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Das Kettenlädenmassaker

Das Kettenlädenmassaker

Titel: Das Kettenlädenmassaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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selbst der arme irre Dr. Stefan Malone alle Mühe gehabt hätte, es ihm gleichzutun.
    »Und was soll ich tun?«
    »Eine kleine Sabotage, weiter nichts.«
    »Wo ist Suzy?«
    »Ganz in der Nähe. In Sicherheit, jedenfalls für den Augenblick.«
    »Ich möchte sie sehen.«
    »Nun ja, das geht nicht. Äh, wo war ich stehengeblieben? Ach ja. Eine kleine Sabotage, weiter nichts. Clive hier hat einen kleinen schwarzen Sack. Hast du Clives kleinen schwarzen Sack bemerkt?«
    Jim schwieg.
    »Du würdest nicht wissen wollen, was darin steckt. Es ist etwas zutiefst Unerfreuliches. Etwas, das nicht von dieser Welt stammt.«
    »Zeig’s ihm«, sagte Derek zu Clive. »Es macht mir eine Scheißangst.«
    Pooleys Knöchel klickten.
    »Was du tun wirst, Jim Pooley, ist folgendes. Du wirst diesen kleinen schwarzen Sack zum Haus von Professor Slocombe bringen, und um Punkt Mitternacht, wenn er sein Ritual vollenden möchte, wirst du den Sack öffnen und den Inhalt freilassen.«
    »Niemals!« sagte Jim.
    »Jim, entweder du tust es, oder das nächste Mal, wenn du Suzy siehst, erkennst du nur einzelne Körperteile wieder. Für den Fall, daß du glauben solltest, du könntest uns aufs Kreuz legen, möchte ich dir das hier zeigen.« Fred öffnete eine Schublade und nahm ein kleines schwarzes elektronisches Kästchen heraus. Er zog die Antenne aus und drückte auf einen winzigen roten Knopf.
    Schmerz explodierte in Jims Schädel. Er sank in die Knie und schrie.
    Fred berührte den Knopf erneut. Jim starrte aus blutunterlaufenen Augen und voller Haß zu seinem Peiniger hinauf.
    »Fühl mal deine linke Schläfe, Jim.«
    Pooley tat mit zitternder Hand, wie ihm geheißen.
    »Fühlst du diesen kleinen Knoten?«
    Pooley nickte.
    »Ein Implantat. Ein Spürsender. Wir haben ihn dir eingepflanzt, während du im Krankenhaus gelegen hast. Wir wissen jederzeit ganz genau, wo du steckst. Und wenn du um Mitternacht nicht genau dort bist, wo du sein sollst, werden wir schrecklich böse. Derek und Clive warten draußen im Wagen, zusammen mit deiner kleinen Freundin Suzy. Sei ein guter Junge, und du kriegst sie mit heiler Haut zurück. Versuch mich reinzulegen, und ich werde es wissen.« Fred berührte den Knopf ein drittes Mal, und Jim ging ein zweites Mal zu Boden.
    »Du wirst doch ein guter Junge sein, nicht wahr, Jim?«
    Pooley antwortete nicht.
     
    Der Alte Pete saß zusammengesunken an der Theke der Straße nach Golgatha und hatte einen höchst elenden Ausdruck im Gesicht.
    »Was macht dir Kummer, Alter Pete?« erkundigte sich Neville der Teilzeitbarmann. »Heute ist ein Tag des Frohsinns und der Feier. Das Bier kostet bis Mitternacht nur die Hälfte.«
    Der Alte Pete schniefte. »Sieh dir das hier an«, sagte er und griff nach unten. Zum Vorschein kam eine Tragetasche, die er auf dem Tresen abstellte.
    »Was ist da drin?« fragte Neville.
    Der Alte Pete kramte in der Tasche und zog etwas hervor, das aussah wie ein Spielzeugpiano und ein Spielzeugpianohocker. Dann wühlte er erneut in der Tasche und zog etwas hervor, das aussah wie ein Spielzeugmann in einem Spielzeugfrack.
    Der Alte Pete stellte den winzigen Spielzeugmann auf den Tresen. Der winzige Mann verbeugte sich, klickte mit den Fingern, setzte sich auf den winzigen Pianohocker und fing auf dem winzigen Piano an ›Believe It If You Like‹ zu spielen.
    Neville starrte mit weit aufgerissenem gutem Auge auf die Szenerie.
    Als der winzige Mann fertig war, packte ihn der Alte Pete und stieß ihn, das winzige Piano und den winzigen Hocker in seine Tragetasche zurück.
    »Das ist ja wohl das Unglaublichste, was ich in meinem ganzen Leben gesehen habe«, sagte Neville der Teilzeitbarmann.
    »Hmmm«, sagte der Alte Pete mit niedergeschlagener Stimme.
    »Was meinst du mit ›Hmmm‹?«
    »Hör zu, ich erzähl’ dir, was geschehen ist. Ich bin am Kanal entlangspaziert und hab’ gesehen, wie diese Frau am Ertrinken war. Ich also hin und hab’ sie rausgezogen, und dann sagt sie zu mir: ›Danke sehr, Sir, daß Sie mir das Leben gerettet haben.‹ Ich sage: ›Keine Ursache, gerne geschehen‹, und darauf sagt sie: ›Ich bin eine Hexe, und weil ich mich richtig bedanken möchte, haben Sie einen Wunsch frei.‹«
    »Ernsthaft?« fragte Neville.
    »Ganz ernsthaft«, antwortete der Alte Pete. »Aber entweder war sie ein bißchen taub, oder sie hatte Wasser in den Ohren, weil ich jetzt diesen zehn Zoll großen Pianospieler mit mir herumtrage.«
    »Den kenn’ ich schon«, sagte Neville. »Den hat doch jeder

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