Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch
Ähnlichkeit mit Tom Selleck, weder in jungen Jahren noch im Alter. Aber er sieht nicht schlecht aus, obwohl er die dämliche Dairy-Queen-Uniform anhat. Mag schreibt, er studiert was mit Computern und ist furchtbar intelligent. Sie meint, wenn er sie nicht bald fragt, ob sie mit ihm ausgehen will, fragt SIE ihn. Sie sagt, es ist toll, eine moderne Frau zu sein. Mag hat manchmal ganz schön Schwein.
11. Juli
Heute beim Frühstuck hat es wieder Krach gegeben. Als Trip und ich uns an unseren Tisch setzten, ist Peter aufgestanden und rausgegangen. Simon ist wieder sauer auf uns geworden und sagte, wir sollten aufhören, auf Peter rumzuhacken. Anscheinend glaubte er daß wir Peter gekränkt haben. Er hat uns in unsere Hütte geschickt, damit wir uns ein für allemal mit Peter versöhnen. Wir haben versucht, mit Peter zu reden, doch er tat, als wären wir Luft. Da bin ich wütend geworden. Ich wollte ihm gerade sagen, daß er mich Kreuzweise Kann, als Onkel Lloyd reinkam und uns einen Vortrag hielt. Er sagte, wir hätten nur so wenig Zeit auf dieser Erde. Deshalb wären wir es uns und unseren Mitmenschen schuldig, daß wir uns vertragen und einander tolerieren. Offenbar hat das auf Peter gewirkt, denn er meinte, daß er bereit dazu wäre, wenn wir es auch sind. Trip und ich haben »Ja« gesagt. Dann mußten wir einander die Hand geben und so tun, als wären wir uns auf einmal furchtbar sympathisch.
Aber ich habe das dumpfe Gefühl, daß das nicht so leicht sein wird. Nachdem Onkel Lloyd weg war, ist Peter rauf auf sein Bett geklettert und hat angefangen, einen Brief zu schreiben. Als wir ihn fragten, ob er Lust zum Kartenspielen hat, sagte er »nein«.
20:15
Heute beim Mittagessen haben uns Onkel Lloyd und Simon mit Argusaugen beobachtet. Sie wollten sehen, ob wir uns auch unterhalten und nett zueinander sind. Ein paarmal versuchte ich, ein Gespräch anzufangen, aber Peter ist einfach nicht drauf eingegangen. Trip war auch Keine Hilfe. Er summte vor sich hin und wirkte völlig abwesend. Wir haben uns alle unwohl gefühlt.
Die Freundschaftsübung am Nachmittag hat Simon »Erdnußbutterfluß« getauft. Er hat ein Planschbecken voll Wasser zwischen zwei Baume gestellt und ein Seil drüber gespannt. Dann gab er uns einen Eimer Sand und sagte, es wäre Nitroglyzerin. Wir mußten uns mit dem Eimer an dem Seil über den Erdnußbutterfluß hangeln, ohne das Nitroglyzerin zu verschütten, weil es sonst explodiert wäre. Simon sagte, daß Nitroglyzerin immer explodiert, wenn es mit Erdnußbutter in Kontakt kommt. So ein Quatsch ...
Einen solchen Blödsinn hatte ich noch nie gehört, aber Trip war gleich ganz begeistert. Er hat sich freiwillig gemeldet, den Eimer zu tragen. Ich hatte nichts dagegen. Ich bin zuerst übers Seil. Es war ziemlich einfach, weil wir das schon oft genug beim Zirkeltraining im Sport gemacht haben. Am anderen Ende habe ich auf Peter gewartet. Aber er stand nur da und schaute zum Seil hoch. Ich fragte ihn, worauf er wartet, und er sagte, das Seil wäre zu rauh für seine Hände. Er hätte Angst, daß er vom Rüberhangeln Blasen kriegt. Ich habe wie wild auf ihn eingeredet, doch Peter weigerte sich, das Seil anzufassen. Dann fing er an zu wimmern und sagte, daß seine Allergien wieder verrückt spielen. Also habe ich mein Taschentuch rausgeholt und wollte um das Becken rumgehen, um es Peter zu geben. Aber Simon sagte, das wäre Beschiß. Also habe ich mich wieder übers Seil gehangelt, Peter mein Taschentuch in die Hand gedrückt und bin zurück.
Peter hat sich die Nase geputzt und das Taschentuch dann um seine Hände gewickelt. Nachdem er es übers Seil geschafft hatte, fragte er mich, ob ich mein Taschentuch zurückwill. »Nein danke«, sagte ich. Wir haben Trip zugeschaut der das Nitroglyzerin postwendend verschüttete. Simon brüllte »KAWUMM!«, und wir mußten wieder von vorne anfangen.
So ging es den ganzen Nachmittag. Wahrscheinlich bin ich zwanzigmal über das Seil. Simon hat es einen Heidenspaß gemacht, jedesmal »KAWUMM!« zu brüllen, wenn Trip das Nitroglyzerin verschüttete. Meine Hände waren inzwischen total aufgeschürft, und ich wollte Peter schon bitten, mir mein Taschentuch zurückzugeben. Aber er hat es in den blöden »Erdnußbutterfluß« fallen lassen, und Simon verbot ihm, es wieder rauszuholen. Er sagte, daß sich Taschentücher in Erdnußbutter auflösen. Ich hätte Peter ermorden können. Er fragte mich, ob ich noch ein Taschentuch habe. »Jetzt mußt du eben leiden«,
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