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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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Schließlich kannte sie ihn nur von seinem großen Auftritt beim Abendessen. Aber sie tat so, als wäre es nie passiert. Sie schüttelte Papa die Hand, als würde sie ihn heute erst kennenlernen, was ja eigentlich auch stimmte. Papa hat das Abendessen total vergessen, und niemand wollte ihn dran erinnern. Jeff am allerwenigsten. Er und Papa haben über das Turnier und den Pokal geredet, als wäre alles okay.
Ich habe das Spiel mitgespielt. Es ist besser, nichts zu provozieren, wenn es ausnahmsweise mal so gut läuft.
    19:34
    Vorhin ist Mag zu ihren Großeltern gefahren. Auf dem Weg hat sie vorbeigeschaut, um mir mein Geschenk zu bringen: einen selbstgestrickten Pullover, dunkelgrün mit blauen Streifen. Der eine Ärmel ist zwar länger als der andere, aber mir gefällt er trotzdem sehr gut. Ich habe Mag das Parfüm geschenkt, und sie fand es spitze. Sie meinte, sie kann es erst benützen, wenn sie wieder zu Hause ist, denn ihr Opa ist manchmal etwas wirr und verwechselt sie mit einer seiner Freundinnen von früher. Einmal habe er versucht, ihr einen Zungenkuß zu geben. Sie sagt, das kleine Stück Zunge, das er in ihren Mund gekriegt hat, hätte nach Medizin gegen Sodbrennen geschmeckt. Ich habe fast gekotzt.
Mag hat mich mit dem Parfüm eingesprüht und mich so lange und fest geküßt, daß unsere Zähne zusammengestoßen sind. Es hat ein bißchen weh getan. Dann packte sie den Bund meiner Unterhose und drehte ihn um. Ich habe gequietscht und gesagt, sie soll sich gut amüsieren. Ich werde sie vermissen.
23. Dezember
    War heute mit Marsha einkaufen. Sie will Jeff einen Fotoapparat schenken und hat mich gebeten, mitzukommen und ihr beim Aussuchen zu helfen. Fast hätte ich ihr gesagt, daß Jeff lieber eine Schachtel Kondome hätte, aber ich glaube, das würde ihr gar nicht gefallen. Dann wollte Marsha alles über Mag wissen, ob ich vorhätte, fest mit ihr zu gehen, und so weiter. Ich habe ihr gesagt, daß Mag nur eine Freundin ist, eher wie eine Schwester. Marsha lächelte und meinte, daß daraus manchmal die besten Beziehungen entstehen. Ich habe nur den Kopf geschüttelt und gesagt, daß ich das nicht glaube.
Ich fragte Marsha, ob es mit Jeff was Ernstes ist, und sie antwortete, daß sie ihn ganz furchtbar liebt, obwohl er ihr manchmal ganz schön auf den Wecker geht. Ich weiß, wie sie sich fühlt.
Wir haben eine automatische Kamera gekauft. Marsha unterhielt sich mit der Verkäuferin, die eine Freundin ihrer Mutter ist. Ich hörte Marsha sagen, daß sie bereits mit einem vollen Stipendium in Harvard angenommen ist. Das hat mich erschreckt, obwohl ich nicht weiß, warum. In den Aufnahmeprüfungen hat sie nie unter achthundert Punkte gemacht. Sie ist einfach einmalig. Sie gibt nicht mit ihrer Intelligenz an wie viele andere Leute.
Als wir draußen waren, hat sie mich gebeten, Jeff nichts von Harvard zu verraten. Sie will es ihm erst später sagen. Ich habe sie gefragt, ob sie Angst davor hat, aus Tranten wegzugehen. Sie nickte und meinte; »Ein bißchen«. Bestimmt fühle ich mich genauso, wenn der Augenblick kommt - falls das überhaupt je passiert.
Im Laden waren verschiedene Rasierwasser im Sonderangebot.
Weil ich weiß, daß Miles Old Spice benutzt, habe ich ihm mit meinen letzten fünf Dollar eine Flasche gekauft. Ich weiß nicht, warum. Vielleicht als Dankeschön für alles, was er für mich getan hat. Oder vielleicht auch, weil ich ständig an ihn denken muß, seit ich ihn beim Basketballturnier gesehen habe. Jedenfalls habe ich mich danach besser gefühlt.
Als ich heimkam, hat Mama gerade ein paar Geschenke unter den Baum gelegt. Ich weiß, was drin ist. Eine neue Lodenjacke für Papa, neue Basketballschuhe für Jeff und ein Monopolyspiel für mich. Ich habe gesehen, wie sie es im Gemischtwaren laden gekauft hat (Wühltisch, $ 7,99). Ich finde Monopoly langweilig, aber Mama schenkt mir immer was. Als sie mich gefragt hat, was ich mir dieses Jahr wünsche, habe ich »nichts* gesagt. Wenn ich ihr verraten würde, was ich wirklich will, würde sie wahrscheinlich zu weinen anfangen. Also werde ich so tun, als ob ich mich über das Monopoly freue.
Ich weiß noch nicht, wie ich Miles das Old Spice geben soll. Vielleicht mit der Post schicken. Nein ... geht nicht... Ich habe kein Geld für Briefmarken. Also muß ich es ihm selbst bringen.
24. Dezember
    Habe heute früh das Old Spice für Miles eingepackt. Vor dem Einpacken tupfte ich ein bißchen davon auf meine Backen. Es hat mich an ihn erinnert, und das fand

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