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Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Das Komplott der Senatoren (German Edition)

Titel: Das Komplott der Senatoren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Anderegg
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Joe zu fassen krie g ten.
     
    »Wir zwei gehen rein, die anderen warten beim Truck, so kann er uns nicht e n twischen.« An Jeffs Vorschlag war nichts auszusetzen.
     
    »Also los!«, rief sie und eilte ihm voraus auf den Eingang zu. Sie hatten die Tür noch nicht erreicht, als sie plötzlich seine Schritte nicht mehr hörte. Verdutzt drehte sie sich um. Jeff lag reglos, mit ausgestreckten Armen und geschlossenen Augen am Boden, friedlich, als hätte er eben den idealen Platz für ein kurzes Nickerchen gefu n den. Todesangst ergriff sie, schnürte ihr die Kehle zu. Sie fiel auf die Knie, versuchte mit zitternder Hand seinen Puls zu fühlen, aber sie fand die Schlagader nicht auf A n hieb. Endlich löste sich ein Schrei: »Jeff! Hilfe!« Seine Freunde rannten herbei und im Nu waren sie von Gaffern umzingelt. Justin hatte bereits das Telefon am Ohr, Owen kniete ebenfalls nieder, fühlte ihm den Puls, horchte an Mund und Nase, während Justin und Earl die Zuschauer zurückdrängten. Dann richtete Owen sich auf und murmelte beruhigt:
     
    »Er atmet, ist nur bewusstlos.«
     
    »Was – was hat er? Wo bleibt der Krankenwagen?«, stammelte sie. Mit offenem Mund und großen Augen beobachtete sie die drei Freunde, die sich so ruhig und routiniert um Jeff kümmerten, als seien sie ein eingespieltes Nothelferteam. Owen versuchte den Bewusstlosen mit Ohrfeigen zurückzuholen.
     
    »Jeff, hörst du mich. Sieh mich verdammt noch mal an, wenn ich mit dir rede«, schnauzte er ihn an. Blass und elend schaute sie auf die bärtige Gestalt hinunter, die so friedlich schlafend da lag, als ginge sie das alles nichts an. In der Ferne hörte man ein Martinshorn. Sie dankte der Vorsehung, dass sie noch in der Stadt waren. Wenige Minuten nur noch, und der gute Jeff wäre unterwegs ins Krankenhaus.
     
    Die Spritze des Notarztes holte Jeff endlich ins Leben zurück. Sein erstes Wort war: »Sorry.« Sie wäre ihm um den Hals gefallen, hätten sie die Helfer nicht zurüc k gedrängt.
     
    »Sie können bei mir aufsitzen, kommen Sie«, forderte sie Justin auf, aber sie schü t telte nur den Kopf. Blitzschnell war sie beim Krankenwagen und rief:
     
    »Der Schlüssel, Jeff, ich brauche deinen Zündschlüssel.«
     
    Einer der Sanitäter wollte die Tür schließen und wies sie barsch weg: »Das geht jetzt nicht«, doch das war ein Fehler, wie er schnell feststellen musste. Er erschrak, als sie ihn mit schne i dender Stimme und stechendem Blick anfauchte:
     
    »Und ob das geht! Ich bin seine Schwester und Anwältin. Wenn Sie mich nicht auf der Stelle zu ihm lassen, werde ich dafür sorgen, dass das Ihre letzte Fahrt ist.« Sie drängte sich am verblüfften Mann vorbei, nahm Jeff den Schlüsselbund aus der Tasche, drückte ihm einen aufmunternden Kuss auf die Stirn und stand wieder draußen, bevor der Sanitäter seine Stimme wieder fand.
     
    »Aber ...«
     
    »Was, glotzen Sie nicht so blöd«, rief sie über die Schulter zurück und eilte mit Jeffs gri n senden Freunden zu den Motorrädern.
     
    »Seine Schwester, hmm?«, lachte Justin, als er den Motor anwarf. »Was ist jetzt, wo l len Sie mitfahren oder nicht? Wir sollten uns beeilen.« Sie saß bereits auf Jeffs Maschine und fuhr den drei verdutzten Freunden voran dem Krankenwagen nach.
     
    Sie warteten ungeduldig in der Notaufnahme des Metropolitan auf den Befund.
     
    »Hat einer von euch eine Ahnung, was mit ihm los ist?«, fragte sie gereizt. Die Drei schauten sich verlegen an, ohne zu antworten. Sie wussten etwas und wollten nicht mit der Sprache herausrücken, das war offensichtlich. »Na was ist, es passiert nicht zum ersten Mal, nicht wahr?« Stummes Kopfschütteln. »Mir könnt ihr es ruhig erzählen, Jungs, Anwaltsgeheimnis«, versuchte sie zu scherzen, aber ihr müder H u mor prallte an den ernsten Gesichtern ab. Ausgerechnet Earl brach das peinliche Schweigen als Erster.
     
    »Es ist dieser verdammte Krebs«, schimpfte er leise vor sich hin. Er schaute sie b e trübt an. »Jeff hat einen bösartigen Hirntumor.« Schockiert und sprachlos blickte sie von einem zum andern.
     
    »Im Endstadium«, ergänzte Owen mit belegter Stimme, worauf sich Justin, der coole Hippie, räusperte und fast unhörbar, als könnte sein alter Freund ihn hören, flüsterte:
     
    »Ein paar Wochen, höchstens Monate, geben ihm die Ärzte noch.«
     
    Sie traute ihren Ohren nicht. Jeff, der fröhliche Weihnachtsmann, todgeweiht?
     
    »Aber bitte kein Wort zu ihm«, mahnte Justin.
     
    Die

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