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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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verbunden waren und zu einer einzigen empfindungsfähigen Mordmaschine zusammenwuchsen.
    Nun meldete sich Veryann zu Wort, die vom schwachen grünen Licht hinter der getönten Glaskuppel am Bug der Sprite beleuchtet wurde. »Das kommt nicht infrage. Es wartet jemand auf uns in Rapalaw Junction.«
    »Ach Mädel, Sie und Ihre kreuzverdammten Geheimnisse.« Kommodore Black beobachtete, wie die Scheinwerfer des Tauchboots kurz mehrere Flussräuber erfassten, die dem metallenen Eindringling schnell aus dem Weg schwammen. »Aber wir müssen in der Tat in Rapalaw Junction an Land, denn es ist unsere letzte Möglichkeit, Wasser und Nahrungsmittel aufzunehmen.«
    »Östlich von Rapalaw gehört das Land den Stämmen. Und das sind auch keine netten, zivilisierten Panzer.« Bull deutete auf T’ricola. »Du weißt, wovon ich rede, nicht wahr, altes Mädchen? Sie würden die Hülle der Sprite beiseite pellen und uns für ihren Nachwuchs als Abendessen aufspießen, sobald sie uns zu sehen bekämen. Und sie haben Spitzel im Handelsstützpunkt, die ein Auge darauf haben, wer kommt und wer geht, und der genau zählt, mit wie vielen Geschützen wir
unterwegs sind. Du willst Lebensmittel und einen vollen Bauch, Kommodore? Ich hätte gern einen, der sich nicht an einem craynarbischen Spieß dreht.«
    Amelia deutete mit dem Zeigefinger auf den Unterseefahrer. »Wenn Sie ihre Dörfer nicht mit Dreckgas beschossen und ihre Kinder als Sklaven verschleppt hätt –«
    Die Luke der Kammer wurde aufgerissen, und einer von Bulls Meersäufern platzte herein. »Feuer, Feuer im Maschinenraum!«
    Laute Rufe hallten durch die Gänge des Schiffes, Matrosen rutschten Leitern hinab und sicherten einzelne Räume. Neben einem Leck, durch das Wasser eindrang, war ein Feuer in der Enge unter Wasser die größte Angst eines Meersäufers. Kommodore Black bellte über das Sprachrohr Befehle an den Lotsenraum, und die Sprite bäumte sich auf, als sie überstürzt zur Oberfläche zurückkehrte. Warnhupen ertönten. Amelia rannte mit den anderen zum Heck des Schiffes und drängte sich vorbei an den hustenden Matrosen, die aus dem Schott zum Maschinenraum quollen. Meersäufer mit ledernen Feuerkapuzen, die sie wie Insekten aussehen ließen, rannten hinter der Professorin her und zogen Schläuche und Wasserpumpen mit sich.
    Der Boden des Schiffes nahm wieder eine völlig gerade Ausrichtung an, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie nun wieder die Oberfläche des Shedarkshe erreicht hatten.
    »Raum verschließen«, rief T’ricola. »Sind alle draußen? Dann lasst backbord achtern die Schotten öffnen
und die Luft ausblasen, damit das verdammte Feuer keine Nahrung mehr bekommt.«
    Bull rutschte hinter ihnen eine Leiter hinunter. Er packte einen seiner Männer. »Ist das Feuer bei den Gastanks?«
    »Nein, im Gasreinigerraum.«
    Amelia sah die Craynarbierin an. »Das heißt, wir fliegen nicht in die Luft?«
    »Nicht, wenn das Feuer in der Gasreinigungsanlage ist. Allerdings ist das ein sehr trockener Bereich im Schiff, dort bricht nur sehr selten ein Feuer aus. Ich verstehe nicht, wi –«
    »Das Wie spielt keine Rolle«, sagte Bull. »Lass das Feuer ohne Luft ersticken, dann gehen wir rein und benetzen alles. Verdammtes Pech. So, wie es aussieht, müssen wir doch an der Oberfläche bis nach Rapalaw Junction laufen.«
     
    »Ich dachte, das würde dich vielleicht interessieren«, sagte T’ricola an den Kommodore gewandt und deutete auf die ausgebrannten Trümmer des Gasreinigers der Sprite. Sie zog die Finger ihres einen Manipulatorarms durch den braunen Schaum, der aus einem Metallgitter blubberte.
    Amelia betrachtete die klebrigen Überreste über die Schulter des Kommodore hinweg. »Was ist das?«
    »Tauchzellenfixierer, Professorin.« Der Kommodore klopfte gegen die korkähnliche Substanz, die unter der halb geschmolzenen Wand zum Vorschein gekommen
war. »Aber wieso im Namen des Dreizackfürsten hat dieses Zeug die Rohre meiner Gasreiniger verstopft?«
    »Vielleicht ist etwas davon in die Maschinen geleckt, als die Sprite im Trockendock lag«, schlug Amelia vor.
    T’ricola deutete auf ein Loch in der Kupferleitung, die zu den Gasreinigern führte. »Das hier wurde mit einem Metalldorn durchstochen, und dann wurde der Kleber absichtlich hineingeschüttet. Ich habe im Lager nachgesehen. Es fehlt eine Dose Fixiermittel.«
    Kommodore Black klopfte entnervt auf die verbrannte Maschine. »Das ist eine verdammt clevere Art, ein Schiff zu sabotieren. Nicht schlimm

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