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Das Kind, das deinen Namen traegt

Das Kind, das deinen Namen traegt

Titel: Das Kind, das deinen Namen traegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Esszimmer sah.
    Michael lachte laut auf. "Ich glaube kaum, dass Mrs. Walters' Kochkünste so weit reichen!"

8. KAPITEL
    "Noch etwas Wein?" Michael holte die Flasche aus dem Eiskübel und hielt sie hoch.
    Claudia bedeckte ihr Glas mit der Hand und kicherte. "Nein, lieber nicht, ich bin ja schon leicht beschwipst. Frauen in meinem Zustand solltest du nicht betrunken machen, Michael.
    Das passt nicht zu deinem Image."
    Claudia und Michael saßen nebeneinander an dem großen Eichentisch im Esszimmer. Das vorzügliche Abendessen hatten sie mit einer Flasche leichten Weißweins genossen, doch Claudia wusste nur zu gut, dass sie sich das Glas schon viel zu oft hatte füllen lassen. Da sie in den letzten Monaten völlig auf Alkohol verzichtet hatte, war ihr der Wein nun viel schneller als gewöhnlich zu Kopf gestiegen.
    "Was meinst du denn mit ,meinem Image'?" fragte Mic hael.
    Claudia blickte neckisch über den Rand ihres Glases hinweg. "Das weißt du doch genau!
    Ich meine das Machogehabe, das du an dir hast. Demzufolge müsstest du eher das Weite suchen, als deine Freizeit mit einer Schwangeren zu verbringen."
    Claudia hatte nur Spaß gemacht, aber Michael nahm ihre Worte ernst, und seine Miene verfinsterte sich. "Ich habe dich oder unser Kind noch niemals vor irgendeinem Menschen verleugnet! Du bist diejenige, die mich ablehnt, oder nicht?"
    "Das ist nicht wahr!" protestierte Claudia und stellte das Glas auf den Tisch.
    "Warum hast du dich dann nicht ernsthaft darum bemüht, mich mit deiner Familie bekannt zu machen?"
    Claudia rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum. "Ich... ich wollte es ihnen sagen, wenn ich sie am nächsten Wochenende besuche."
    "Du verbringst wohl die meisten Wochenenden bei deinen Eltern?"
    Claudia nickte, und ein weiches Lächeln umspielte ihren Mund. "Sie wollen mich nur ein bisschen verwöhnen, weil sie glauben, dass ich mich bei ihnen von London erholen kann."
    "Du meinst wohl vom Alleinsein", berichtigte Michael sie grimmig.
    "Wusstest du eigentlich, dass mein Stiefvater Joe kennt?" wechselte Claudia plötzlich das Thema.
    Michael zog überrascht die Brauen hoch. "Hast du Joe noch einmal gesehen, seit du mich verlassen hast?"
    Seltsame Art, von einer Kündigung zu reden, dachte Claudia. "Nein, aber ich werde ihn am Wochenende treffen. Er kommt am Samstagabend mit seiner Frau auf die Party meiner Eltern.
    Ich freue mich schon darauf, ihn wiederzusehen", sagte Claudia und seufzte.
    Michael fasste nach ihrem Haar, nahm eine lange schwarze Strähne in die Hand und wickelte sie spielerisch um einen Finger. "Lass mich mit dir auf die Party gehen."
    Claudia sah prüfend in Michaels Gesicht, das jedoch wie immer nicht verriet, was er im Schilde führte. "Ich dachte, du wolltest meine Eltern hier bei dir zu Hause treffen? Eine große Menschenansammlung ist sicher nicht der beste Ort, um sie richtig kennenzulernen, oder selbst einen guten Eindruck zu machen."
    "Schämst du dich denn mit mir?" fragte Michael spöttisch.
    Claudia merkte, dass sie jetzt mit ihren Worten vorsichtig sein musste, doch sie war aufgeregt und im Augenblick zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Der Wein war schuld daran, und Michael, der so aufreizend mit ihrem Haar spielte.
    "Ich bin vielleicht eher misstrauisch, weil ich mir über deine Beweggründe nicht ganz im klaren bin", antwortete sie schließlich wahrheitsgemäß.
    "Ich dachte, ich hätte dir meine Gründe gestern ausführlich erklärt", sagte Michael ungewöhnlich ruhig, und Claudia spürte, wie die Stimmung erneut umschlug. "Heirat ist mein letztes Ziel", fuhr er fort, "und um das zu erreichen, muss ich eine ganze Reihe von Hindernissen überwältigen. Also nehme ich es in Kauf, deine Eltern woanders zu treffen."
    Er ließ ihr Haar wieder los. Erst wollte Claudia Michael widersprechen, dann hielt sie sich aber doch zurück.
    "Von deinen Eltern akzeptiert und respektiert zu werden, ist mir äußerst wichtig", fügte er hinzu.
    "Du sprichst von der Ehe, als wäre sie eine lebenswichtige Grundlage für deine weitere Existenz geworden!" fuhr Claudia ihn verärgert an.
    Michael lächelte sonderbar und verwirrte sie damit. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm.
    "Darf ich dich auf die Party begleiten?" fragte er noch einmal mit sanftem Nachd ruck.
    "Nein!" Claudia stand hastig vom Tisch auf. Die Situation geriet langsam außer Kontrolle.
    Ihr Verstand sagte nein, wogegen ihr Herz etwas völlig anderes wollte. Michael spielte auf Dinge an, die sie nicht einmal zu denken

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