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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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Vietnam verschifft worden ist. Mir wurde angst und bange, als ich sah, daß er auf den Bildern eine unheimliche Ähnlichkeit mit Jeff hat.
    21:58
    Eben ist Jeff von irgendwoher zurückgekommen. Er ist SCHLECHTER Laune. Als ich ihn nach der Armee gefragt habe, meinte er: »Klingt doch geil, oder?« Ich wollte wissen, was Marsha davon hält. »Sie hat noch keine Ahnung«, antwortete er.
Dann hat er noch gesagt daß es ihn ankotzt wenn man ihn in etwas hineindrängt. Ich konnte nicht alles verstehen, weil er so laut die Schubladen zugeknallt hat. Bevor ich ihn bitten konnte, es noch mal zu wiederholen, ist er im Bad verschwunden. Ich würde ja gern mit ihm drüber reden, aber weiß nicht, wie er reagieren wird. Am besten halte ich den Mund.
4. Mai
    Marsha hat mich auf dem Flur abgefangen und gefragt, was heute mit Jeff los ist. Er hat den ganzen Tag nicht mit ihr geredet Und er hat das Gespräch mit Mr. Taylor sausen lassen. Weil ich es eilig hatte und zum Materiallager wollte, habe ich ihr nur schnell erzählt, was passiert ist. »Verdammt«, sagte sie und stürmte auf dem Gang davon. Als ich ins Lager kam, meinte Aaron, daß ich traurig aussehe. Ich habe ihm von Jeff und der Armee erzählt. Die ganze letzte nacht hatte ich Alpträume. Jeff war auf einem Schlachtfeld, und rund um ihn explodierten Bomben. Als ich hochschaute, sah ich Papa, der sie runter-schmiß. Meine Stimme überschlug sich, als ich Aaron von dem Alptraum erzählte. »»Ich weiß nicht, warum mich das so runterzieht. Ist doch eigentlich nicht mein Problem«, meinte ich. »Es zieht dich runter, weil du deinen Bruder liebst. Was ist denn daran so schlimm?« erwiderte Aaron. Ich wollte ihm widersprechen, aber ich konnte nicht. Ich liebe Jeff, obwohl er manchmal so ein Arschloch ist. Ich weiß nicht wie ich das letzte Jahr ohne ihn überstanden hätte, nicht, daß er mir hilft Er war einfach nur DA. Und deshalb habe ich mich sicherer gefühlt. Geborgener.
Ich liebe Jeff. Aber ganz anders als Aaron. Es ist viel weniger verwirrend.
Aaron meinte, daß alles wieder ins Lot kommen wird, aber das glaube ich nicht. Er weiß nicht, wie man in meiner Familie mit Logik umgeht. Ich legte ihm die Hand auf den Mund und habe »schschsch« gemacht. Die restliche Zeit haben wir uns einfach aneinander gelehnt. Das war genug.
Als ich heute abend aus der Schule kam, hat mir Oma erzählt, daß Jeff, Papa und Mama nach Portland zur Rekrutierungsstelle gefahren sind. Sie sind noch nicht zurück.
    21:20
    Eben sind sie zurückgekommen. Marsha war schon da und hat auf sie gewartet. Als Jeff sie sah, sagte er: »Hallo, Marsh. Ich habe eine Überraschung für dich.« Es klang als würde er sich wirklich darüber freuen. Vielleicht war es ja auch so. Er ist mit ihr ins andere Zimmer gegangen, während Papa uns erzählt hat, wie es gelaufen ist. Der Mann bei der Rekrutierungsstelle war sehr nett. Er hieß Barry und hat die Armee so toll dargestellt, daß Papa sich am liebsten auch gleich wieder verpflichtet hätte. Aber Papa grinste, als er das erzählte, also hat er es nicht ernst gemeint. Er sagt, je länger er darüber nachdenkt, desto sicherer ist er, daß es das Richtige für Jeff ist. Die Armee hat einen Mann aus Papa gemacht; also wird es bei Jeff bestimmt auch klappen.
Marsha kam aus unserem Zimmer und hat sich von uns verabschiedet. Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber ich glaube, sie hat hinter Papas Rücken eine Grimasse geschnitten.
Bin zu Jeff ins Zimmer und habe ihn gefragt wie es war. »Spitze«, meinte er, aber es hörte sich an, als ob er in Wirklichkeit »Scheiße« meint. Die ganze Zeit hat er den Basketball vom Kopfbrett seines Bettes abpral-len lassen, ihn wieder aufgefangen und dabei jedesmal leise geflucht. Ich fürchtete schon, daß gleich das Bett kaputtgeht. Schließlich sagte ich, daß ich für ihn da bin, wenn er drüber reden will. Erschaute mich an, als ob ich nicht alle Tassen im Schrank hätte, und dann hat er sich im Bad eingeriegelt. Jetzt spielt er da drinnen mit seinem Ball. Und flucht lauter.
5. Mai
    Ralph hatte heute einen Asthmaanfall. George, der Hausmeister, hat den Parkplatz vor der Schule gefegt und eine Menge Staub aufgewirbelt. Außerdem war der Pollenflug so schlimm, daß Ralph während der Hausaufgaben heimgehen mußte. Ich habe ihn gar nicht gesehen. Lesly hat es mir in Französisch gesagt. Sie erzählte, daß Ralph nach dem Gong zu keuchen angefangen hat. Also hat sie ihn zur Schulschwester gebracht und seine Mutter angerufen.

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