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Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Titel: Das Komplott der Senatoren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Anderegg
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hinwarf.
     
    »Es ist dem Zeugen doch sicher bekannt, dass sich die technologischen Fortschritte nicht von der Hand weisen lassen«, begann er freundlich. »Mittlerweile gibt es wir k same Filter und Waschanlagen für die Abgase der Kraftwerke.«
     
    »Das ist richtig, aber die Messwerte ...«
     
    »Aus welchem Jahr stammen Ihre Zahlen?«, unterbrach Douglas scharf. Sein Sekretär hatte ganze Arbeit geleistet, denn wie erwartet zögerte Wolford mit der Antwort, s i chtete nervös seine Unterlagen, als wüsste er die Antwort nicht ganz genau. Der U m weltschützer kam ins Schwitzen, gut.
     
    »Die letzten Messungen sind vor einem Jahr gemacht worden, Sir.«
     
    »Vor einem Jahr?« Douglas blickte überrascht in die Runde. »Bei den heutigen rasa n ten Fortschritten der Technologie ändert sich viel in einem Jahr, nicht wahr?« Wolford öffnete den Mund, aber der Senator schnitt ihm das Wort ab: »Es sind also alte Zahlen, die wir hier diskutieren. Ich denke nicht, dass wir uns länger mit der Ve r gangenheit beschäftigen sollten. Wir müssen nach vorne schauen. Es geht immerhin um die gesicherte Energiezukunft der Vereinigten Staaten von Amerika.« Wolford und seine Mitstreiter ließen die Köpfe hängen, als säßen sie auf der Anklagebank. Ein paar Sekunden herrschte peinliche Stille im Saal, bis ihr Sprecher einen weiteren Ve r such unternahm, seinem Anliegen doch noch Gehör zu ve r schaffen:
     
    »Auch wenn die Zahlen ein Jahr alt sind, zeigt der Trend doch klar in die falsche Richtung. Die Emission von CO2 jedenfalls hat in den letzten Jahren klar zugeno m men.«
     
    Douglas nickte zustimmend und stellte seine nächste, überraschende Frage mit freundlichem Lächeln:
     
    »Dieses Treibhausgas ist doch einer der Hauptverursacher der globalen Erwärmung, nicht wahr?«
     
    »Ja, so ist es«, antwortete Wolford vorsichtig. Er war auf der Hut, fragte sich wohl wie viele andere im Saal, worauf Douglas mit seiner rhetorischen Frage hinaus wollte.
     
    »Mr. Wolford, Sie haben uns eine umfangreiche Dokumentation mit vielen eindrüc k lichen Zahlen vorgelegt, auch wenn diese nicht auf dem neusten Stand sind. Lassen Sie mich nun auch ein paar Fakten darlegen.« Er nickte seinem Sekretär zu, worauf dieser eine Schautafel enthüllte, die unbeachtet auf einem Dreibein in der Ecke ge s tanden hatte. »Sehen Sie sich bitte die beiden Linien auf dieser Grafik an. Es ist eine Übersicht über Durchschnittstemper a tur und Trockenperioden in den USA über die letzten zehn Jahre. Wie Sie sehen, haben wir auch die neusten Zahlen nicht verge s sen.« Man hörte beifälliges Raunen und vereinzeltes Kichern. Der Senator lehnte sich befriedigt in seinem Sessel zurück, ein Richter, der sich seines gerechten Urteils s i cher ist. »Die rote Linie zeigt die beängstigende Zunahme der Trockenheit, wie Sie selbst richtig bemerkt haben. Das ist eines der größten Probleme, mit denen sich u n sere Landwirtschaft, und allmählich die ganze Wirtschaft konfrontiert sieht. Da muss ich Ihnen leider zustimmen.«
     
    Er legte eine dramatische Pause ein, bis das erneute Raunen verstummte, dann setzte er zu seinem vernichtenden Schlag an: »Die grüne Linie zeigt den Verlauf der Durchschnittste m peratur im gleichen Zeitraum. Wie Sie sehen, hat sie seit fünf Jahren kontinuierlich abg e nommen, nicht zugenommen, wie man aus der Zunahme des CO2-Ausstoßes schließen müsste. Korrigieren Sie mich, aber ich sehe hier beim besten Willen keine Klimaerwärmung. Die CO2-Emissionen unserer Kohlekraftwerke kö n nen also keineswegs das dringende Pro b lem sein, das wir jetzt sofort lösen müssen. Sie wollen doch auch nicht, dass wir die Kohl e nenergie einfach durch Kernenergie ersetzen, nicht wahr? Atomkraftwerke wären nämlich CO2-frei.«
     
    Die Reaktion des Publikums setzte nach einer Schrecksekunde lautstark ein. Das Hearing war vorbei, noch bevor es Douglas offiziell für beendet erklärte. Kopfschü t telnd und mit hängenden Schultern verließ Wolford den Saal mit seinen Gefährten. Keiner sprach ein Wort, im Gegensatz zur Entourage des Senators.
     
    »Gute Arbeit, Jim«, murmelte er höchst zufrieden, als er sich von seinem Privatse k retär verabschiedete. Fünf nach elf, O. K., er hatte fünf Minuten länger gebraucht als geplant, um den Vorstoß der grünen Träumer an die Wand zu fahren. Kein Problem, die Bewunderung seiner Anhänger aus Arizona war ihm trotzdem sicher. Er hatte Charlie Palmers saftiges Steak redlich verdient. Es

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