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Das Koenigreich der Luefte

Das Koenigreich der Luefte

Titel: Das Koenigreich der Luefte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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irgendetwas gab, das sie als Werkzeug gebrauchen konnte, um Schleichrohr zu helfen, doch sie fand nichts. Jetzt stand sie in der Mitte der Erde neben der größten Zerstörungsmaschine, die sich das korrupte Herz der Menschheit je hatte ausdenken können, und hatte nicht einmal einen Hammer zur Hand. »Bleib bei mir, Schleichrohr. Lass mich hier unten in diesen Hallen nicht allein. Bitte, nicht noch einmal.«
    »Es ist für uns an der Zeit, in eine andere Halle einzuziehen«, sagte der Dampfmann. »Unser Faden in dem großen Muster läuft aus.«
    Molly umklammerte die eisernen Manipulatorfinger ihres Freundes. »Ich will nicht noch einmal zusehen, wie ihr sterbt.«
    »Wir sind bereits zweimal zuvor deaktiviert worden, Molly Weichkörper. Es ist leicht. Schwer ist es, als Teil des großen Musters zu leben. Trauere nicht zu lange um uns.«
    »Ich habe Angst, Schleichrad, Silber Einrohr.«
    »Habe keine Angst um uns, junges Eilblut. Wir fürchten die Dunkelheit nicht, bevor wir aktiviert werden, wieso sollten wir dann das fürchten, was danach kommt? Wir sind Töne eines Liedes. Die Töne werden gespielt, und das Lied des großen Bauplans geht ewig weiter.«
    Eine Wasserlache bildete sich unter Schleichrohrs leckendem Kessel, und das Licht seines Sichtglases wurde schwächer. Molly war sich nicht sicher, wie lange sie neben seiner Metallhülle gesessen hatte, in der nun kein Leben mehr war, bevor sie die Hitze hinter sich fühlte. Ein weißer Ball schwebte über dem Boden, etwa von der Größe einer Tauchkugel, und ein einziges silbernes Auge saß auf seiner Oberseite. Das Gesicht eines Kindes erschien auf dem glatten Material, wie ein Kistenkamerabild, das mittels einer Laterna magica projiziert wurde.
    »Kannst du ihn nicht noch einmal retten?«, fragte Molly die Hexmachina.
    ‹Wo Leben ist und Wille, kann ich einen Weg für Metalllebewesen weisen. Aber er ist jenseits meiner Reichweite. Schleichrohr ist nun in den Liedern der Völker und in den Würfen der Gang-gi-ju-Rädchen.›
    Molly weinte und ließ ihre Tränen in die Pfütze unter Schleichrohrs Kessel rinnen.
    ‹Es sind zwei Seelenplatinen in seinem Brustraum, die zu einer zusammengeschlossen wurden. Brich sie heraus, Molly Templar. Schleichrohr würde sich wünschen, dass sie in die Hallen von Mechanzia zurückkehrten. ›
    Sie tat, wie ihr geheißen war. Die beiden Kristallplatinen waren so leicht wie Luft. Hatten sie mehr gewogen, als er am Leben war?
    ‹Nun stelle dich vor mir auf, Kind des Vindex. Es gibt Aufgaben zu erledigen.›
    Von einem goldenen Leuchten umgeben, trat Molly vor. Zwei Flüsse aus Licht strömten von ihrer Brust, und die beiden Strahlen formten sich zu einer Helix, die langsam zwischen ihr und der Hexmachina kreiste. Von dem Ball breitete sich nun ein ebensolcher goldener Strahl aus und wand sich um die Helix, verband sich mit ihr, schlug vor Freude ein paar Drehungen, bevor er sich wieder in die Hexmachina zurückzog.
    ‹Operatorin, du wurdest erkannt. ›
    Die Vorderseite der Kugel floss wie Quecksilber auseinander und gab eine Öffnung frei, in der sich ein blendend weißer Raum offenbarte, der wie ein maßgeschneiderter Handschuh für Molly passte.
    »Der Feind ist mächtig«, sagte Molly zögernd. »Und früher gab es sieben von uns. Sieben Operatoren, sieben Hexmachinas.«
    ‹Das ist wahr›, sagte die Hexmachina.‹Aber die Wildcaotyl haben sich in tausend Jahren nicht verändert, Molly. Sie halten sich für so perfekt, dass sie uns für die kalte Ewigkeit an ihrer Seite in Bernstein einschließen würden. Aber wir sind zur Veränderung fähig, du und ich, und das fürchtet der Feind mehr als alles andere. Ich habe ein Jahrtausend damit zugebracht, den Geheimnissen der Erde zu lauschen, die meine Geliebte mir zuraunte. Bin stärker, schlauer und weiser geworden. Und du, Molly, du bist bemerkenswert. Vielleicht werden eine Hexmachina und eine Operatorin dieses Mal genügen. ›
    Molly zog sich in die Hexmachina hinein, und die Tür nahm hinter ihr wieder ihre alte Form an. Es war, als ob man in einer mit Wasser gefüllten Kugel trieb, und sie fühlte ihr Blut aufwallen, als ihre Körper sich verbanden. Ihre Sinne erweiterten sich auf eine Art und Weise, die sie sich niemals hatte vorstellen können. Der Geschmack der Klänge, die Farbe der pochenden Adern der Erde, winzige Einzelheiten in den Wänden der Kammer taten sich plötzlich auf, als hätte man den Stein unter ein Mikroskop gelegt. Alles um sie herum war Vibration,

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