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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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mit konvexen weißen Scheiben angebracht, die man im Halbdunkel kaum erkennen konnte. Sie sahen wie zwei Reihen starr blickender Augen aus. »Aber keine der Fotozellen hat angesprochen«, sagte er, als spräche er über das Wetter.

    Peter fragte sich, was eigentlich ein ›steriles‹ Haus von anderen abhob, sah man einmal von den Radiogeräten, dem Panzerglas und den überall angebrachten Gittern ab. »Sind draußen überall Lichtschranken? Ich nehme an, darum handelt es sich bei diesen Lichtern.«
    »Ja. Ringsum, Infrarot, kreuz und quer. Und außerdem haben wir unterirdische Generatoren für den Fall, daß der Strom ausfällt; sie werden jede Woche überprüft.«
    »Dieses Haus ist also wie das Motel in Quantico?«
    »Derselbe Architekt hat es entworfen und dieselbe Baufirma gebaut. Alles aus Stahl, selbst die Türen.«
    »Die Eingangstür ist aber aus Holz«, unterbrach Kastler.
    »Vertäfelt«, erwiderte Quinn ruhig.
    »Könnte es ein Nachbar gewesen sein, der nur einen Spaziergang machte?« fragte Alison.
    »Möglich, aber unwahrscheinlich. Die Häuser hier stehen auf Grundstücken von drei Acres. Die Nachbarhäuser links und rechts gehören Mitarbeitern des State Departments, ziemlich weit oben auf der Hierarchieleiter. Man hat sie aufgefordert, sich hier etwas fernzuhalten.«
    »Einfach so?«
    »Das ist nicht ungewöhnlich. Dieses Haus wird häufig dazu benutzt, Überläufer unterzubringen, die verhört werden.«
    »Da ist er!« Alison zog die Gardine zur Seite. Zwischen den steinernen Torpfosten zeichnete sich deutlich die Gestalt eines Mannes im Mantel ab. »Er steht bloß dort«, sagte Peter.
    »Er macht keinerlei Anstalten, durch das Tor zu gehen«, fügte Quinn hinzu. »Er weiß, daß dort Lichtschranken sind. Und er will uns zeigen, daß er es weiß.«
    »Da«, flüsterte Alison. »Jetzt bewegt er sich!«
    Die Gestalt trat einen Schritt vor und hob den rechten Arm. Dann senkte er ihn langsam, als handle es sich um eine rituelle Bewegung, senkte den Arm, als durchschnitte er damit die Luft. Im gleichen Augenblick war ein Summen von der Wand zu hören. Eine weiße Scheibe leuchtete rot auf.
    Der Mann bewegte sich nach links und tauchte in der Finsternis unter.
    »Was sollte das jetzt?« fragte O’Brien mehr sich als die anderen.
    »Sie haben es ja gerade ausgesprochen«, antwortete Kastler. »Er möchte, daß wir wissen, daß er weiß, daß das Haus geschützt ist.«

    »Das ist aber nicht so beeindruckend. Die meisten dieser Häuser haben Alarmanlagen.«
    Ein zweites Summen ertönte plötzlich; eine zweite weiße Scheibe wurde rot.
    Und dann folgte schnell hintereinander ein Summen dem anderen, ein rotes Licht dem anderen. Die Kakophonie umfaßte alles, die Alarmgeräusche taten förmlich weh. Binnen dreißig Sekunden war jede Scheibe hellrot, ertönte jeder Summer. Der ganze Raum war in rötliches Licht gehüllt.
    O’Brien starrte die Übersichtstafel an. »Die kennen jeden Vektor! Jeden einzelnen!« Er rannte durch das Zimmer auf ein in die Wand eingelassenes Schränkchen zu. Es enthielt ein Radiogerät. O’Brien drückte einen Knopf und sprach; das Drängen in seiner Stimme war unverkennbar.
    »Hier St. Michael’s One, bitte kommen! Ich wiederhole, St. Michael’s One, Notfall!«
    Aber aus dem Gerät war nur gleichmäßiges Summen zu hören.
    »Bitte kommen! Hier St. Michael’s One, Notfall!«
    Nichts. Nur das Summen, das lauter zu werden schien. Peter sah sich im Zimmer um, seine Augen hatten sich inzwischen dem roten Leuchten und der Finsternis angepaßt. »Das Telefon!« sagte er.
    »Sparen Sie sich die Mühe.« O’Brien trat von dem Radio zurück. »Das haben die uns bestimmt auch nicht gelassen. Die haben bestimmt die Drähte abgeschnitten. Es ist tot.«
    Das war es auch.
    »Was ist mit dem Funkgerät?« fragte Alison, bemüht, ruhig zu klingen. »Warum kommen Sie nicht durch?«
    Quinn sah sie beide an. »Die haben die Frequenz gestört. Und das bedeutet, daß sie wußten, welche Frequenz wir benutzen. Dabei wird die täglich gewechselt.«
    »Versuchen Sie doch eine andere Frequenz!« sagte Kastler.
    »Das nützt nichts. Irgendwo draußen in einer Distanz von fünfzig oder hundert Metern ist ein Computertaster. Bis ich mit jemandem Verbindung habe, ehe ich unsere Nachricht durchgeben könnte, würden die mich wieder stören.«
    »Verdammt noch mal, versuchen Sie es doch!«
    »Nein«, antwortete O’Brien und sah wieder auf die Tafel an der Wand. »Genau das wollen die jetzt doch. Die

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