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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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oben am Zitronenkreuz, um den Grenzverlauf in Augenschein zu nehmen. Vielleicht können wir uns in den nächsten Tagen zusammensetzen, um die Reviereinteilung zu besprechen?“
    Ach das habt ihr dort getrieben, dachte Hannes. „Einverstanden“, erwiderte er, „allerdings habe ich in den nächsten Tagen noch etwas Wichtiges zu erledigen. Reicht es auch in einer Woche?“ Er warf Anne einen Blick zu und sah, dass auch ihre Gedanken um Andreas Steinmetz bangten. Hoffentlich habe ich in einer Woche wirklich wieder Zeit, hoffte Hannes innerlich. Für das normale Leben. Für die Jagd, mein Geschäft und besonders - für Anne.
    Mit wirren Gedanken im Kopf verabschiedete er sich von seinen Mitjägern.
       
    *
     
    Anne wachte auf und wunderte sich über die geblümten Bettbezüge. Ach ja, jetzt fiel ihr alles wieder ein. Sie hatte die zweite Nacht in Folge in Hannes Gästezimmer verbracht. Anne setzte sich unausgeschlafen auf und zerraufte sich die Haare. Sie ließ den gestrigen Tag nochmals Revue passieren. Der in ihren gefundenen Dokumenten beschriebene Carove Schmuck war doch tatsächlich der Familienschmuck der Steinmetz. Oder war es umgekehrt? Na, jedenfalls war es der Schmuck, wegen dem Bernd Steinmetz ermordet und Andreas Steinmetz entführt worden ist. Es war der Schmuck, hinter dem Claire nun so verzweifelt hinterher suchte. Und Anne selbst besaß die historischen Besitzurkunden. Heute musste sie unbedingt nach Hause. Die Papiere lagen unbewacht in ihrem Schreibtisch. Was, wenn der Entführer doch noch mal auf die Idee kommen sollte bei ihr einzubrechen und erneut zu suchen? Außerdem war heute Sonntag. Also ihr letzter freier Tag. Sie hatten überhaupt nichts erreicht. Sie dachte an den Besuch von Gritzfeld und Krischel gestern hier bei Hannes. Sie waren als Mörder und Entführer aus dem Rennen. Anne hatte es auch vorher irgendwie keinem der beiden so richtig zutrauen wollen. Auch Michael war ausgeschlossen. Den Einbuch hätte Anne ihm vielleicht noch zugeschrieben, trotz der Entlastungsbeweise von Jutta, aber alles andere auf keinen Fall.
    Nein, der Einbrecher und Mörder musste ein und dieselbe Person sein. Dessen war Anne sich ganz sicher. Beide Verbrechen waren unmittelbar miteinander verstrickt. Nur, wer war der Kerl?
    Anne wurde ganz heiß. Ihr Herzschlag machte sich daran, einen Spurt einzulegen, wenn sie nur daran dachte. Der Drecksack war mittlerweile auch hinter ihnen her. Er hatte Hannes zusammengeschlagen. Wer sollte das sonst gewesen sein? Er trieb sich irgendwo in dieser Gegend herum und wusste vermutlich alles über die hilflosen Bemühungen, die Hannes und sie anstellten, um ihn zu finden.
    Eigentlich sollte an diesem Wochenende die Übergabe des Schmucks stattfinden. Gegen das Leben von Andreas. So zumindest hatte der Entführer bei seinem letzten Kontakt mit Claire gefordert. Den ganzen gestrigen Samstag hatte er aber nichts von sich hören lassen. Sie hatten sozusagen gestern und auch die halbe Nacht eine Telefonhotline mit Düsseldorf aufrechterhalten. Claire war verzweifelt. Verständlicherweise. Wenn er anrief, würde sie dem Mann die Besitzurkunden anbieten und um ein paar weitere Tage Aufschub bitten. So hatten sie es ausgemacht. Jetzt, da sie endlich wusste, um welchen Schmuck es sich handelte, konnte sie ihre Suche danach gezielt fortsetzen. Vielleicht gab es ja doch noch eine klitzekleine Chance, ihn zu finden. Aber der Mann hatte nicht angerufen. Vielleicht würde er es heute tun.
    Anne wickelte sich aus den Federn. Hannes Schlafanzug war ihr viel zu groß und sie musste die Hose auf dem Weg ins Bad festhalten, damit sie ihr nicht über die Knie rutschte.
    Sie musste unbedingt mit Hannes reden. Alles schien aus dem Ruder zu laufen. Alles, was sie sich vor dieser ganzen Geschichte so schön in ihrem funktionierenden Leben aufgebaut hatte. Alles kam ihr nun wie ein windschiefes Kartenhaus vor, welches auf direktem Wege unterwegs war, in sich zusammenzufallen. Die halbe Nacht hatte sie kein Auge zugetan. Hin und her hatte sie sich gewälzt. Fast wäre sie schwach geworden. Sie hatte die Klinke der Zimmertür schon in der Hand, als sie sich seufzend umgedreht hatte und zurück in ihr Bett gestapft war. Sie hatte zu Hannes gehen wollen. Sie hatte gehofft, er würde zu ihr kommen. Sie hatte Angst, er würde zu ihr kommen. Ihre Gefühle fuhren nur noch Achterbahn. Und wenn sie Hannes ansah, spürte sie, dass es ihm ganz genauso erging.
    Aber sie durften sich jetzt beide nicht davon

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