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Das kostbare Opfer

Das kostbare Opfer

Titel: Das kostbare Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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diese Weise würden wir vielleicht endlich zu den
Details kommen.«
    »Machen Sie schon, Hammond«,
sagte Parker gereizt. »Wir wollen nicht die ganze Nacht hiersitzen.«
    Hammond warf mir einen giftigen
Blick zu. »Mrs. Farnham sagte, Cole habe sie gegen sieben Uhr aufgesucht. Er
sagte ihr, er sei der Chef eines Kreditbüros, das wegen fünfzehnhundert Dollar
Schulden, die er irgendwo hatte, hinter ihrem Alten hergewesen sei. Cole sagte,
er sei darüber informiert, daß sie einen hohen Versicherungsbetrag bekommen
würde, was seinen Klienten höchlichst interessiere. So habe er beschlossen, die
Sache mit ihr persönlich zu besprechen.
    Sie sagte, bevor Cole kam, habe
sie sich einsam und über den Tod ihres Gatten deprimiert gefühlt. Sie habe ein
paar Gläser getrunken gehabt und sei froh gewesen, Gesellschaft zu bekommen.
Cole schien ein wirklich netter Mensch zu sein. Sie gab ihm etwas zu trinken,
und sie begannen, sich zu unterhalten.«
    »Über Mrs. Cole?«
    »Das bezweifle ich«, entgegnete
Hammond spöttisch. »Nach einer Weile wurde etwas mehr als eine Unterhaltung
daraus. Die Farnham sagte, es wären der Alkohol und die Einsamkeit gewesen, die
sie dazu veranlaßt hätten. Wie dem auch sei, gegen elf Uhr läutete es. Mrs.
Farnham zog den Morgenrock über und ging, nachzusehen, wer es ist.«
    »Weiter«, sagte ich scharf,
»ich kann es kaum noch erwarten.«
    »Sie öffnete die Tür und fand
sich einer Frau gegenüber; einer Frau, die sie noch nie vorher gesehen hatte.
Die Frau stieß sie beiseite und ging schnurstraks in die Wohnung und
unmittelbar ins Schlafzimmer. Dort entdeckte sie ihren Mann — «
    »In seinem Aufzug forderte er
das Unheil direkt heraus«, sagte ich.
    »Mrs. Farnham folgte Coles Frau
in das Schlafzimmer, aber sie war nicht schnell genug, um Mrs. Cole an ihrem
Tun zu hindern. Sie sah, wie Mrs. Cole eine Pistole aus der Handtasche zog und
ihrem Mann zwei Kugeln in den Kopf jagte. Dann ließ sie die Waffe fallen und
brach in Tränen aus.
    Mrs. Farnham holte einen
Regenschirm aus dem Schrank und schlug ihn ihr auf den Kopf. Dann merkte sie,
daß Cole tot war, und rief uns an. Als wir ankamen, hatte die Cole noch ihren
hysterischen Anfall, wie ich schon sagte. Sie wollte mit niemandem außer Ihnen
sprechen. Sie sagte, Sie wären ihr einziger Freund und Sie würden sie in Schutz
nehmen. Ich gestattete ihr also, Sie anzurufen, dann hielt ich es für besser,
mich mit dem Sheriff in Verbindung zu setzen.«
    »Eine komische Type, dieser
Cole«, sagte Parker. »Ich wünschte, ich hätte, was er besaß — aber, wenn ich es
mir genau überlege, vielleicht besser nicht.«
    »Was er auch besaß, jetzt
braucht er es nicht mehr«, sagte ich. »Was ist mit Mrs. Farnham? Wo befindet
sie sich im Augenblick?«
    »Noch in ihrer Wohnung«, sagte
Hammond. »Wir brachten ihre Wohnung für sie Ordnung, bevor wir gingen.«
    »Ich möchte mit Mrs. Cole
sprechen«, sagte ich.
    Parker zögerte einen
Augenblick. »Es ist schon sehr spät«, sagte er. »Warten Sie doch bis morgen.«
    »Ich möchte jetzt mit ihr
sprechen«, sagte ich ihm. »Vielleicht kann Hammond Ihnen noch einmal
wiederholen, was der Sheriff zu ihm gesagt hat.«
    »Also gut«, sagte Parker sanft.
»Ich warte nur auf den Tag, an dem Lavers die Nase von Ihnen voll hat, Wheeler,
und Sie zur Mordabteilung zurückkommen.«
    »Ich glaube nicht, daß ich
zurückkommen werde, bevor der Posten eines Captains frei wird, Captain«, sagte
ich. »Vielen Dank für die Auskunft.« Ich stand auf und ging zur Tür.
    Drei Minuten darauf schloß eine
Polizeibeamtin die Zellentür auf und ließ mich hinein. Natalie sprang von dem
schmalen Feldbett auf und fiel in meine Arme. »Al!« flüsterte sie. »Ich hätte
mir die Zunge abbeißen können, als mir klar wurde, was ich zu diesem anderen
Leutnant gesagt hatte. Als ich euch beide in der Wohnung sprechen hörte,
zweifelte ich nicht mehr daran, daß ich deine Karriere ruiniert hätte.«
    »Laß dir deshalb keine grauen
Haare wachsen, Schatz«, sagte ich. »Ich bin noch immer des Sheriffs
Wunderknabe, jedenfalls so lange, bis er etwas findet, was er mir anhängen
kann.«
    »Alles ist wie ein Alptraum.«
Ihre Stimme brach. »Und ich kann nicht aufwachen.«
    »Wie wäre es, wenn du mir
erzähltest, was eigentlich passiert ist?« schlug ich vor. Sie ging ein paar
Schritte zurück und sank auf die Pritsche. »Laurence war ausgegangen«, sagte
sie monoton. »Das weißt du doch — er war schon weg, als du anriefst. Dann,
gegen

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