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Das Kopernikus-Syndrom

Das Kopernikus-Syndrom

Titel: Das Kopernikus-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henri Loevenbruck
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Lucie aufgenommen.
    »Lucie, hier Stéphane. Wir befinden uns in Raum Nr. 1. Wir mussten einen Wächter am Eingang niederschießen. Er war offenbar allein. Sonst war niemand zu sehen. Seit dem Attentat sind die Räume offensichtlich nicht mehr besetzt. Aber das ist nicht sicher. Die Rechner laufen noch. Louvel und Greg gehen in Raum 3. Vigo und ich steuern Raum 5 an. Over.«
    Im Funk war ein leichtes Knacken zu hören, als er den Knopf in Höhe seines Halses losließ.
    »Glaubt ihr, dass ihr Zugang zum Computersystem bekommt?«, fragte Lucie.
    Ich beschloss, mich einzuschalten.
    »Die Computer sind durch ein Passwort geschützt.«
    »Okay. Damit muss man immer rechnen. Wir müssen scharfe Geschütze auffahren. Versucht zuerst rauszukriegen, wo der Reinraum mit den Servern liegt.«
    »Wir gehen. Over.«
    Badji griff nach dem Werkzeugkasten und machte mir ein Zeichen, ihm zu folgen. Auch das erinnerte mich wieder an etwas. Die Art, in Etappen zu gehen, von Unterstand zu Unterstand, mit sicheren, aber schnellen Schritten, mit beiden Händen den Kolben umklammernd, die Waffe nach unten und immer bereit, den Partner zu decken.
    Ich sah, wie Louvel und Greg an der anderen Seite den anderen Raum betraten. Damien warf mir einen langen Blick zu. Dann verschwanden sie im Schatten. Ich hoffte, dass ihnen nichts zustoßen würde. Es gab kein Zurück mehr.
    Badji stand jetzt vor der Tür. Er versuchte sie zu öffnen, aber sie war verschlossen. Ich trat neben ihn und nahm das nötige Werkzeug aus dem Kasten zu seinen Füßen. Es war ein ziemlich einfaches Schloss. Ich brach es mühelos auf. Der Leibwächter beobachtete mich amüsiert. Ich griff wieder nach meiner Waffe und stellte mich hinter ihn. Wir betraten den angrenzenden Raum.
    Eine Art Warteraum. Kein Computer, kein Schreibtisch. Nur Sessel, ein Sofa, ein niedriger Tisch mit ein paar Magazinen darauf. Ein summender Getränkeautomat verbreitete sein weißes Licht über die Bilder an den Wänden.
    Vor uns zwei Türen. Laut Reynalds Plan führte die erste links zu den Toiletten, die andere zu einem langen Flur. Wir gingen die Wand entlang zur zweiten Tür. Badji begriff, dass ich mich in solchen Dingen ganz gut auskannte, und gab mir militärische Zeichen mit der Hand. Und ich verstand sie. Ich pflanzte mich rechts von der Tür auf und wartete eine halbe Ewigkeit. Dann öffnete er sie. Schnell ging ich hindurch, meine Waffe im Anschlag. Ich trat in den Gang und kauerte mich zusammen. Badji überholte mich schnell und wies mit einer Kopfbewegung auf die Überwachungskamera am Ende des Gangs hin. Ich nickte. Er deutete auf die erste Tür zu unserer Rechten, und wir machten das Ganze noch einmal. Pause, Deckung, Eindringen. Wir gingen in schnellem und regelmäßigem Tempo weiter.
    Im Inneren des Raums dieses Mal nur ein einziger Schreibtisch, luxuriöser als die im ersten Raum. Die Möbel aus Holz, die Wände holzgetäfelt. Hinter dem Schreibtisch stand ein großer schwarzer Ledersessel. Ich stürzte zum Rechner, stellte aber schnell fest, dass er ebenfalls durch ein Passwort geschützt war. Ich warf ein paar Blicke auf die Akten, die neben der Tastatur auf einem Haufen lagen. Die Aufschriften waren nichtssagend. Kein Protokoll 88. Ich versuchte die Schubladen, die Schränke zu öffnen. Alles verschlossen. Es war müßig, hier die Zeit zu vertun. Als ich mich umdrehte, ging auf einmal ein Alarm los. Ich zuckte zusammen. Im Flur blinkte ein rotes Licht im Rhythmus einer elektronischen Sirene.
    »Scheiße!«, fluchte Badji.
    Er griff nach dem Walkie-Talkie an seinem Gürtel.
    »Lucie, hier Stéphane. Jemand ist immer noch drin. Oder ihr Überwachungssystem wird von außen gesteuert. Sie schlagen Alarm. Wir können nicht bleiben. Over.«
    »Habt ihr was gefunden?«
    »Wir hatten nicht die Zeit«, erwiderte der Leibwächter. »Over.«
    »Und du, Damien?«
    Erst Schweigen, dann ein Knistern. Dann Louvels Stimme.
    »Hier ist auch nichts, kein Reinraum.«
    »Wir brauchen wenigstens eine Festplatte, irgendwas! Vigo, Badji, geht in Raum 8, am Ende des linken Flurs. Er ist der größte, und dort gibt es jede Menge technischer Leitungen. Vielleicht steht dort, was wir suchen. Beeilt euch.«
    Badji und ich wussten ganz genau, welchen Raum sie meinte. Einen der beiden, von denen wir annahmen, dass sie die Server beherbergten.
    »Gut, wir kümmern uns darum«, sagte der Leibwächter. »Greg, Damien, wartet am Eingang auf uns. Haltet die Treppe frei, bis wir zurück sind. Over.«
    Ich folgte

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