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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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erstklassigen Job außerhalb besorgen. Eine Menge FBI-Leute tun das. Arbeitet er für irgend jemanden, und das Bureau weiß das nicht?«
    »Unwahrscheinlich. Die halten sich ausführliche Akten über ihre pensionierten Agenten. Und außerdem, weshalb wohnt er dann in Maui? Dort ist wirklich nicht viel los. Jedenfalls hat unser Freund keinen Hinweis gefunden, daß er irgendwo angestellt wäre. Er tut nichts.«
    Peter starrte zum Fenster hinaus; es hatte inzwischen leicht zu regnen begonnen. »Stimmen die anderen Einzelheiten?«
    »Ja«, antwortete Harris. »Sein Büro war in San Diego. Offensichtlich war er Hoovers persönlicher Verbindungsmann mit La Jolla.«
    »La Jolla? Was bedeutet das?«
    »Das war Hoovers liebster Urlaubsort. Longworth war für sämtliche Verbindungsaktivitäten zuständig.«
    »Was ist mit der Narbe?«
    »Sie ist unter ›unveränderliche Kennzeichen‹ aufgeführt, aber ohne Erklärung, und damit kommen wir zum seltsamsten Teil seiner Akte. Seine letzten ärztlichen Unterlagen fehlen, die letzten zwei jährlichen Untersuchungen. Das ist höchst ungewöhnlich.«
    »Das Ganze ist sehr unvollständig«, meinte Peter. »Die ganze Geschichte.«
    »Genau«, pflichtete Joshua ihm bei.

    »Wann ist er in den Ruhestand getreten?«
    »Letzten März. Am zweiten.«
    Kastler dachte über das Datum nach. In den letzten drei Jahren hatten manche Daten eine besondere Bedeutung für ihn gewonnen. Er hatte sich angewöhnt, wenn es um Daten ging, besonders aufmerksam zu sein. Was sagte ihm dieser zweite März? Warum beschäftigte er ihn?
    Durch das Küchenfenster sah er die Gestalt von Alan Longworth im Regen auf das Haus zugehen. Aus irgendeinem Grund löste dieser Anblick ein anderes Bild in ihm aus. Das Bild von ihm selbst. Im Sand in der hellen Morgensonne. Und das Bild einer Zeitung.
    2. Mai. Edgar Hoover war am 2. Mai gestorben.
    Ein Mann ist gestorben. Ein sehr mächtiger Mann. Es hieß, er sei eines natürlichen Todes gestorben. Das stimmt nicht. Er ist ermordet worden .
    »Herrgott«, sagte Peter mit leiser Stimme ins Telefon.
     
    Sie gingen in dem leichten Nieselregen am Strand entlang. Longworth wollte im Haus nicht sprechen, auch sonst nicht in irgendeinem Gebäude, in dem vielleicht elektronische Überwachungsgeräte angebracht sein konnten. Er war dafür zu erfahren.
    »Haben Sie sich über mich erkundigt?« fragte der Mann mit den blonden Haaren.
    »Sie haben doch gewußt, daß ich das tun würde«, sagte Peter. »Ich habe gerade aufgelegt.«
    »Sind Sie befriedigt.«
    »Wenn Sie damit meinen, ob ich überzeugt bin, daß Sie der sind, der Sie zu sein behaupten, ja. Daß Sie gute Beurteilungen haben, daß Hoover persönlich Ihre Fähigkeiten anerkannt hat, und daß Sie vor fünf Monaten in den Ruhestand getreten sind — ja, das alles hat man mir bestätigt.«
    »Ich habe nicht erwähnt, daß es eine persönliche Beurteilung von Hoover gibt.«
    »Die ist aber da.«
    »Natürlich ist die da. Ich habe unmittelbar für ihn gearbeitet.«
    »Sie hatten Ihr Büro in San Diego, wie Sie das behauptet haben. Sie waren sein Verbindungsmann mit La Jolla.«
    Longworth lächelte, ein Lächeln ohne jeden Humor. »Ich habe mehr Zeit in Washington verbracht als ich je in San Diego verbrachte. Oder La Jolla. Aber das finden Sie nicht in meinen Akten.«

    »Warum nicht?«
    »Weil der Direktor nicht wollte, daß es bekannt wurde.«
    »Noch einmal, warum nicht?«
    »Ich sagte Ihnen doch, daß ich für ihn gearbeitet habe. Persönlich. «
    »In welcher Weise?«
    »Mit seinen Archiven. Seinen persönlichen Archiven. Ich war ein Bote. La Jolla bedeutete viel mehr als nur den Namen eines Dorfs an der Pazifikküste.«
    »Das ist mir jetzt zu geheimnisvoll.«
    Der blonde Mann blieb stehen. »So wird es auch bleiben. Wenn Sie noch mehr wissen wollen, muß das von jemand anderem kommen.«
    »Jetzt werden Sie arrogant. Wie kommen Sie darauf, daß es mich interessieren könnte?«
    »Weil Sie nicht verstehen können, weshalb ich in den Ruhestand getreten bin. Niemand konnte das. Es leuchtete niemandem ein. Ich habe nur die Mindestpension und kein zusätzliches Einkommen. Wenn ich beim Bureau geblieben wäre, dann wäre ich möglicherweise Abteilungsleiter geworden, vielleicht sogar Vizedirektor. «
    Longworth setzte sich wieder in Bewegung. Peter blieb neben ihm und empfand keinerlei Schmerz in seinem Bein. »Also gut, weshalb haben Sie sich pensionieren lassen? Weshalb haben Sie keinen Job?«
    »In Wahrheit bin ich gar nicht

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