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Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT

Titel: Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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haben, wie die Leute das glauben. Vor einem knappen Jahr hat sich etwas ereignet, das in diese Kategorie fällt.«
    »Was war das?«
    »Ein Mann ist gestorben. Ein sehr mächtiger Mann. Es hieß, er sei eines natürlichen Todes gestorben. Das stimmt nicht. Er ist ermordet worden.«
    Peter starrte den Fremden an. »Gehen Sie zur Polizei.«
    »Das kann ich nicht. Wenn Sie mich überprüfen, werden Sie das verstehen. «
    »Ich bin Schriftsteller. Ich schreibe Romane. Warum kommen Sie zu mir?«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt. Ich habe Ihre Bücher gelesen. Ich glaube, die einzige Möglichkeit, diese Geschichte zu erzählen, besteht darin, ein Buch zu schreiben. Ein Buch von der Art, wie Sie sie schreiben.«
    »Romane.« Damit stellte Peter keine Frage.
    »Ja.«
    »Aber Sie sagen doch, daß es sich nicht um eine Erfindung handelt, sondern um eine Tatsache.«
    »Das glaube ich. Ich bin nicht sicher, daß ich es beweisen kann.«
    »Und Sie können nicht zur Polizei gehen.«
    »Nein.«
    »Dann gehen Sie doch zu einer Zeitung. Suchen Sie sich einen Journalisten, der die Sache recherchiert. Davon gibt es Dutzende.«
    »Keine Zeitung würde einen solchen Bericht annehmen. Das müssen Sie mir glauben.«
    »Warum, zum Teufel, sollte ich das?«
    »Sobald Sie sich über mich erkundigt haben, werden Sie das vielleicht. Mein Name ist Alan Longworth. Ich war zwanzig Jahre lang Spezialagent des FBI. Vor fünf Monaten bin ich in den Ruhestand getreten. Ich hatte mein Büro in San Diego ... und nördlich davon. Ich lebe jetzt in Hawaii. Auf der Insel Maui.«

    »Longworth? Alan Longworth? Soll mir dieser Name etwas sagen?«
    »Nein. Ganz bestimmt nicht. Erkundigen Sie sich. Das ist alles, worum ich Sie bitte.«
    »Und wenn ich es tue? Was dann?«
    »Ich komme morgen früh wieder hierher. Wenn Sie weiter mit mir sprechen wollen, dann gut. Wenn nicht, verlasse ich Sie.« Wieder zögerte der blonde Mann, und seine blauen Augen musterten Kastler eindringlich. »Ich bin weit gereist, um Sie zu finden. Ich bin Risiken eingegangen, die ich eigentlich nicht hätte eingehen sollen. Vielleicht habe ich sogar eine Übereinkunft gebrochen, die mich mein Leben kosten kann. Also muß ich Sie noch um eines bitten. Ich möchte Ihr Wort darauf.«
    »Was ist sonst?«
    »Erkundigen Sie sich nicht nach mir. Tun Sie nichts; vergessen Sie, daß ich hierhergekommen bin. Vergessen Sie, daß wir miteinander gesprochen haben.«
    »Aber Sie sind doch hierhergekommen. Wir haben miteinander gesprochen. Für Bedingungen ist es jetzt ein wenig spät.«
    Longworth zögerte einen Augenblick. »Hatten Sie nie Angst?« fragte er. »Nein, wahrscheinlich haben Sie das nicht. Nicht so. Seltsam, Sie schreiben doch über Angst; Sie scheinen zu verstehen, was Angst ist.«
    »Sie sehen nicht so aus, als würden Sie sich leicht Angst machen lassen.«
    »Da haben Sie, glaube ich, recht. Die Akten im Bureau würden das wahrscheinlich bestätigen.«
    »Nennen Sie Ihre Bedingung.«
    »Erkundigen Sie sich nach mir. Bringen Sie alles in Erfahrung, was geht, sagen Sie alles, was Sie wollen, nur eines sagen Sie bitte nicht — sagen Sie nicht, daß wir uns begegnet sind, wiederholen Sie nicht, was ich gesagt habe.«
    »Das ist verrückt. Was soll ich dann sagen?«
    »Ich bin sicher, daß Ihnen irgend etwas einfallen wird. Sie sind doch Schriftsteller.«
    »Das braucht doch nicht zu bedeuten, daß ich ein guter Lügner bin.«
    »Sie reisen viel. Sie könnten sagen, daß Sie in Hawaii von mir gehört haben. Bitte. «
    Peter bewegte die Füße im heißen Sand. Sein gesunder Menschenverstand riet ihm, diesen Mann einfach stehen zu lassen; an diesem eindringlichen, und doch irgendwie kontrollierten Gesicht
und den scharfen Augen war etwas Ungesundes. Aber seine Instinkte versagten seinem gesunden Menschenverstand das Recht der Entscheidung. »Wer ist dieser Mann, der gestorben ist? Der, von dem Sie sagen, daß man ihn ermordet hat?«
    »Das sage ich Ihnen jetzt nicht. Morgen werde ich es Ihnen sagen, wenn Sie dann weiterreden wollen.«
    »Warum nicht jetzt?«
    »Sie sind ein bekannter Schriftsteller. Ich bin überzeugt, daß viele Leute zu Ihnen kommen und Ihnen Dinge erzählen, die verrückt klingen. Wahrscheinlich tun Sie das alles so schnell ab, wie Sie das auch tun sollten. Ich möchte nicht, daß Sie mich einfach so abtun. Ich möchte, daß Sie sich überzeugen, daß ich ein gewisses Gewicht habe.«
    Peter nickte bedächtig. Was Longworth sagte, war nicht unvernünftig. In den letzten

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