Das knallrosa Tagebuch: Das knallrosa Tagebuch
ein angenehmes Prickeln. Ich war überhaupt nicht mehr durcheinander, Wir haben uns auf Aarons Bett gesetzt, und Aaron hat losgeredet wie ein Wasserfall. Er sagt, er weiß es, seit er fünf ist. Er hat für seinen besten Freund im Kindergarten geschwärmt, mit dem er immer auf dem platz Räuber und Gendarm gespielt hat. Nachdem der Junge weggezogen ist, hat Aaroh beschlossen, seine Gefühle »zu unterdrücken« und niemanden mehr an sich ranzulassen. In der Junior-Highschool ist er mit verschiedenen Mädchen gegangen. Bei jeder hat er gehofft, daß es endlich funkt. Aber da war immer nur Leere.
Aaron sagte, er hat sich in mich verliebt, als wir in Französisch den Dialog gespielt haben. Er sagt, als er meine Hand genommen hat, hätte er sie am liebsten gar nicht mehr losgelassen. Es war wie ein Blitzstrahl. Anscheinend hat sich nicht nur MEIN Schwanz gerührt. Auf einmal wären seine alten Gefühle wieder dagewesen. Seitdem hat er ständig an mich denken müssen. Er war vollkommen von den Socken, als ich ihn am Freitagabend geküßt habe. Und glücklich Und erleichtert.
In diesem Moment klopfte sein Vater an die Tür sagte, daß es Essen gibt. Ich habe Aaron gefragt, ob seine Eltern Bescheid wissen, und er antwortete: »Nein ... Die würden die Krise kriegen.« Ich war erstaunt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Silvers wegen irgendwas die Krise kriegen, aber es geht mich ja nichts an. Beim Essen habe ich den Mund gehalten und nur »bitte« und »danke« gesagt. Aaron auch. Danach wollten Mr. und Mrs. Silver wieder Trivial Pursuit spielen, doch Aaron und ich sind zurück in sein Zimmer gegangen und haben die Tür zugemacht.
Ich weiß nicht, was Aaron vorhatte. Schließlich sind wir die ganze Nacht auf dem Bett gesessen und haben geredet. Und uns geküßt. Und waren glücklich. Mein Körper hat sich noch nie so gut angefühlt. Lachend hat mir Aaron erzählt, was gestern nacht passiert ist ich bin mitten im Kuß umgekippt. Weil er Geräusche in der Wohnung gehört hat, ist er lieber abgehauen. Er hat noch schnell geschaut, ob ich auch regelmäßig atme, und ist dann verschwunden. Mit einem Grinsen meinte er, es wäre ihm noch nie passiert, daß jemand beim Küssen in Ohnmacht fällt. Plötzlich wollte ich ganz nah bei ihm sein. Ich wollte es unbedingt. Ich habe mich neben ihn gesetzt und ihm den Arm um die Taille gelegt. Vollkommen spontan. Es war so selbstverständlich, wie der Schnee vom Himmel fällt. Ich habe den Kopf an seine Schulter gelehnt, und wir sind eine Weile ganz still dagesessen. Ich habe nur mein Merz pochen hören.
Dann habe ich gespürt, wie seine Schulter unter meinem Kopf nachgab. Auf einmal hatte ich die Arme um seinen Hals, und wir lagen auf dem Bett. Er hat langsam und regelmäßig geatmet und mit den Fingerspitzen meinen Arm gestreichelt. Ich habe überlegt, ob ich ihn küssen soll, aber dann dachte ich, es genügt, daß ich ihm so nahe bin. Wir waren lange ganz still. Dann sagte Aaron »gute Macht «. Ich habe das als Wink verstanden, daß ich aufstehen und mich in meinen Schlafsack legen soll. Doch er hat sich nicht gerührt. Er saß nur da und hat ganz langsam meinen Arm gestreichelt Weil ich mich nicht bewegen wollte, bin ich geblieben, wo ich war. Ich dachte, daß Aaron es so will.
Ich habe mich so sicher gefühlt. So als wäre ich gerade durch einen furchtbaren Sturm gelaufen und hätte es endlich zu einem Haus geschafft. Bis jetzt habe ich immer geglaubt, ich würde wie wild loslegen, wenn ich zum erstenmal mit einem Mann im Bett bin, um jeden Zentimeter seines Körpers zu erkunden. Aber das war gar nicht nötig. In diesem Augenblick wollte ich nichts weiter als Geborgenheit.
Wir sind so eingeschlafen. Als ich aufwachte, hat Aaron geschnarcht wie ein Sägewerk, und mein Arm, der unter seinem Kopf lag, war ganz abgestorben. Eigentlich wollte ich mich überhaupt nicht bewegen, aber ich mußte dringend pinkeln. Deshalb habe ich langsam den Arm unter Aarons Kopf rausgezogen und bin über ihn drübergeklettert. Als ich das Bettlaken angefaßt habe, war meine Hand ganz naß. Ich habe daran geschnuppert und sofort gewußt, was es war, aber nicht von wem. War mir auch egal.
Auf dem Gang bin ich Mrs. Silver begegnet. Sie sang eine italienische Arie. Als sie mich sah, hörte sie einen Moment auf zu quietschen und sagte, das Frühstück sei fertig. Während des ganzen Frühstücks hatte ich den Eindruck, daß die Silvers mich komisch anschauen, als ob sie ahnten, was Aaron und ich letzte
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