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Das Kinder-Gesundheitsbuch

Das Kinder-Gesundheitsbuch

Titel: Das Kinder-Gesundheitsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Vagedes , Georg Soldner
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Blutdruck. Das Herz sondert in diesem Fall selbst Hormone ab, die das Übermaß an Salz ausscheiden sollen. Dadurch sinkt der Blutdruck wieder etwas ab. Das ist wiederum ein Beispiel dafür, wie das Herz selbst im Zentrum der Organe wahrnehmend und ausgleichend tätig wird.
    Das Herz ist ein Sinnesorgan, mit dem das Zentrum die äußeren Körperbereiche wahrnimmt: Mit jeder einzelnen Pulswelle, die bis in die Zehen- und Fingerspitzen geht, kehrt wie bei einem Echolot eine Antwort aus der Peripherie zurück, nämlich in Form von Druckwellen. Dabei wird für das Herz unmittelbar die Spannung der Gefäßwände der Arterien »fühlbar«, die wiederum stark von unserer seelischen Wachheit und Erregung und den entsprechenden hormonellen Veränderungen des Blutes abhängt. Das heißt, das Herz registriert, ob die Arterien verengt sind oder entspannt.
    Wie kein anderes Organsystem reagiert das Herz-Kreislauf-System auf seelische Einflüsse.
    Im Altertum galt das Herz als Sitz der Seele, aber auch heute noch sprechen wir von »Herzlosigkeit«, wenn jemand nicht einfühlsam die Bedürfnisse seiner Umgebung wahrnimmt. Im positiven Sinne sprechen wir von einer »beherzten Tat«, wenn man mit »Leib und Seele« engagiert ist. Der Einfluss des Seelischen zeigt sich am Herzen wie an den Blutgefäßen: Anhaltender Stress, durch den Dauerlärm einer nahen Autobahn oder durch Psychodruck ausgelöst, wirkt sich nachweislich auf den Druck an den Blutgefäßen aus (Blutdruck). Zwar müssen bei einem Bluthochdruck natürlich zuerst alle organischen Ursachen abgeklärt werden, etwa Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen.
    Gleichzeitig gilt es aber, auf die »Verkrampfungen« des Seelischen zu schauen, die im Bereich des Blutgefäßsystems wieder gelöst werden können.
    Für die Knochen- und Muskelbildung stellt Bewegungsfreude die beste Vorsorge dar (siehe > ). Für das Herz-Kreislauf-System ist es, neben einer gesunden Ernährung und viel Bewegung, die Lebensfreude in der Kindheit, die vor möglichen Gefäß- und Herzerkrankungen in der zweiten Lebenshälfte schützen kann.
    Das Herz-Kreislauf-System

Herzfehler
    Typische Symptome
schlechte Gewichtszunahme
Schwäche, Schwitzen und rasche Ermüdung bei körperlichen Belastungen
Trinkstörungen und Atemnot beim Füttern (für Säuglinge stellt das die größte körperliche Belastung dar)
Blaufärbung der Haut, Lippen, Hände und Füße
    Etwa 0,8 Prozent der Neugeborenen kommen mit einem angeborenen Herzfehler auf die Welt. Diese werden immer häufiger bereits vor der Geburt im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung erkannt. Nach der Geburt können die oben genannten Symptome sowie ein Herzgeräusch beim Abhören durch den Arzt oder Unregelmäßigkeiten beim Tasten des Pulses einen Hinweis geben. Aber nicht jedes auffällige Herzgeräusch ist Beweis für einen Herzfehler:
    Kinder weisen oft Strömungsgeräusche des Herzens auf, die sich im Laufe des Wachstums verlieren. Viele Herzfehler entstehen sehr früh, während der äußerst komplizierten Bildung des Herzens. Gehäuft treten bestimmte Herzfehler zum Beispiel bei der Trisomie 21 (»Down-Syndrom«) auf. Bei einigen Herzfehlern besteht ein leicht erhöhtes Wiederholungsrisiko für Geschwisterkinder – das gilt vor allem für ganz harmlose Herzfehler wie den Vorhofseptumdefekt (siehe > ).
    Die Herzchirurgie ist heute hoch entwickelt und kann viele Herzfehler erfolgreich korrigieren. Doch nicht alle Herzfehler müssen operiert werden. So wachsen kleine Löcher in den Scheidewänden oft zu, müssen aber ärztlich beobachtet werden.
    Die häufigsten angeborenen Herzfehler sind
Ventrikelseptumdefekt: Löcher in der Scheidewand zwischen den Herzkammern.
Vorhofseptumdefekt: Löcher in der Scheidewand zwischen den beiden Herzvorhöfen.
Persistierender Ductus arteriosus: Das kurze Blutgefäß zwischen der Lungen- und der Herzschlagader, das für den Embryo notwendig ist, verschließt sich nicht wie bei gesunden Kindern von selbst.
Aortenstenose: Die Körperschlagader, Aorta, ist an ihrer Ursprungsstelle direkt am Herzen verengt, weshalb die linke Herzkammer unter Druck gerät und der Körper zum Beispiel bei körperlichen Anstrengungen zu wenig Blut erhält.
    Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
    Bei einer Herzinsuffizienz kann der Herzmuskel den Körper nicht mit genügend Blut versorgen, seine Pumpkraft ist im Verhältnis zum anströmenden Blut und den Bedürfnissen des Organismus zu gering. Das Herz gerät unter ständigen Druck und Stress und

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