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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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wenigstens Papa vergessen. Jetzt stelle ich mir Miles vor und fühle mich genauso beschissen, wie wenn ich an Papa denke. Also bin ich wieder ganz am Anfang.
Heute in Englisch wollte Mrs. King, daß wir einen Aufsatz über unsere Berufswünsche schreiben. Ich habe ein leeres Blatt abgegeben. Woher soll ich wissen, was ich mal werden will? Ich kann doch nichts weiter, als drei Kilometer in zwölf Minuten rennen. Auf dem Heimweg im Bus habe ich mich mit Mag gestritten. Sie wollte wissen, was mit mir los ist, und ich habe gesagt daß es mir nicht gut geht Dann hat sie mir ins Ohr pusten wollen, und ich habe sie angebrüllt, sie soll sich verpissen. Der ganze Bus hat gejohlt. Am liebsten hätte ich sie alle abgeknallt Mag war stinksauer und hat sich umgesetzt, während der Bus noch gefahren ist. Als ich zu Hause war, habe ich qeweint.
    23:49
    Habe gerade Mag angerufen und mich entschuldigt. Sie war sehr nett. Ich sagte, daß ich heute einen schlechten Tag hatte und daß es mir leid tut. Sie meinte, ich soll es vergessen und morgen mit besserer Laune in die Schule kommen. Dann sagte sie: »Ben, das Leben ist beschissen, und am Ende ist man tot.« Das hat bei ihr so witzig geklungen, daß ich lachen mußte.
Es geht mir besser. Viel besser.
9. Januar
    Mrs. King hat mich heute wegen dem leeren Blatt in die Mangel genommen. Ich sagte, daß ich in nichts wirklich gut bin und deshalb nicht weiß, was ich mal beruflich machen will. Sie schaute mich besorgt an und meinte, meine Noten wären die besten in der Klasse. Ich hätte einen außergewöhnlichen Verstand. Ich hätte meine Fähigkeiten bloß noch nicht erkannt. Blah, blah, blah ...
Habe mir heute »Timmy Wills Bibelstunde« angeschaut. Oma schaltet sie jeden Nachmittag ein. Er hat eine Menge bescheuerter Ratschläge verteilt. Er sagt, man muß sich im Leben etwas vornehmen. Gott kann einem nur bis zu einem gewissen Punkt helfen. Man muß etwas tun, um sein Glück zu finden.
Ich hatte mein Glück gefunden. Eine flachbrüstige, blonde Zwergin hat es mir weggenommen. Ich hasse sie. Und ihn auch.
Jeff Kam ins Zimmer und fragte, was ich denn habe.
Er sagt, ich würde schon die ganze Woche rumschleichen wie ein Zombie, so daß Mama sich Sorgen um mich macht. Ich wußte gar nicht, daß Mama mich überhaupt wahrnimmt. Die ganze Woche habe ich sie vielleicht für zehn Minuten gesehen. Sie lernt dauernd für ihre Zwischenprüfung. Ich sagte zu Jeff, daß ich mich nicht wohl fühle, und er meinte: »Ich höre dich nachts keuchen. Ich weiß, was du da machst.«
Und dabei habe ich mich so bemüht, leise zu sein!
Ich muß einfach ständig an Miles denken, und wenn ich das tue, setzen sich meine Hände ganz automatisch in Bewegung. Und dann sind sie plötzlich da unten. Zuerst fühlt es sich gut an. Super bis zum Schluß, wenn das ganze Glück aus mir rausspritzt und ich mich wieder leer fühle. Leer und wütend.
Jeff meinte, wenn ich Fragen hätte, soll ich mich an ihn wenden. Die Schulschwester würde mir nur Müll erzählen, daß ich mir hinterher wie ein Idiot vorkomme.
Ich sagte, ich weiß, daß das ganz normal ist. Er meinte dazu: »Wenn man es noch im Griff hat, ist es normal. Aber zuviel ist krankhaft.« Dann hat er ein Gesicht gezogen und ist rausgegangen.
Jetzt geht es mir auch nicht besser.
10. Januar
    Heute hat Kuprekski Les Murner zusammengeschlagen! Ich fasse es immer noch nicht. Angefangen hat es wie immer. Les hat Kuprekskis Hinterkopf mit Schneebällen beworfen. Er hat den Fehler begangen, einen Stein in einen der Schneebälle zu stecken, und als er traf, machte es KRACK. Ehe Les wußte, wie ihm geschah, stürmte Kuprekski auf ihn zu und hat ihn ordentlich verprügelt. Das Kugelstoßen hat anscheinend sein Selbstbewußtsein aufgemöbelt, denn er hat auf Les eingedroschen wie auf einen Sandsack.
Als Les hinfiel, hat sich Kuprekski auf ihn gestürzt und ihm das Gesicht in den Schnee gepreßt. »Jetzt frißt du Schnee, du Arschloch!« brüllte er und hat Les' Gesicht immer wieder runtergedrückt. Nach einer Weile ist Les ganz blau angelaufen und hat zu weinen angefangen. Kuprekski hat ihm noch mal fest den Kopf runtergedrückt, dann stand er auf. Er lächelte nicht, sondern ist einfach nur weggegangen.
Wahrscheinlich fühlt er sich heute abend wie der Größte. Mir geht es jedenfalls besser.
11. Januar
    In Erdkunde sitzt ein Neuer neben mir. Sieht sehr interessant aus. Er hat braune Haut und dunkelbraune Haare. Außerdem eine ganz gute Figur, soweit ich es trotz seines

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