgsaussichten.
    Viele aus Ihrer Generation setzen anstatt aufs Networking auf die alten Career-Worker-Konzepte: Schuften ohne Unterlass, sich reinhängen bis 22 Uhr und alles tun, um alles richtig zu machen, ist kein gutes Karriererezept. »Die tun bei uns wirklich alle so, als würden sie wahnsinnig viel arbeiten«, beschreibt eine Mitarbeiterin von Universe das Verhalten von Trainees und Nachwuchsführungskräften. Dahinter steckt die Überzeugung: Wer viel arbeitet, ist unentbehrlich und wird nicht gekündigt. Natürlich stimmt das nicht. Es ist genau umgekehrt: Jemand, der viel arbeitet, ist ersetzbar, weil es immer genug andere gibt, die auch bereit sind, viel zu arbeiten.
    Anpassung bringt keinen Erfolg
    Auch angepasstes Verhalten bringt einen in der Karrierewelt von morgen kaum weiter. Doch es ist verbreitet. Weibliche Mitarbeiter, so mein Universe-Kontakt, brächten ihren Chefs plötzlich Kuchen mit, in der Hoffnung, dass die Vorgesetzten sich vor sie stellen, wenn der Abbau-Finger auf die Abteilung zeigt. Männer besorgten den Chefs Eintrittskarten für Fußballspiele. Keiner jedoch sagt etwas Kritisches, stellt Dinge infrage oder riskiert eine eigene Meinung. Das ist vielleicht die Kehrseite Ihrer »pragmatischen Generation«, denn von gesundem Pragmatismus hin zu ungesunder Angepasstheit ist der Weg nicht sehr weit. Kuchen mitbringen zeigt auch, dass viele das Machtpotenzial der anderen falsch einschätzen. Direkte Vorgesetzte von Berufseinsteigern bei Dampferkonzernen stehen in der Rangordnung normalerweise relativ weit unten und sind oft selbst diejenigen, die auf der Streichliste stehen.
    Noch wichtiger ist: Karriere machen Angepasste nicht. Gerade umgekehrt senkt Angepasstheit die Wahrscheinlichkeit für den beruflichen Erfolg. Dies belegt unter anderem eine Studie der Universität Nimwegen zum Thema »Macht«. Demnach stagnieren Menschen, die Leistung bringen, aber sich machtlos fühlen und angepasst agieren, beruflich. 78 Der Umkehrschluss: Entspannte, unangepasste Mitarbeiter, die sich machtvoll fühlen und nicht an einen Job klammern, kommen weiter.
    Angepasstes Verhalten bewirkt oft das Gegenteil von dem, was es erreichen soll. Nicht nur Studien, auch zahlreiche Beispiele aus der Praxis sprechen dafür, dass Persönlichkeiten mit ein paar Ecken und Kanten mehr erreichen als Angepasste. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen sollten Menschen, die Dampfer in Schnellboote umbauen, entscheidungsstark sein und Risikofreude mitbringen, also typische Unternehmereigenschaften besitzen. Gerade in Veränderungssituationen müssen Menschen zudem querdenken, weil das Gewohnte, Alte, Bisherige überholt werden soll. Ideen, die die gewohnten Abläufe auf einem Dampfer sonst stören, sind dann gefragter als sonst.
    Erfolgreiche sagen schneller tschüs
    Einige Male habe ich als Zuhörerin an Abbaugesprächen teilgenommen. Es waren eigentlich immer die etwas kantigeren, gut vernetzten oder besonders spezialisierten Personen, die die Unternehmen unbedingt und trotz Sozialplan halten wollten. So gut wie nie waren es die Fleißigen und Obrigkeitsfürchtigen (in der Nimwegen-Studie von Pamela Smith »the Powerless«).
    Es wundert nicht, dass es gerade solche Schlüsselpersonen sind, die sich am schnellsten nach neuen Jobs umschauen und diese auch finden. Wenn sie keine Möglichkeiten für die eigene Entwicklung mehr sehen, sagen sie einfach tschüs. Und zwar unabhängig davon, ob sie es nun zwei Jahre oder nur ein halbes Jahr in dieser Position ausgehalten haben und was das nun mit dem

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