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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Knollen der Fleischpflanzen, und ein Schauer zähen Breis fiel herab, als ein Bolzen aus Ebenholz aus der glühenden Faust eines ihrer Verfolger gewaltig einschlug. Die zwei Sträflinge feuerten blindlings ins Blaue, und die chimecanischen Feldfrüchte fingen das meiste davon ab.
    »Ich werde dich packen, Kleine«, rief einer der Jäger, dessen Stimme noch weit entfernt klang. »In den Dreck drück ich dich, während ich Stücke von deinem Fleisch abkauen werde.«
    Ein neuerlicher Bolzen ließ eine Wolke Pflanzenköpfe in die Luft stieben.
    »Schneller, Molly Weichkörper.« Schleichrohrs Sichtglas glühte, da die Energie der nahen Pyramiden seine eigenen Mechanismen störte.
    »Brüllt ruhig weiter so«, murmelte Molly an ihre Verfolger gewandt. »Bringt euch nur so richtig schön ins Schwitzen.«
    Endlich hatten sie die Pflanzen hinter sich gelassen und das andere Ende der Pflanzgrube erreicht. Schleichrohr packte Molly, erklomm mit einem plötzlichen Geschwindigkeitsschub die Rampe und ließ sie beide über den erhöhten Straßendamm hinwegfliegen, um dann mit protestierendem Knirschen wieder auf der Straße zu landen. Seine Raupenketten bewegten sich ratternd vorwärts. Molly sah auf die Anpflanzung zurück. Die beiden Sträflinge hatten zwei Drittel des Weges durch die Pflanzgrube zurückgelegt und waren sich der Tatsache offenbar nicht bewusst, dass die umgeknickten Stängel deutlich anzeigten, wo sie sich befanden.
    »Molly Weichkörper, wir mü …«
    »Warte einen Augenblick«, sagte Molly und strich sich das Wasser aus dem triefenden roten Haar.
    Vom Feld her erklang plötzlicher Lärm, ein Glucksen, das aus einer Art rasselndem Klicken zu bestehen schien, und ihm folgte ein Sturm weißbepelzter Körper, die auf die Männer zuliefen.
    »Ui, wilde Picker«, sagte Schleichrohr, dessen Kopfbewegungen den Jagdschreien der Echsensäugetiere folgten.
    Vom wilden Blutvergießen angezogen, lösten sich nun weitere Rotten der Albinogeschöpfe aus den benachbarten Erntegruben und trommelten mit den gefährlich aussehenden Klauen des rechten Fußes auf die Steinplatten. Sie waren schlau, schlauer als die Geächteten von Grimhope je erkannt hatten. Molly fühlte die Informationswellen, die sich durch ihr Getrommel übertrugen. Diese Rotten nisteten in den Tunneln, beinahe blind, aber sie waren sich des Wertes der Fleischernte nur allzu bewusst, die von den chimecanischen Automaten herangezogen wurde. Nichts durfte in ihr rechtmäßiges Territorium einbrechen.
    Durch die Anpflanzung, aus der sie gerade herausgekommen waren, lief eine Schockwelle von Energie und setzte die Ernte in Brand; die Knollenköpfe explodierten in der Hitze. Einer der Jäger war gefallen, und in seinem Todeskampf drängten die Kräfte der Wildcaotyl, die von ihm Besitz ergriffen hatten, wieder aus ihm hinaus. Der andere würde schon bald unter den todbringenden Albinos begraben sein. In der Hitze der tiefen Höhlen trockneten Mollys Kleider schnell. Schon bald würde sie auch wieder zu schwitzen beginnen. »Lass uns schnell weiterlaufen, Schleichrohr.«

23
     

     
     
     
    Brüllend wurde Prinz Alpheus zum Kreuz hinübergeschleppt und an den kalten Stein geschnallt. »Lasst meine Arme in Ruhe, ihr Strolche, wir hatten eine Abmachung -ich habe euch verdammten Drecksäcken geholfen!«
    »Und du wirst uns wieder helfen«, sagte Tzlayloc. »Du musst dir aber keine Sorgen darüber machen, dass wir dir die Arme abnehmen wollen, Landsmann. Symbolische Gesten wie diese waren nötig, damit das alte Regime die Massen in Schach halten konnte. Ich habe direktere Wege, ihre wilde Energie zu kontrollieren.«
    Der Prinz versuchte, den Kopf zu drehen, um einen Blick auf den Kristall zu erhaschen, in dem das Blut blubberte. »Was ist das? Was tun Sie da?«
    »Es ist eine Linse, um deine Nervenenden zu vergrößern. Nun sei still, sonst bist du vor der Zeit erschöpft. Schon bald wirst du all deine Stärke brauchen. Unter den gegebenen Umständen vermute ich, dass du nicht so lange durchhalten wirst wie mein wunderbares kleines Mädchen.«
    »Sie haben gesagt, Sie würden mich freilassen!«
    »Das habe ich, ganz richtig«, sagte Tzlayloc. »Und dank einer ironischen Wendung des Schicksals wirst nun du es sein, der mit seinem Blut das Volk befreien wird.«
    »Ich bin kein Königssohn mehr«, schluchzte Alpheus. »Ich danke ab – ich habe Ihnen gesagt, dass ich das tun würde. Sie können den Thron haben. Ich will einfach nur in den Freistaat der

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