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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Veryanns Soldatin. »Ich hab sie nicht herausgefordert. Ich habe ihr nur vorgeschlagen, dass wir uns, sobald wir in Rapalaw Junction sind,
ein hübsches Zimmerchen suchen und dann mal so richtig zur Sache gehen.«
    Veryann trat zwischen den Matrosen und ihre Söldnerin. »Was bist denn du für ein Narr? Keine freie Kämpferin würde sich dazu herablassen, sich mit einem Mann zu paaren, der sie nicht im Zweikampf besiegt hat. Du musst dich erst beweisen, bevor du eine Catosierin ins Bett bekommst, du musst zeigen, dass deine Blutlinie die überlegene ist. Du hast meine Kämpferin herausgefordert, Duell hin oder her.«
    »Ah«, sagte der Kommodore. »Ich glaube nicht, dass jemand aus Jackals auf diese Weise vorgeht. Nun, das ist lediglich ein Missverständnis zwischen zwei verschiedenen Kulturen. Also packen wir alle mal hübsch unsere Messer und Keulen weg, bevor ich die Schlüssel zum Bunker der Sprite auspacken muss.«
    Amelia gefiel das Funkeln nicht, das in Blacks Augen getreten war, als er die Kommandantin ansah. Das Funkeln bedeutete, dass er ihr einen Streich spielen wollte.
    Gabriel ließ seinen Matrosen los und deutete auf die Gruppe von Catosierinnen, die bis vor ein paar Minuten noch an Deck miteinander gerungen hatten; ihre festen Körper glänzten aufgrund des muskelaufbauenden Stimulans, das man in den catosischen Legionen schätzte, der heiligen Droge Schimmer. »Müssen Ihre Leute sich denn derart nackt herumwälzen? Die meisten meiner Mannschaft waren in Bonegate gefangen, bevor sie an Bord kamen. Ihre Soldatinnen machen sie hier unten verrückt.«

    »Wir müssen uns unseren Biss erhalten«, widersprach Veryann. »So ist es die Art der Kämpfer. Wenn Ihre Matrosen ein Problem mit der Disziplin haben, sollten Sie das mit Bull Kammerlan besprechen, Erster Maat.«
    »Das sollte nicht respektlos klingen, Mädel«, sagte der Kommodore. »Es ist in der Tat ein herrlicher Anblick, das kann man nicht anders sagen. Aber wenn Sie eine Möglichkeit finden könnten, Ihre gewohnten Übungen so weit abzuwandeln, dass eher bekleidet gekämpft wird, dann besteht vielleicht die Chance, dass ich noch ein paar Matrosen übrig habe, wenn wir den Ataa-Naa-Nyongmo-See erreichen.«
    »Stadt voraus!«, rief ein Seemann von der Luke oben. »Es ist Rapalaw Junction.«
    »Na endlich.« Amelia seufzte. »Endlich wieder fester Boden unter den Füßen und ein bisschen frische Luft.«
    Der Kommodore kletterte die Leiter wieder hinauf. »Wollen wir hoffen, dass es eine Möglichkeit gibt, unsere Gasreiniger zu reparieren, Professorchen, sonst humpelt unsere Expedition nächste Woche wieder nach Hause und kann deinem reichen Mister Quest nur leere Taschen zeigen. Zieht das Kreuz und Tor auf, Jungs.«
    Ein Matrose erschien mit der jackalianischen Flagge, einem roten Tuch, das von einem weißen Kreuz unterteilt wurde; im oberen rechten Feld prangte das Fallgitter des Hauses der Hüter, im unteren linken der aufgerichtete Löwe. Das war nun wahrlich seltsam. Sie wusste, wie Kommodore Black über diese Flagge dachte
und was es ihn kosten mochte, die Standarte des Parlaments an seinem Schiff zu hissen.
    »Er ist nicht mein Mister Quest«, sagte Amelia. Sie sah zu den jackalianischen Farben empor, die in der warmen Brise über dem Fluss flatterten. »Wieso die Flagge? Ich dachte, Rapalaw Junction sei ein freier Hafen.«
    »Frei vielleicht schon«, sagte Kommodore Black, »aber das einzige Gesetz hier wird von der Garnison Rotröcke aufrechterhalten, die zur Residenz unseres Botschafters gehört, den Handel überwacht und den Fluss für Jackals so weit oben offen hält. Ansonsten ist Rapalaw vielleicht frei, aber auch sehr teuer. Die Reparaturen werden uns eine Stange Geld kosten, es sei denn, die Kaufleute hier hätten sich mächtig verändert, seit ich zum letzten Mal in diesen Breiten unterwegs war.«
    Eine zerbeulte Sammlung von Lastkähnen mit geringem Tiefgang und ein paar Flussschaluppen hatten an den Anlegern vor den zerfallenden Stadtmauern festgemacht; gelegentlich schob eine lustlose Gestalt ein Gewehr über die aus Luftziegeln errichteten Zinnen. Gedungene Hilfskräfte schleppten lethargisch ein paar Karren vor sich her, auf denen sich Früchte aus einem Kahn türmten, und es machte den Eindruck, als hätten sie alle Zeit der Welt, um die Ernte aus der Reichweite der summenden, grünen Insekten zu bringen, die bereits über der Ladung kreisten. Frauen ließen die Beine von den hölzernen Anlegern baumeln und flickten

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