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Das kleine Buch vom Riechen und Schmecken

Das kleine Buch vom Riechen und Schmecken

Titel: Das kleine Buch vom Riechen und Schmecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Hatt , Regine Dee
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schmaler auszusehen: In den Augen des Betrachters wirken Frauen um sage und schreibe sechs Kilo leichter, wenn sie ein Parfum mit blumigen Duftnoten benutzen. Ein Hauch Rosen, Veilchen oder Maiglöckchen statt Hungerdiäten mit Fatburner-Fitness? Hirsch nennt seine getestete Blumenmischung das »olfaktorische Äquivalent zum Längsstreifen«.
    Und auch seine zweite Entdeckung klingt sensationell: Fruchtdüfte können das reinste Anti-Aging-Mittel sein. Jede Frau, die um Jahre jünger wirken möchte, sollte sich einfach ein paar Tropfen Pampelmusenduft auftupfen. Hirsch testete verschiedene Fruchtsäfte an Frauen und ließ Männer dann ihr Alter schätzen. Das überraschende Ergebnis: »Frauen, die nach rosa Pampelmusen rochen, erschienen bis zu sechs Jahre jünger, als sie waren.«
    Inzwischen ist Hirsch als Unternehmer tätig und vertreibt mit seiner Firma kleine Körnchen namens Sensa, die zu einem Gewichtsverlust führen sollen, den man nicht nur im Geiste, sondern auch auf der Waage sieht. Sensa intensiviert angeblich den Geruch jedes Essens und stillt damit den Hunger schneller. Man streut es einfach über jede Mahlzeit und unterdrückt so den Appetit. Das Mittel ist in den USA erhältlich und wird in Deutschland gerade zugelassen. Seine Wirksamkeit ist allerdings unter Wissenschaftlern umstritten.
    Die Idee, mit Düften den Appetit zu regulieren, gibt es schon seit einigen Jahren. Sie entstand unter anderem durch die Entdeckung, dass in den Riechzellen der Nase die Rezeptoren für zwei der gewichtsregulierenden Hormone, Leptin und Orexin, vorkommen, die man sonst nur im Sättigungszentrum des Gehirns findet. Von Leptin wissen wir, dass Fettzellen dieses Hormon abgeben und damit dem Gehirn signalisieren, dass genug Nahrung vorhanden ist. Wenn Leptin fehlt, spüren wir dagegen einen richtigen Heißhunger. Wie man aus diesem Wissen neue Konzepte zur Bekämpfung des Übergewichts, der Pandemie dieses Jahrhunderts, entwickeln könnte, lässt sich noch nicht absehen. Anderen Ansätzen fehlt ebenfalls bisher der rechte Erfolg. Weder funktionieren Anti-Düfte,
die Schokolade und Kartoffelchips in fade Kost verwandeln sollen, noch klappt der umgekehrte Weg, die Aromen per Duftspray im Überfluss anzubieten. Das »Pommes-Spray« einer amerikanischen Wissenschaftlerin und auch seine Variationen »Chips«, »Schoko« und »Erdnuss« machten nicht satt, sondern führten – im Gegenteil – dazu, dass die Probanden noch mehr Lust auf die verbotenen Kalorienbomben bekamen, weil ihr Verdauungssystem sich schon auf die ankommende Nahrung vorbereitet hatte und nun mit Hungergefühl reagierte.
    Natürliche Düfte und ätherische Öle sind da Erfolg versprechender. Für leidenschaftliche Schokoladenesser empfiehlt sich besonders der Vanilleduft. Er soll nicht nur den Heißhunger bremsen, sondern dämpft ganz allgemein die Lust auf Süßes. Bei Tests mit Übergewichtigen wurden Duftpflaster auf die Haut geklebt. Hundert Pflaster waren mit echter Vanille beduftet, hundert mit einem Placebo. Tatsächlich aßen die Teilnehmer aus der Vanillegruppe anschließend nur noch halb so viel Schokolade und tranken bedeutend weniger süße Limonade, die Placebo-Gruppe dagegen naschte weiter wie bisher. Ein Grund dafür ist vermutlich das Serotonin. Vanille fördert die Ausschüttung dieses Glückshormons, das ja auch durch Süßigkeiten und Schokolade vermehrt produziert wird. Wer aber schon durch den Duft von Vanille gut gelaunt und zufrieden ist, verspürt offenbar keine Sehnsucht mehr nach Süßem und kann auf die dick machenden Stimmungsmacher verzichten.
    Noch ein natürlicher Schlankmacher ist die Pfefferminze. Ein paar Tropfen Pfefferminzöl, auf ein Taschentuch getropft, beugen Heißhungerattacken vor und können ebenfalls den Appetit auf süße und fette Speisen mindern. Wer ein paar Mal am Tag daran riecht, kann sogar seine Essgewohnheiten langfristig umstellen, weil Dickmacher einfach uninteressanter werden und man sie automatisch weglässt. Außerdem aktiviert Pfefferminze den Fettstoffwechsel, was ebenfalls der Figur dienlich ist und Leber und Galle anregt.
    Düfte an sich sind also keine Kalorien fressenden Wunderwaffen, aber geschickt benutzt und richtig angewandt können sie durchaus Wunder bewirken.

Wie Düfte uns
zum Kaufen verführen

    Sind Sie auch schon einmal – auf dringenden Wunsch Ihrer Kinder, versteht sich – zu McDonald’s gegangen mit dem festen Vorsatz, heute nur einen leichten, kalorienarmen Salat zu essen?

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