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Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch

Titel: Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd Brown
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nicht getraut. Er hat die ganze Welt gesehen.
Aarons Vater kam aus dem Büro heim und fragte uns, wie es mit unserem Referat läuft. Er sieht Aaron sehr ähnlich, ist aber ein bißchen größer. Er hat das gleiche Grübchen am Kinn und auch eine große Nase. Er hat Aarons Mutter ganz lange geküßt und ihr dann zugezwinkert, als er die Treppe rauf ist. Aaron hat die Augen verdreht; seine Mutter ist auch nach oben gegangen. Während ich da war, sind sie nicht mehr runtergekommen.
17. Januar
    Habe heute eine Geschichtsarbeit in den Sand gesetzt. Ich habe es nicht geschafft, dafür zu lernen. Immer wenn ich mein Heft aufschlug, habe ich an Miles gedacht und mich scheußlich gefühlt. Als er mir die Arbeit mit einer Fünf zurückgab, hat er mich gefragt, was denn los war. Ich antwortete, mein Hund hätte mein Heft im Garten vergraben, und ich hätte es erst wiedergefunden, als es schon zu spät zum Lernen war. Miles hat den Kopf geschüttelt und weiter Arbeiten verteilt. Er kann mich mal kreuzweise. In seinem Unterricht passe ich nicht mehr auf. Ich blende ihn aus und schaue aus dem Fenster. Es ist leichter so.
Als ich heute heimkam, erzählte Oma mir, daß Mama einen Job bei McDonald's in Lipton gekriegt hat. Ich konnte es erst nicht glauben, bis sie in ihrer Arbeitskleidung reinkam. »Warum?« fragte ich, in der Hoffnung, daß es nur ein böser Traum ist. Sie meinte, daß es ihr so peinlich war, die Sozialhilfeschecks bei der Bank einzulösen. Jetzt müssen wir mit weniger Geld im Monat auskommen. Ronald McDonald zahlt nicht soviel wie Ronald Reagan.
Wenn Mama sich schon vorher geniert hat, kapiere ich nicht, wie sie es schafft, jeden Tag mit dieser dämlichen Arbeitskleidung zu McDonald's zu gehen. Als ich Jeff gefragt habe, meinte er, daß ich das Maul halten und mir meinen bescheuerten Snobismus abgewöhnen soll.
18. Januar
    Aaron und ich haben heute unser Referat gehalten. Es war ein Erfolg. Alle außer Mag haben dafür gestimmt uns Wirtschaftshilfe zu geben. Sie war den ganzen Tag stinkig, weil sich mich gestern angerufen hat, als ich gerade zu Aaron gehen wollte. Wir mußten unserem Referat noch den letzten Schliff geben. Seine Mutter machte uns Tofu-Sandwiches. Wir haben sie gegessen und dabei geglotzt. Aaron hat einen eigenen Fernseher. Als Aaron das Brot aufklappte und sah, daß Tofu drauf ist, hat er gestöhnt. »Hör auf zu meckern«, sagte seine Mutter. »Ich verlängere dein Leben um zehn Jahre.«
Beim Essen dachte ich mir, was für ein Glück Aaron doch hat, so ein Leben zu führen. Eltern zu haben, die Sich mögen und nicht trinken. Ich würde alles geben, wenn es bei mir nur einen Tag lang so wäre.
Als ich später eine Karte von Afrika für das Deckblatt unseres Referats zeichnete, hat Aaron mich nach Mag gefragt Ob wir fest miteinander gehen, »nein, wir sind nur gut befreundet«, hab' ich gesagt. Dann hat Aaron genickt und ein Foto von seiner Freundin gezeigt, die er an seinem alten Wohnort zurückgelassen hat. Sie heißt Connie, und er ist während der ganzen Junior-Highschool mit ihr gegangen. Als er umzog, beschloß er, einen Schlußstrich zu ziehen. Er sagt, sie hätten verschiedene Interessen. Ich habe mich den restlichen Abend gefragt, was für »andere Interessen« Aaron hat.
Weil es schon ziemlich spät war, fragte mich Aaron, ob ich bei ihm übernachten will. Ich habe eine Minute überlegt. Es wäre schön gewesen. Aber aus irgendeinem Grund sagte ich: »Nein, ich gehe lieber heim.« Aaron war noch nie bei mir. Ich weiß nicht, ob ich ihn überhaupt einladen will. Was ist, wenn Mama mit ihrer McDonald's-Uniform reinspaziert oder Papa überraschend aus Riverbrook zurückkommt? Ich glaube, dann würde ich sterben.
19. Januar 2:57
    Habe gerade komisch von Aaron geträumt. Er schlief tief und fest auf meinem Bett und hatte einen Schlafanzug an. Ich saß neben ihm. Ich habe sein Gesicht angesehen und wollte es küssen und das Grübchen anfassen. Ich betrachtete sein Hemd und wollte es ihm ausziehen, wußte aber nicht, warum. Ja, Aaron sieht ziemlich gut aus, aber bei mir rührt sich nichts, wenn ich ihn anschaue oder so. Seine Nase ist ziemlich groß, und seine Arme sind ganz voller Haare. Er ist nur ein Freund. Wenn ich wach bin, denke ich nicht daran, ihn anzufassen. Aber im Traum wollte ich es.
Es war seltsam. Mein Schwanz blieb weich, und meine Unterhose blieb den ganzen Traum über trocken. Habe versucht, einzuschlafen, aber ich muß dauernd an Aaron denken. Kann es kaum erwarten, ihn

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