Das Kastler-Manuskript - Ludlum, R: Kastler-Manuskript - THE CHANCELLOR MANUSCRIPT
Hinweis auf einen Unfall, in den ein Chevrolet und ein Lincoln Continental verwickelt waren.«
»Es war ein silberner Mark IV! Donally sagte mir, daß man ihn aufgehalten hatte! Eine Frau mit einer dunklen Sonnenbrille war mit einem Postwagen kollidiert.«
»Ich wiederhole, Sir. Es gibt keinen Officer Donally.«
»Verdammt noch mal, natürlich gibt es den!« Peter konnte nicht anders, er mußte schreien. Der Schweiß brach ihm aus; der bohrende Schmerz an seinen Schläfen verstärkte sich. Er erinnerte sich jetzt ganz deutlich. »Ich weiß es doch! Er sagte, sie sei eine Trinkerin! Polizeibekannt, das hat er gesagt. Sie war die Frau eines Lincoln-Mercury-Händlers in — in Pikesville!«
»Einen Augenblick!« Jetzt hob auch der Sergeant seine Stimme. »Soll das alles ein Witz sein? Meine Schwiegereltern wohnen in Pikesville. Es gibt dort keinen Lincoln-Händler. Wer, zum Teufel, könnte sich denn dort einen leisten? Und auf diesem Revier gibt es auch keinen Polizeibeamten Namens Donally. Jetzt gehen Sie aus der Leitung. Sie behindern unsere Polizeiarbeit!«
Der Beamte legte auf. Kastler stand unbeweglich da und konnte die Worte nicht glauben, die er gehört hatte. Die versuchten, ihm einzureden, daß er sich das Ganze nur eingebildet hatte!
Die Wagenvermietung am Dulles Airport! Er hatte vom Hay-Adams aus telefoniert und mit dem Stationsleiter gesprochen. Der
Mann hatte ihm versichert, daß alles erledigt würde: die Agentur würde ihm einfach eine Rechnung schicken. Er wählte.
"Ja, natürlich, ich erinnere mich an unser Gespräch, Mr. Kastler. Ihr letztes Buch hat mir sehr viel Freude...«
»Haben Sie den Wagen zurückbekommen?«
»ja, natürlich.«
»Dann mußte jemand mit einem Abschleppwagen nach Rockville fahren. Hat der einen Polizeibeamten Namens Donally gesehen? Können Sie das für mich in Erfahrung bringen?«
»Das wird nicht nötig sein. Am nächsten Morgen stand der Wagen auf unserem Parkplatz. Sie sagten, Ihrer Meinung nach würde er beschädigt sein, aber das war nicht der Fall. Ich erinnere mich noch genau, wie der Mann aus der Werkstatt sagte, das sei einer der saubersten Wagen gewesen, die wir je zurückbekommen hätten.«
Peter gab sich Mühe, Gleichmut zu bewahren. »Mußte derjenige, der den Wagen zurückbrachte, etwas unterschreiben?«
"Ja, natürlich.«
»Wer war das?«
»Wenn Sie einen Augenblick warten, kann ich das feststellen. «
»Ich warte.« Peter umkrampfte den Telefonhörer mit aller Kraft; seine Unterarmmuskeln schmerzten. Draußen fielen die Schneeflocken.
»Mr. Kastler?«
»Ja?«
»Ich fürchte, da ist ein Fehler gemacht worden. Nach dem, was unser Parkplatzverwalter sagt, haben Sie auf der Rechnung unterschrieben. Das muß offensichtlich ein Mißverständnis gewesen sein. Weil der Wagen an Sie vermietet war, dachte der Mann, der ihn zurückbrachte, wahrscheinlich...«
»Das war kein Fehler«, unterbrach Peter leise.
»Wie bitte?«
»Danke«, sagte er und legte den Hörer auf die Gabel.
Plötzlich war es klar. Alles. Die schreckliche Maske von einem Gesicht. Der silberne Continental. Ein sauberer, reparierter Chevrolet auf einem Parkplatz in Washington. Ein fleckenloser Mercedes vor seiner New Yorker Wohnung. Ein Zettel an der Tür.
Es war Longworth. Immer Longworth. Das groteske, gepuderte Gesicht, das lange, dunkle Haar, die schwarze Brille... und die Erinnerung an eine schreckliche Nacht des Todes vor einem Jahr in einem Sturm. Longworth hatte seine Recherchen gründlich gemacht;
er versuchte, ihn in den Wahnsinn zu treiben. Aber warum?
Kastler ging zur Couch zurück; er mußte sich setzen und abwarten, bis das Bohren in seinen Schläfen aufhörte. Sein Blick fiel auf die Zeitung, und er wußte, was er tun mußte.
Alison MacAndrew.
16
Er fand ihren Namen in dem New Yorker Telefonbuch, das er in Pennsylvania aufbewahrte, aber die Nummer war abgemeldet worden. Was besagen wollte, daß man ihr eine neue, nicht im Telefonbuch verzeichnete Nummer zugeteilt hatte.
Er rief die Welton-Green-Agentur an; eine Sekretärin erklärte ihm, daß Miß MacAndrew einige Tage abwesend sein würde. Sie gab keine nähere Erklärung ab, und er fragte nicht danach.
Aber immerhin hatte er die Adresse. Es war ein Apartmenthaus an der Vierundfünfzigsten Straße Ost. Er kannte es; es lag am Fluß. Er hatte keine andere Wahl. Er mußte diese Frau sehen und mit ihr sprechen.
Er warf ein paar Kleider in den Mercedes, steckte sein Manuskript in eine Aktentasche, und fuhr in die
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