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Das Komplott (German Edition)

Das Komplott (German Edition)

Titel: Das Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Dollar. Der Papierkram für internationale Sendungen ist lästig, und ich kann beim Inhalt nicht ganz bei der Wahrheit bleiben. Absender ist Mr. M. Reed Baldwin von Skelter Films in Miami, Empfänger ist dieselbe Person in Sugar Cove Villas, Nummer 26, Willoughby Bay, Antigua. Ich habe vor, die Pakete dort persönlich entgegenzunehmen. Falls sie ihr Ziel ohne Zwischenfall erreichen, werden Vanessa und ich in naher Zukunft vermutlich weitere Pakete schicken. Geht etwas schief, müssen wir uns was anderes einfallen lassen. Der Versand stellt ein zusätzliches Risiko dar, die Pakete könnten durchsucht und beschlagnahmt werden, das Gold könnte unterwegs gestohlen werden. Aber ich gehe davon aus, dass es sein Ziel erreicht. Ich rufe mir ins Gedächtnis, dass es sich nicht um verbotene Substanzen handelt.
    Ich bin zu aufgedreht, um zu schlafen, und um zwei Uhr morgens schalte ich das Licht und meinen Laptop ein und verfasse eine E-Mail. Sie richtet sich an Mr. Stanley Mumphrey, Bundesanwalt für den südlichen Bezirk von Virginia, sowie an Mr. Victor Westlake, FBI , Washington. Der aktuelle Entwurf lautet:
    Sehr geehrter Mr. Mumphrey, sehr geehrter Mr. Westlake,
    ich fürchte, mir ist ein schwerer Fehler unterlaufen. Quinn Rucker hat weder Richter Raymond Fawcett noch Naomi Clary getötet. Seit meiner Entlassung aus dem Gefängnis hatte ich mehrere Monate Zeit, um mir darüber klar zu werden und den wahren Mörder zu ermitteln. Quinn Ruckers Geständnis ist falsch, wie Sie wahrscheinlich mittlerweile wissen, und es liegen keinerlei objektive Beweise gegen ihn vor. Sein Anwalt Dusty Shiver ist jetzt im Besitz eines wasserdichten Alibis, das Mr. Rucker entlastet, sodass keiner der Tatvorwürfe Bestand haben wird. Am besten stellen Sie sich darauf ein. Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten.
    Es ist unumgänglich, dass wir so bald wie möglich miteinander reden. Ich habe einen bis ins Detail ausgearbeiteten Plan für unser Vorgehen, und nur Ihre uneingeschränkte Unterstützung wird dazu führen, dass der Mörder gefasst und verurteilt wird. Mein Plan beginnt mit vollständiger Immunität für mich selbst und andere Personen und endet mit dem von Ihnen gewünschten Ergebnis. Wenn wir zusammenarbeiten, können wir diese Sache aufklären und Gerechtigkeit schaffen.
    Ich halte mich im Ausland auf und habe nicht vor, jemals in die Vereinigten Staaten zurückzukehren.
    Mit freundlichen Grüßen
    Malcolm Bannister

40
    Natürlich schlafe ich schlecht. So schlecht und unruhig, dass ich nicht weiß, ob ich überhaupt ein Auge zugetan habe. Es ist so viel zu tun, dass ich lange vor Sonnenaufgang vor dem Fernseher sitze und schlechten Kaffee trinke. Schließlich dusche ich, ziehe mich an, lade die Express-Pakete ins Auto und suche mir in den verlassenen Straßen von Miami ein Café, in dem ich frühstücken kann. Um neun Uhr marschiert Hassan mit einer braunen Papiertüte in den Imbiss, als hätte er noch kurz im Supermarkt eingekauft. Wir verziehen uns in eine Nische, bestellen Kaffee und fangen mit dem Zählen an, sobald die Kellnerin außer Sichtweite ist. Sein Job ist deutlich einfacher als meiner, er tätschelt die fünf Minibarren und lässt sie in die Innentaschen seines zerknitterten Blazers gleiten. Ich stochere in der braunen Tüte herum und zähle mühsam hundertzweiundzwanzig Bündel mit je zehn Hundert-Dollar-Scheinen.
    »Es ist alles da«, sagt er, während er darauf achtet, dass uns die Kellnerin nicht überrascht. »Hundertzweiundzwanzigtausend Dollar.«
    Zufrieden schließe ich die Tüte und versuche, meinen Kaffee zu genießen. Zwanzig Minuten nachdem Hassan aufgetaucht ist, geht er wieder. Ich warte eine Weile, bis ich aufbreche, wobei ich auf dem Weg zur Tür ständig damit rechne, von einem Einsatzkommando aufgehalten zu werden. Zweiundzwanzigtausend Dollar behalte ich für die Reise, fünfzigtausend stopfe ich in die beiden verbliebenen Backgammonspiele. In einer FedEx-Station warte ich mit fünf anderen Kunden, die Express-Pakete verschicken wollen, und beobachte aufmerksam, wie sie ihre Sendungen aufgeben. Als ich an der Reihe bin, prüft die Angestellte die Luftfrachtbriefe und erkundigt sich beiläufig nach dem Inhalt der Pakete.
    »Ein paar Sachen fürs Haus, Bücher, nichts Wertvolles, Versicherung brauche ich keine«, erwidere ich, wie ich es sorgfältig geübt habe. »Ich habe ein Haus auf Antigua. Das will ich ein bisschen aufpeppen.«
    Sie nickt, als würde sie sich wirklich für meine Pläne

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