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Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman

Titel: Das Koenigreich jenseits der Wellen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Hunt
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Wissen verfügten, das man zum Zusammenbauen einer Dornenkrone benötigte, schon zu Beginn der Revolution in die dampfbetriebenen Tötungsmaschinen gesteckt worden.
    »Wer bist du wirklich, Drecksack? Unter diesem falschen Gesicht, das du da trägst, wer bist du?«
    Die Krone begann auf seiner Kopfhaut zu vibrieren, bohrte sich in seine Haut und stand kurz vor ihrer endgültigen Aktivierung. Sie wussten es! Aber woher? Irgendwie waren seine Pläne den Verbrecherbanden verraten worden.
    Aus weiter Ferne hörte er seine Maske lachen, die an Septimoths Gürtel hing, während der Laschlit nach Hause flog; die vielsagende, spöttische Retourkutsche von Feueratem-Nick. »Nur ein Mensch. Du bist trotz alledem nur ein Mensch.«
    Die strafenden Schläge in Cornelius’ Gesicht verwandelten sich in etwas unfassbar Schlimmeres.
     
    Mit jedem Schritt, der Amelia der Sprite Of The Lake näher brachte, schienen ihre Stiefel schwerer zu werden,
bis es ihr so vorkam, als würde sie mit Bleigewichten an den Füßen zu dem Tauchboot rennen. Unter dem Blätterdach des Dschungels drangen die heulend hervorgestoßenen Beleidigungen des Kilasaurus hervor, der den fliehenden Expeditionsmitgliedern hinterherhastete. Lag etwas in dem Kreischen der Donnerechse, das ihre Flucht verlangsamte – ein natürlicher Lähmungsmechanismus?
    »Keinefluchtkeinefluchtkeinefluchtfürdichmetallverdammtermetallverdammtermetallverdammter.«
    Bei jedem neuerlichen Aufschrei des Kilasaurus rannten weitere Geschöpfe aus dem Dschungel und überholten sie in einer Geschwindigkeit, die Amelia nur noch mehr verdeutlichte, wie weit sie nach wie vor von der Sicherheit der Sprite entfernt waren. Diese Trägheit musste eine mentale Wurzel haben. Sie war in ihrer abenteuerlichen Karriere schon vor vielen, ähnlich großen Gefahren geflohen – vor Horden jagender Picker in der Unterstadt Middlesteels, vor den Witterern des Kalifen in Bladetenbul, vor der höflichen, aber nichtsdestoweniger tödlichen Aufmerksamkeit von Graf Vauxtion in den Gässchen der Hauptstadt, vor dem Banditenheer von Kal Ferdo in der Pampa von Kikkosico. Sie war nun, nach einem Berufsleben voller schmerzlicher Erfahrungen, Zurückweisungen und Spott, der verlorenen Stadt zu nahe, als dass sie im Bauch einer sechs Stockwerke hohen Donnerechse enden wollte, die einen Groll gegen ihren halb verrückten Dampfmann-Kundschafter hegte.

    Als Amelia einer in Panik geratenen Kröte auswich, sah sie etwas am anderen Ende der Schneise, zwei Silhouetten, die ihnen mit der Nachmittagssonne im Rücken über den Trampelpfad entgegenliefen. Süßer Zirkel. Alle möglichen Katastrophen, die sich am Schiff ereignet haben könnten, während sie auf der Suche nach Trinkwasser unterwegs waren, fielen ihr ein. Sie erkannte an der Form der Schatten, dass es Gabriel McCabe sein musste, der ihnen entgegenkam, ja, und er wurde begleitet von einer der catosischen Soldatinnen.
    »Professorin«, brüllte Gabriel, der auf sie zulief, »wir sind verraten worden!«
    »Wir haben eigene Probleme«, keuchte Amelia. »Ein großes, hungriges Problem, so groß wie die Glocken des Harten Julius. Wir brauchen dazu nicht auch noch Verrat!«
    »Die Donnerechse ist der Verrat«, erwiderte Gabriel. Er hielt eine zerbrochene Phiole hoch, aus der grüne Flüssigkeit tropfte.
    »Wo haben Sie das her?«, wollte Eisenflanke wissen.
    »Sie wurde zerbrochen am Anfang des Pfades ausgelegt. Einer von Bulls Männern hat sie beim Früchtesammeln gefunden. Er wusste, was dieser Dreck anrichten würde …«
    Amelia nahm das kaputte Glas und schnupperte daran.
    »Es ist Drüsenmilch von einem Kilasaurus max«, sagte Eisenflanke, der seine Schritte ein wenig verlangsamte.
»Jagdgesellschaften von Rapalaw Junction benutzen sie, um die größeren Donnerechsen von einem Safarigebiet wegzulocken, damit sie ungestört jagen können.«
    Amelia fluchte unterdrückt. Offenbar funktionierte das Zeug auch umgekehrt hervorragend, wenn man dumm genug war, es zu verwenden. Oder wenn man ein Verräter war, der einer Donnerechse Bescheid sagen wollte, dass das Essen angerichtet war.
    Die catosische Soldatin nahm eine Signalrakete zur Hand, die sie auf dem Rücken geschnallt getragen hatte, und Gabriel bedeutete ihr, dass sie einen kleinen Zeitzünder mit dem Explosivgemisch koppeln sollte. Veryann eilte zu ihnen, während die Nachzügler der Expedition an ihnen vorüberrannten.
    »Hast du die Mörser in Stellung gebracht?«, fragte Veryann die Soldatin.
    Mit einem

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