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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Teil der Atmosfährbahn mehr.«
    »Mädchen«, sagte der Kommodore. »Du hast uns zu weit gefahren. Wenn ich mich von den alten Karten her richtig an diese Gegend erinnere, dann sind wir auf der anderen Seite des Flusses, am südlichen Ufer des Gambleflowers. Beim alten Sommerpalast am Berg.«
    »Nein, Skipper«, sagte das Mädchen. Sie ging auf eine Eisentür zu und drehte ein Rad, um sie zu öffnen. Das Metall teilte sich so glatt, dass es mit Sicherheit nicht zum letzten Mal bedient worden war, als noch ein absoluter Herrscher auf dem Thron von Jackals saß. »Ich habe euch so weit gebracht, wie ihr kommen musstet.«
    Oliver erspürte sie zu spät, und er griff nach seinen Gürtelpistolen. Eine Reihe von Männern trat hervor, Pistolen und Langbogen auf die Neuankömmlinge auf der Plattform gerichtet. Zwischen den Kämpfern drängte sich ein alter Mann in einem Rollstuhl hervor. »Erster Hüter! Wie ich hörte, wollten Sie mich unbedingt sehen.«
    »Benjamin Carl«, zischte Hoggstone. »Verdammt noch eins, Sir, fahren Sie zur Hölle.«
    »Sie fahren zuerst, vermute ich«, sagte der Vater des Carlismus. »Da sind Sie mit dem Rest des Puristenmülls durch die Kanäle geschippert und haben nun endlich Ihren wahren Wahlkreis gefunden, Hoggstone. Damsons und Sirs … willkommen, willkommen bei der Revolution.«
    Hauptmann Flare sah zu dem Gardisten hinüber, der gerade aus der Stube des Quartiermeisters kam und Bonefire die Bedarfsliste zum Lesen weiterreichte, auf der die Hälfte der Posten durchgestrichen war. »Wie kann es sein, dass es nur halb so viel Korn gibt, wie wir angefordert haben?«
    »Herr Kommandant, haben Sie gesehen, wie es in der Stadt zugeht?«, antwortete der Gardist. »Niemand geht noch zur Arbeit, aus Angst, von den Hervorragenden ergriffen und zur Gleichmachung geschickt zu werden – beim Zirkel, es weiß niemand so recht, ob es überhaupt noch legal ist zu arbeiten. Die Kanäle sind eingefroren, die Ernte liegt unter Schnee begraben und die Dritte Brigade hat alles weggeschleppt, was nicht angebunden war. Wir können von Glück sagen, dass wir überhaupt noch so viel bekommen haben.«
    »Wir brauchen Nahrungsmittel für den Weg nach Süden«, sagte Bonefire, »und noch einiges mehr, wenn wir unsere neue Stadt bauen wollen.«
    »Die Leute des Quartiermeisters sagten, wir sollen warten. In Greenhall stellt man Hilfsarbeiter ein, um das Eis auf den Wasserwegen zu brechen – wenn die Zweite und die Siebte Brigade über die Grenze kommen, werden die Shifter bei der Arbeit mit anpacken können. Das Gemeinwesen gibt sich alle Mühe, den Fluchwall zu senken; man dachte wohl, es sei ganz einfach, ihn abzubauen. Aber als es dann an die Arbeit ging, stellte man fest, dass die Weltensänger, die einst diesen Wall errichtet hatten, inzwischen ausgelöscht worden waren, und daher versucht man nun, die eigenen Flüche nach Lehrbüchern zu knacken.«
    »Das kann Monate dauern«, sagte Flare. »Wo ist der Aerostat, den man uns versprochen hat?«
    »Auch da gibt es Probleme«, erwiderte der Gardist. »Es gibt ein Fahrzeug, das wir verwenden können, aber wir müssen erst noch eine Mannschaft der Handelsmarine auftreiben, die es fliegen kann.«
    »Handelsmarine? Was ist mit der Kriegsmarine, mit den Wolkenmaaten?«
    »Offenbar lief es mit der Meuterei in Shadowclock nicht so gut wie erwartet, Herr Kommandant. Die Flotte wurde zur Hälfte gesäubert, aber irgendjemand hat den Lotsen und Piloten wohl eine Warnung zukommen lassen. Als die Zitadelle fiel, waren die Deckoffiziere verschwunden – Tzlaylocs Leute haben schon reichlich Luftschiffer durch den Gideonskragen gepresst, um die Überlebenden zur Zusammenarbeit zu bewegen.«
    Flare schüttelte enttäuscht den Kopf. »So etwas fuhrt mit Sicherheit zu derselben Treue, wie wir sie für den Orden empfanden. Diese Idioten könnten nicht einmal ein Erntefest organisieren, von einer Revolution ganz zu schweigen. So kann man doch keine Tyrannei beenden! Wo sind unsere Verbindungsleute bei der Dritten Brigade?«
    Bonefire deutete aus dem Fenster der Kammer. »Jemand von denen hat Sie wohl gerade gehört.«
    Unten auf dem Platz schwamm die Entourage von Marschall Arinze im Kielwasser des Chefs der Dritten Brigade, der befehlsgewohnt am Schatten des Gideonskragens vorbeifegte, den man vor dem Palast errichtet hatte. Hauptmann Flare erhob sich, als der Marschall eintrat, gefolgt von seinem verhätschelten Wolfschnapper, der das schlichte blaue Obergewand der Brigade aus

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