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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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in den Ruhestand getreten. Man hat mich auf einen anderen Regierungsposten versetzt und mir gewisse Garantien gegeben. Mein Dienstherr — nur daß Sie das in keiner Akte finden werden — ist das State Department, die Pazifikabteilung. Sechstausend Meilen von Washington entfernt. Wenn ich in Washington geblieben wäre, wäre ich getötet worden.«
    »Schon gut, hören Sie jetzt auf!« Kastler blieb stehen. »Ich kann mir recht gut vorstellen, worauf Sie hinauswollen. Ich bin es langsam leid. Sie wollen behaupten, daß J. Edgar Hoover ermordet worden ist. Er ist der ›mächtige Mann‹, den Sie meinten.«
    »Dann haben Sie es sich selbst zusammengereimt«, sagte der Agent.
    »Das ist ein ziemlich logischer Schluß, und ich glaube keinen Augenblick daran. Das ist lächerlich.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich es beweisen kann.«
    »Das will ich auch hoffen. Das ist lächerlich. Er war ein alter Mann, der schon geraume Zeit Herzprobleme hatte.«

    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich habe nie jemanden gekannt, der je seine ärztlichen Akten gesehen hat. Die Originale wurden ihm direkt zugeschickt, und Kopien durften keine gemacht werden. Er verfügte über die Mittel, solche Anweisungen auch durchzusetzen. Und an seiner Leiche durfte keine Autopsie durchgeführt werden.«
    »Er war über siebzig.« Peter schüttelte angewidert den Kopf. »Sie haben eine blühende Fantasie.«
    »Ist das in Romanen nicht immer so? Fangen Sie nicht mit einem Konzept an? Einer Idee?«
    »Zugegeben. Aber die Art von Romanen, die ich schreibe, muß zumindest glaubwürdig sein. Es muß eine gewisse Realität dahinterstehen oder wenigstens der Anschein davon.«
    »Wenn Sie unter Realität Fakten verstehen, dann gibt es ja einige.«
    »Nennen Sie sie.«
    »Zunächst einmal mich selbst. Im letzten März trat eine Gruppe von Leuten an mich heran, die sich nicht identifizieren wollten, die aber immerhin genügend Einfluß besaßen, an den höchsten und geheimsten Drähten im State Department zu ziehen und eine Versetzung zu bewirken, die Hoover nie zugelassen hätte. Selbst ich weiß nicht, wie sie das bewerkstelligten. Es ging um gewisse Informationen, die Hoover zusammengestellt hatte. Akten über einige tausend Leute.«
    »Waren das dieselben Leute, die Ihnen die Garantien gaben? Für jene Dienstleistungen, auf die Sie nicht näher eingehen wollen?«
    »Ja. Ich glaube — ich bin nicht sicher — aber ich glaube, die Identität eines dieser Männer zu kennen. Ich bin bereit, sie Ihnen zu nennen.« Longworth blieb stehen; er war wieder unsicher, ebenso wie er das gestern gewesen war. In seinen Augen war jetzt wieder jener eindringliche Blick.
    »Weiter«, sagte Kastler ungeduldig.
    »Ich habe also Ihr Wort, daß Sie meinen Namen ihm gegenüber nie verwenden werden?«
    »Verdammt, ja. Um offen zu sein, ich habe das Gefühl, daß wir uns in ein paar Minuten voneinander verabschieden und ich nie mehr an Sie denken werde.«
    »Haben Sie je von Daniel Sutherland gehört?«
    Peters Gesichtsausdruck ließ sein Erstaunen erkennen. Daniel Sutherland war ein Riese im übertragenen Sinn ebenso wie in bezug auf seine Körpergröße. Ein hünenhafter Neger, dessen außergewöhnliche Leistungen seiner Körpergröße in nichts nachstanden,
ein Mann der vor einem halben Jahrhundert aus der Hitze und dem Dreck der Felder von Alabama hervorgekrochen und in die höchsten Kreise des Gerichtssystems der Nation aufgestiegen war. Er hatte zwei Berufungen an den Obersten Gerichtshof abgelehnt und hatte das aktivere Richterdasein vorgezogen. »Der Richter?«
    »Ja.«
    »Natürlich, wer hätte nicht von ihm gehört? Warum glauben Sie, daß er Mitglied der Gruppe war, die mit Ihnen Verbindung aufgenommen hat?«
    »Ich sah seinen Namen auf einem Dokument des State Departments, einer sogenannten Suchmeldung, die sich mit mir befaßte. Ich hätte das nicht sehen sollen, aber ich habe es gesehen. Gehen Sie zu ihm. Fragen Sie ihn, ob es eine Gruppe von Männern gab, die sich wegen der letzten zwei Jahre in Hoovers Leben Sorgen machte.«
    Diese Aufforderung war unwiderstehlich. Die Geschichten, die sich um Sutherland rankten, hatten fast legendären Charakter. Peter nahm jetzt Alan Longworth viel ernster als noch Sekunden vorher.
    »Mag sein, daß ich das tue. Was für Fakten haben Sie noch?«
    »Eigentlich nur noch eine Sache von wirklichem Gewicht. Der Rest ist im Vergleich dazu unbedeutend. Höchstens noch ein Mann. Ein General Namens MacAndrew. General Bruce

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