Das Komplott der Senatoren (German Edition)
Toiletten verschwand.
Auch Marion erhob sich. Ihr Fahrer wartete am Eingang. »Tut mir leid Jungs, mein Truck wartet. Schöne Reise noch und grüßt mir Jeff.« Liebend gern hätte sie sich auf eine der Maschinen der Vier geschwungen, aber sie war nicht zum Vergnügen hier. Statt zum Stan d platz, auf dem sie geparkt hatten, führte sie Joe ohne ein Wort der Erklärung hinters Haus. Sie folgte ihm kopfschüttelnd.
Jeff senkte vorsichtig den Kopf und betupfte die Nase mit einem frischen Papier. Der intensive Eisengeruch war immer noch da, aber das Nasenbluten hatte aufgehört. Während er sich die Hände wusch, warf er einen Blick durch das offene Kippfenster. Keine betörende Aussicht, nur ein menschenleerer Hinterhof mit ein paar alten Öl f lecken auf dem Teer. Er drehte den Hahn zu und wollte sich abwenden, als wie aus dem Nichts eine schwarze Limousine vorfuhr und mit quietschenden Reifen vor seinem Fenster anhielt. Zwei Männer mit dunklen Brillen sprangen heraus und ra n nten auf das Haus zu. Was zum Teufel!, wunderte er sich, während er gebannt das Geschehen auf dem Hinterhof beobachtete. Ein spitzer Schrei ertönte im toten Winkel unter dem Fenster. Jemand schrie um Hilfe. Gleich danach sah er sie. Die zwei Mä n ner zerrten eine Frau zum Auto, die sich mit Händen und Füßen sträubte. Ihr Knie landete hart im Schritt eines der Männer. Er krümmte sich fluchend und ließ von ihr ab, doch sein Kumpan packte umso fester zu. Ich will verdammt sein! Diesen knackigen Hintern ka n nte er. Als wäre der Leibhaftige hinter ihm her, hetzte er zu seinen Gefährten und rief au f geregt:
»Sie entführen die Lady, hinter dem Haus, schnell!« Sein entsetzter Gesichtsausdruck wirkte Wunder. Ohne sich mit Fragen aufzuhalten, rannten die Vier auf den Hinte r hof. Gott sei Dank, die Limousine war noch da. Jeff atmete auf, es war noch nicht zu spät. Der Gangster mit den misshandelten Eiern humpelte fluchend zum Wagen. Der andere saß bereits drin und versuchte, Marion hineinzuzerren. Es gelang ihm nicht auf Anhieb. Sie schlug um sich wie ein Berserker, klemmte sich mit den Beinen ans Trittbrett und spuckte ihrem Peiniger die übelsten Schimpfwörter ins Gesicht.
»Lasst die Frau los, ihr verdammten Ärsche!«, rief Jeff außer sich. Erst jetzt schienen die beiden sie zu bemerken. Justin, der Fitteste, war als Erster beim Wagen, bekam Marion an den Hüften zu fassen und nutzte die Überraschung des Mannes, sie aus seinem Griff zu b e freien. Gerade noch rechtzeitig, denn die Limousine tat einen Ruck nach vorn, die Türen flogen zu und nach wenigen Augenblicken verschwand sie hinter dem Gebäude. Nur die schwarzen Reifenspuren zeugten noch von der unwir k lichen Szene, die sich hier abgespielt hatte.
»Diese – Scheißkerle!«, schimpfte Marion außer Atem. Justin hielt sie noch immer in den Armen.
»Sind Sie O. K.?«, fragte Jeff besorgt, als er sah, wie sie zitterte. Sie schob Justins Arme sanft zur Seite und lächelte verlegen.
»Danke, Jungs, vielen Dank, ihr seid die Besten.« Sie drückte jedem der Freunde einen Kuss auf die Wange. »Alles in Ordnung, wirklich, mir ist nichts passiert. Nur ein paar Kratzer.«
»Die Blues Brothers sind Sie wohl los. Wer waren die Ganoven?«, wollte Jeff wissen. Statt zu antworten, reichte sie ihm ein Taschentuch und murmelte:
»Sie bluten wieder.« Er drückte ärgerlich das Papier an die Nase und hielt das Gesicht in den Himmel.
Immer noch fassungslos, versuchte Marion zu begreifen, was geschehen war. Wer waren diese Leute? Warum sollte jemand versuchen, sie zu entführen? Was wollten die?
»Ich weiß es nicht«, sagte sie laut. »Ich habe keine Ahnung, was hier los ist.« Das stimmte allerdings nicht ganz. Je länger sie darüber nachdachte, desto plausibler schien ihr der Verdacht, dass der Spuk etwas mit ihren Nachforschungen über Clea r water zu tun haben könnte. Aber woher wussten die, wo sie war. Und vor allem, w o vor hatten die solche Angst, dass sie auch vor physischer Gewalt nicht zurüc k schreckten? Mit einem Schlag ging ihr ein Licht auf. »Der Truck!«, rief sie aufgeregt. »Joe, wo ist er?« Ihr Fahrer war wie vom Erdboden ve r schluckt. Wenn sie sich recht erinnerte, hatte sie ihn von dem Augenblick an nicht mehr g e sehen, als die Limousine in den Hof fuhr. Sie musste zum blauen Truck zurück. Gemeinsam mit den vier Mä n nern, die sie nicht mehr aus den Augen ließen, eilte sie zum Standplatz, Schlimmes
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