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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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Theresa, ob ich meine Tage habe. Alle haben sich gebogen. Ich habe mich furchtbar geniert. Als ich heimkam, saß Papa am Tisch und tat so, als würde er das »Time Magazine« lesen. Er hat mir befohlen, den Müll rauszubringen. Ich antwortete, daß ich erst eine andere Hose anziehen muß. Er hat »sofort« gesagt und ich »nein«. Da ist er sauer geworden und hat die Zeitschrift hingeknallt. Ich meinte, daß er es ja selber machen kann, wenn er es so eilig hat, und er hat mich angefaucht: »Ich hab' DIR gesagt, daß du es machen sollst.« Inzwischen war ich echt stinkig. »Frag doch Carol, ob sie dir den Müll runterbringt«, habe ich ihn angebrüllt.
An den Rest kann ich mich nur noch verschwommen erinnern. Er ist aufgestanden und hat mich auf den Mund geschlagen. Jetzt wackelt mein Vorderzahn, und ich habe den Abdruck seiner rechten Hand auf der Wange.
Ich war nicht überrascht. Sein Atem hat gestunken wie eine Brauerei. Soviel zu seiner kleinen Rede. Soviel dazu, daß Mama jetzt bestimmt. Weil sie nicht da war, hat er sich eben jemand anderen gesucht, an dem er seine Wut auslassen kann.
Mein Mund tut furchtbar weh.
17. Dezember
    Der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Wir hatten eine dämliche Versammlung, und das Schulorchester hat Weihnachtslieder gespielt. Mr. Duff war als Nikolaus verkleidet und verteilte an der Tür Zuckerstangen. Jemand hat ihm einen Zettel mit der Aufschrift »ICH BIN EIN RIESENARSCHLOCH« auf den Rücken gepinnt, aber er hat es nicht gemerkt.
Habe Miles getroffen, und er hat gesagt, ich soll in den Ferien weiterlaufen, damit ich nicht die Kondition verliere. Am liebsten hätte ich ihn geküßt; immerhin hat er meine Wange getätschelt. Er wollte wissen, woher ich den Bluterguß habe. Ich antwortete, daß mein Hund mich gebissen hat, und bin schnell weggerannt. Er ist mir nicht gefolgt.
18. Dezember
    War heute mit Mag im Gemischtwarenladen einkaufen. Sie mußte ein paar Sachen für ihre Reise besorgen. Sie hat Sonnenmilch gekauft und gesagt, wenn sie zurückkommt, ist sie so braun wie Tina Turner. Als ich sie warnte, daß zuviel Sonne ungesund ist, hat sie gemotzt, ich soll den Rand halten.
Ich habe gesehen, wie sie eine Flasche »Seduction« in die Hand genommen und wieder weggestellt hat. Als sie nicht hinschaute, habe ich sie ihr gekauft und sie als Geschenk einpacken lassen. Für Mama kaufte ich eine Schachtel Pralinen und für Oma eine Kette mit einem goldenen Kreuz. Sie hatten alle möglichen Kreuze da, große und kleine, alle zum gleichen Preis. Ich habe das größte genommen, weil Oma es vielleicht eines Tages gebrauchen kann, um einen Vampir zu verscheuchen. Für Jeff habe ich ein T-Shirt vom Sonderangebots-Ständer gekauft. Das gleiche, das er mir zum Geburtstag geschenkt hat. Wahrscheinlich hat er es sowieso schon wieder vergessen. Für Papa habe ich nichts gekauft. Ich weiß ja nicht mal, ob er Weihnachten überhaupt noch da ist.
    19:56
    Papa und ich sind vorhin einen Christbaum kaufen gegangen. Ich wollte eigentlich nicht mit, aber weil Mama anfing, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, habe ich mich breitschlagen lassen. Ich spürte, daß Papa wegen der Schläge ein schlechtes Gewissen hat, doch ich konnte ihm noch nicht verzeihen. Wir sind zu Lucher's Hardware gefahren und haben einen Baum ausgesucht. Auf der ganzen Fahrt hat Papa kein Wort mit mir geredet. Erst beim Parken sah er mich an und sagte: »Du mußt verstehen, daß ich mein Bestes versuche.« »Klar«, hab' ich geantwortet, und er hat genickt, als ob jetzt alles in Butter wäre.
Wir sind ausgestiegen, und' Papa hat die Bäume untersucht. Er sagt, es ist eine Wissenschaft für sich, den richtigen zu finden. Ich habe beobachtet, wie er alle angeguckt hat, und an die Zeit denken müssen, als ich noch ganz klein war. Damals hatten wir kein Geld für einen Christbaum und sind deshalb zu einem Privatforst gefahren, um selbst einen zu schlagen. Papa, Jeff und ich sind ganz allein durch den Wald gelaufen. Bevor ich groß wurde. Bevor Jeff solch ein Depp geworden ist. Bevor Papa zu trinken anfing.
    Papa fing an, »Row Row Row Your Boat« zu singen. Jeff und ich haben mitgemacht, und dann haben wir alle zusammen gesungen. Schließlich sind wir mit dem Text durcheinandergekommen und mußten lachen. Wir haben lange gesucht, bis Papa endlich einen Baum entdeckte, der ihm gefiel. Er hackte darauf los und schrie »Vorsicht, Holz!«
Gerade als der Baum umfiel, kam ein Wildhüter vorbei und fragte, was wir da machen.

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